Richard Forthrast, auch Dodge genannt, hat es mit Computerspielen zum Multimillionär gebracht. Doch Geld schützt nicht vor allem und so muss er sich einer Routineoperation unterziehen, bei der völlig unerwartet verstirbt. Sein Testament sorgt für Unruhe unter seiner Familie, denn Dodge hat veranlasst, dass sein Gehirn konserviert werden soll bis es gelingt die Daten seines Bewusstseins zu erfassen und in ein Computersystem einzuspeisen. Jahre später ist es soweit und nun entwickelt sich durch Egdod, wie er nun heißt, eine Parallelwelt, in der er und seine Gefährt*innen Göttern gleichen. Doch auch sein alter Widersacher aus der Realwelt hat mittlerweile den Wechsel vollzogen und will Egdod den Platz als oberstes Wesen der neuen Welt der Toten streitig machen...
Neal Stephenson ist ja ein Autor, mit dem es bei mir so eine Sache ist - einerseits finde ich ihn absolut genial, was die Ideen für seine Bücher angeht, dann wieder habe ich Probleme ihm zu folgen, wenn er für mich zu tief in Erklärungen für die Phänomene absteigt, die er beschreibt. Das ist auch das Problem, das ich mit dem folgenden Buch hatte - und darüber hinaus, dass es mir einfach zu langgezogen gewesen ist. Ich habe mich durch mehr als 1100 Seiten ziemlich durchgequält und war froh, als es überstanden war. Die Grundidee mit der Welt nach dem Tod, in der die gescannten Bewusstseine weiter existieren, war dabei durchaus gut und auch Teile des von ihm beschriebenen Amerikas der Zukunft haben mir ein sarkastisches Grinsen entlockt. Aber das hat leider nicht gereicht, um das Buch insgesamt gut zu finden. Auch verstehe ich den deutschen Titel nicht - Corvus spielt zwar eine zentrale Rolle, ist aber nicht die Hauptfigur. Vielleicht hätte hier besser der englische Titel beibehalten werden sollen, so ungewöhnlich ist das ja mittlerweile auch nicht mehr.