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Watchmen

Juhuu, mal wieder eine Comicverfilmung im Kino. Ich bekenne mich ja zu meiner Leidenschaft für dieses Genre sowohl in Film-, als auch in Buchform. Schon die Trailer und die Plakate hatten mich sehr neugierig gemacht und letzten Dienstag war es dann endlich so weit. Eine Bemerkung noch vorweg: Ich kenne die Comics, auf denen der Film beruht nicht. Von daher kann ich keine Aussagen darüber treffen, ob und und inwiefern der Film sich an diese Vorlage anlehnt oder nicht und dies auch nicht beurteilen. Meine Kritik bezieht sich also ausschließlich auf den Film.

Zur Story: Die Handlung spielt in den USA in einem alternativen 1985, in dem Nixon gerade zum dritten(!) Mal wiedergewählt wurde und die USA den Vietnamkrieg gewonnen haben. Kostümierte Superhelden haben einmal die Polizei und die Regierung unterstützt, doch mittlerweile ist ihnen dies verboten. Dann wird ein ehemaliges Mitglied dieser Gruppe, der Comedian, ermordet. Rorschach, ein anderes ehemaliges Mitglied des Superhelden-Trupps, wittert eine Verschwörung und will Nachforschungen anstellen, wer dahintersteckt. Doch seine ehemaligen Kollegen haben sich scheinbar alle mit ihrem bürgerlichen Leben angefreundet und kein Interesse die Vergangenheit wieder lebendig werden zu lassen. Doch als es weitere Anschläge gibt, müssen die anderen erkennen, dass Rorschach offenbar Recht hatte und ihnen jemand nach dem Leben trachtet. Bald zeigt sich, dass es auch ein ehemaliges Mitglied der Watchmen ist, der so den drohenden atomaren Krieg verhindern will.

Mir hat der Film sehr gut gefallen, sowohl inhaltlich als auch ästethisch. Die Bilder sind toll und ich habe seit langen nicht so gute und passende Musik in einem Film gehört. Vor allem die Beerdigung des Comedian im strömenden Regen unterlegt mit "Sound of silence" von Simon und Garfunkel ist mir eindringlich in Erinnerung geblieben. (Einziger negativer Ausreißer: die Sexszene zwischen Night Owl II und Silk Spectre II - als Hintegrundmusik "Halleluja" - hätte auch in jeden Billig-Porno gepasst.) Die Helden sind etwas anders als man es von sonstigen Superhelden gewöhnt ist/ war. Sie sind nicht alle die tollen Lichtgestalten, wie etwa Superman, sondern teilweise zweifelnde oder zerrissene Charaktere. Am besten gefallen hat mir Rorschach, obwohl er durchweg als Psycho- bzw. Soziopath dargestellt wird, war er mir irgendwie sympathisch. Ich fand es schade, dass er am Ende stirbt, obwohl es passend war und anders wohl nicht möglich.

Alles in allem, ein sehr empfehlenswerter Film, den ich jedem nur nahelegen kann, sich mal anzuschauen. (Und ich überlege mal in den Comic hineinzulesen.)

Übrigens, Nicole, die den Film mit uns zusammen angesehen hat, ist mir mal wieder zuvorgekommen und hat schon ihre Meinung kundgetan.

Maiks andere Meinung: "Man ist nur dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!"

5
Horch und Guck: