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Stephanie Garber "Caraval"

Scarlett und ihre Schwester Donatella leben seit dem Tod ihrer Mutter unter der Herrschaft ihres strengen und brutalen Vaters. Der einzige Ausweg scheint nun in Scarletts arrangierter Heirat mit einem unbekannten Adligen zu bestehen. Da eröffnet sich plötzlich noch ein anderer Ausweg: Nachdem ihre Briefe jahrelang ignoriert wurden, werden die Schwestern nun zum magischen Wettbewerb Caraval eingeladen - und zwar von Legend, dem geheimnisvollen Meister hinter dem Spiel höchstpersönlich. Nur durch einen Trick gelingt es Donnatella, Scarlett auf die Reise zu locken. Begleitet werden die Schwestern von dem mysteriösen Seemann Julian. Kaum in Caraval angekommen, wird Donatella entführt und Scarlett muss erfahren, dass das diesjährige Ziel des Spiels darin besteht, ihre Schwester zu finden. Scarlett wird in eine gefährliche Welt hineingezogen, in der nichts und niemand so ist, wie es auf den ersten Blick erscheint...

Das Buch führt in eine spannende und innovative Welt ein, die mir sehr gut gefallen hat. Mir war lange unklar, ob es in Caraval wirklich Magie gibt oder dies nur sehr clevere Tricks innerhalb des Spiels sind. Das und das generelle Rätselsetting haben mir gut gefallen - weniger gut fand ich die Hauptfigur, Scarlett. Natürlich muss berücksichtigt werden, dass dieser Charakter in einer bestimmten Welt agiert, die sie geprägt hat. Aber wie widerstandslos sie sich mit ihrer Rolle anfreundet, wie krampfhaft sie sich an den strengen Moralvorstellungen festhält und wie lange sie braucht, um die arrangierte Ehe zu hinterfragen, das hat mir alles überhaupt nicht zugesagt und ich mag es auch einfach nicht mehr, so einen Mädchen- oder Frauencharakter heutzutage in einem Buch zu lesen, dass sich an Teenager*innen und junge Menschen richtet. Gerade deshalb bin ich aber gespannt auf Band 2, wo - suggeriert zumindest der Klappentext - Donnatella die Hauptrolle einnehmen wird, die ein deutlich anderes Kaliber ist als ihre Schwester.

 

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Horch und Guck: