Nachdem ich bereits in einer früheren Konzertkritk schon mal den Wunsch geäußert habe, Leandra live mit ihrem Soloprogramm zu sehen, hat entweder der Zufall oder die Lektüre meines Beitrages diesen Wunsch letzten Freitag wahr werden lassen. Zufällig fiel mir an der Uni ein Plakat auf und als ich Ort und Preis gelesen hatte, war klar: Da muss ich hin. Übrigens sollte an dieser Stelle gleich auch mal erwähnt werden, dass der Steinbruch eine recht nette Location mit einem angenehm kleinen Konzertsaal ist und einen Superservice hat: Es gibt nämlich einen Shuttlebus, der einen vom Duisburger Hbf zum Steinbruch bringt und auch eine Dreiviertelstunde nach Konzertende wieder zurückfährt. Nicht schlecht, wir haben das Angebot gleich getestet und es funktioniert wunderbar.
Zum Konzert an sich: Es war eine eher kleine Gemeinde, die sich da zum Zuhören versammelt hatte, was für mich aber kein negativer Aspekt ist. Für die Künstlerin vielleicht schon, ihr hätte ich natürlich auch ein größeres Publikum gegönnt, aber zum Zuschauen ist es wirklich netter, wenn es nicht so proppenvoll ist. (Trotzdem standen natürlich die Riesen in der ersten Reihe und ich musste mehrfach an ihnen vorbeischielen.) Leandra selbst schafft es quasi im Beinahe-Alleingang (nur unterstützt durch Drummer und Gitarristen) ihr Publikum zu faszinieren und eine unglaublich gute Live-Show zu liefern. Entspannt kamen die Ansagen der Songs, um dann absolut perfekt und professionell vorgetragen zu werden. Toll auch die Phase zu Ende des Konzertes, als sie nur noch alleine auf der Bühne war und sich am Klaver selbst begleitet hat. Die Frau hat einfach eine tolle, facettenreiche Stimme und versteht es diese einzusetzen und damit zu spielen. Hut ab! Besonders gut gefallen hat mir neben den eigenen Songs "The art of dreaming" und "Noisy awareness" das Radiohead-Cover von "Creep", ein Song, den ich schon im Original liebe.
Ein kleines Manko war allerdings die Länge des Konzerts...Okay, sie hat nun mal erst ein Album herausgebracht und davon hat sie - wenn ich mich jetzt nicht falsch erinnere - auch alle Songs gespielt. Aber wenn das Publikum so lange klatscht wie am Freitag in Duisburg, hätte man eventuell mal einen Song als Zugabe einplanen oder spontan einfügen können. Schade!
Nichtsdestotrotz ein tolles Konzert und ich kann jedem nur empfehlen, sich die Dame mal live anzuschauen oder in ihr Album reinzuhören.
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Mehr Infos zu ihr gibt es hier.
Kleiner böser Kommentar zum Schluss: Warum gibt sich jemand, der so talentiert ist, eigentlich mit dem Keyboarderin-Job bei Jesus on Extasy zufrieden? Den abgebrochenen Zwerg von Sänger steckt sie stimmlich locker in die Tasche und besser aussehen tut sie auch. (Bosheitsmodus off)