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Alix E. Harrow "Starling House"

Die Kleinstadt Eden in Kentucky ist nicht gerade der ideale Ort zum Leben: Geprägt sind die Menschen von der lokalen Kohlefirma, die für zahlreiche Umweltverschmutzungen verantwortlich ist. Als größter Arbeitgeber kann sie dennoch agieren, wie sie möchte. Starling House, das ehemalige Anwesen einer Schriftstellerin, die mit einem düsteren Kinderbuch bekannt wird, thront zusätzlich bedrohlich über der Stadt. Die Bewohner*innen gelten alle mindestens als merkwürdig, häufig werden sie sogar gefürchtet. Opal lebt seit dem Unfalltod ihrer Mutter mit ihrem jüngeren Bruder in einem Motelzimmer und versucht sich und ihn irgendwie druchzubringen. Als der Besitzer von Starling House ihr einen Job als Reinigungskraft anbietet, sieht sie die Chance damit das Schulgeld für ein Internat für ihren Bruder finanzieren zu können. Doch bald merkt Opal, dass die Gerüchte über Starling House nicht aus der Luft gegriffen sind - das Haus scheint eine Art Eigenleben zu führen und mit dem Nebel kommen Kreaturen aus der Welt unter Starling House, die den Menschen alles andere als wohlgesonnen sind...

Ich muss sagen, ich bin recht begeistert. Von der Autorin hatte ich bisher noch nichts gelesen, aber der Klappentext und die schöne Gestaltung des Buches (traumhafter Farbschnitt) waren dann die Kaufargumente. Ich habe nichts falsch gemacht, kann ich direkt sagen. Die Geschichte ist spannend, toll erzählt und originell. Sie hat leichte Gruselmomente - ich finde diese aber aushaltbar und denke auch, dass es für Menschen passt, die sonst nicht so für Unheimliches zu haben sind. Vor allem die Hauptfigur ist aber das absolute Highlight. Opal ist ungewöhnlich, eigensinnig und ein äußerst starker weiblicher Charakter, vor dessen Entwicklung ich einfach nur den Hut ziehen kann. Ich denke, ich werde demnächst auch mal eins der anderen Bücher der Autorin lesen.

 

5
Horch und Guck: