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A. Lee Martinez "Der automatische Detektiv"

Der Roboter Mack Megaton lebt in Empire City, einer modernen Metropole, in der Automaten (wie sich die Roboter selbst nennen) ebenso Bürger werden können wie Biologische (also Menschen und andere - meist mutierte - Lebenwesen). Mack ist allerdings noch unter Bewährung: Da er ursprünglich von einem verrückten Verbrechergenie als Killermaschine konstruiert wurde, muss er sich erst bewähren, bevor er die vollen Bürgerrechte erhalten kann. Also fährt er Taxi, besucht seine Psychiaterin, liest Bücher über Sozialisation und versucht sich im Modellbau zur Verbesserung seiner Feinmotorik.

Sein geordnetes Leben wird jedoch jäh durcheinander gewirbelt, als die Nachbarsfamilie Bleaker plötzlich verschwindet. Mack weiß, dass da etwas nicht stimmt und entgegen aller Logik ist ihm das Schicksal zumindest von drei Familienmitgliedern - den Vater hält er zurecht für einen Idioten - nicht gleichgültig. Da die Polizei nichts tun kann, macht sich Mack selbst auf und stellt Nachforschungen an. Sie führen ihn schnell auf die Spur einer verbrecherischen Verschwörung, die weitere Kreise zieht, als Mack sich jemals hätte ausrechnen können. Und bald zeigt sich, dass sich nicht nur die Bleakers in Gefahr befinden, sondern ganz Empire City. Mack muss einige Unsicherheiten berechnen und auf die Hilfe seiner Freunde zählen, um die Stadt und ihre Bewohner zu retten.

So, mal wieder ein Buch von Martinez. Ja, ich muss gestehen, ich lese ihn zur Zeit wirklich sehr gerne. (Und ich kann auch versprechen, dass fürs Erste nur noch eine weitere Review folgen wird. Dann habe ich nämlich alle auf Deutsch erschienenen Bücher von ihm gelesen.) Die Geschichte um Mack hat mir recht gut gefallen, allerdings fehlt ihr ein wenig der Witz wie er bei "Eine Hexe mit Geschmack" oder "Zu viele Flüche" vorhanden war. Ich würde dieses Buch daher im Mittelfeld des Martinezschen Werkes einordnen, wobei es mir besser gefallen hat als "Diner des Grauens" oder "Die Kompanie der Oger" (was ich am schwächsten finde). Alles in allem handelt es sich um eine solide erzählte und spannende futuristische Detektivgeschichte mit einem selbstironischen und zynischen Ich-Erzähler. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt, das Buch liest sich angenehm und schnell, ist also die ideale Bettlektüre oder für unterwegs bspw. beim Bahnfahren (hierbei hat es mir auch die Reise von Dresden nach Essen inkl. Bahn, die sich verfahren hat, verkürzt). 

4
Horch und Guck: