Sie sind hier

Abigail Owen "The games gods play - Schattenverführt"

In der Welt von Lyra Keres sind die Götter real - und mischen sich mit Begünstigungen oder auch Flüchen in das Leben der Menschen. In ihrer Heimat San Francisco ist vor allem der griechische Panteon präsent, wobei Lyra als Mitglied einer Diebesgilde eine besondere Verbindung zu Hermes hat. Alle einhundert Jahre steht das Crucible an - ein Wettkampf der Gött*innen, bei denen diese menschliche Champions auswählen, die für sie antreten. Wessen Champion gewinnt, der*die wird für die nächsten einhundert Jahre König*in der griechischen Gött*innen. Es ist wohl mühsam zu erwähnen, dass bisher meistens Zeus gewonnen hat. Doch das Crucible in diesem Jahr ist anders: Hades hat sich entschieden teilzunehmen, was sowohl bei den Gött*innen als auch den Menschen großes Unbehagen auslöst. Was, wenn der Gott des Todes tatsächlich gewinnen sollte? Und um es noch schlimmer zu machen, hat er ausgerechnet Lyra als seinen Champion auserwählt. Diese ist davon zunächst gar nicht begeistert, muss jedoch mitspielen, um zu überleben. Und auch wenn ihr Hades im Laufe des Wettbewerbs immer sympathischer wird, bleibt doch deutlich, dass er Lyra etwas verheimlicht, das mit den Gründen für seine unerwartete Teilnahme am Crucible zusammenhängt...

Wow, das war mal ein Lesespaß. Hier wird eine sehr gut konstruierte Welt vorgestellt, mit einer wirklich interessanten Grundidee. Die Hauptfigur und Ich-Erzählerin Lyra hat mir ebenfalls sehr gut gefallen: Sie hat Humor und ist gleichzeitig eine starke und selbstbewusste Frauenfigur, die glaubwürdig als Heldin einer Fantasywelt daherkommt. Als Ich-Erzählerin nimmt sie Leser*innen mit in ihre Sichtweise, die es schnell ermöglicht mit ihr mitzufiebern. Ich hatte zunächst Zweifel, ob die einzelnen Aufgaben im Crucible nicht irgendwann langweilig zu lesen werden, muss aber jetzt sagen, dass die Autorin das sehr gut gelöst hat. Es fiel mir schwer, das Buch wegzulegen, auch wegen der kurzen Kapitel, die dazu anregten, doch noch ein bisschen weiterzulesen. Das Buch endet mit einem wirklich fiesen Cliffhanger und ich hoffe sehr, dass der zweite Band nicht allzu lange auf sich warten lässt.

4
Horch und Guck: