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Camilla Grebe "Tagebuch meines Verschwindens"

In Schweden sollen alte Fälle, sogenannte Cold Cases, neu untersucht werden. Einer davon ist der Fund eines toten Mädchens durch Jugendliche in dem kleinen Dorf Ornberg. Ermittler*innen aus Stockholm versuchen gemeinsam mit der örtlichen Polizei den Fall doch noch zu lösen. Teil der Ermittler*innen ist auch Polizistin Malin, die damals die Leiche des Mädchens gefunden hat. Und tatsächlich gelingt, was damals unmöglich schien: Die Identität des Kindes wird festgestellt und damit ergeben sich neue Spuren. Insbesondere Polizist Peter und seine Partner, die Profilerin Hanne, scheinen einen vielsprechenden Ansatz gefunden zu haben. Doch dann wird Hanne völlig verwirrt und ohne Erinnerungen im Wald gefunden, Peter ist spurlos verschwunden. Überrascht muss Malin erfahren, dass Hanne an Demenz leidet und dies vor allen außer Peter geheim hielt. Und über ihre Erinnerungslücken hinweg zu täuschen, schrieb Hanne alles Wichtige in ihr Tagebuch - doch dieses ist ebenso wie Peter verschwunden. Und während der Fund einer Frauenleiche zeigt, dass sich tatsächlich ein Mörder in dem kleinen Ort aufhält, gerät der Finder von Hannes Tagebuch durch dessen Lektüre unwissentlich immer mehr in Gefahr...

Ich habe das erste Buch um Profilerin Hanne fast in einem Rutsch durchgelesen, weil ich es so spannend und gut geschrieben fand. Daher waren meine Erwartungen an diesen zweiten Band vermutlich recht hoch - und eventuell bin ich deshalb enttäuscht. Dabei ist das Buch nicht schlecht. Erzählt wird eine spannende und gut konstruierte Geschichte, mit einer ziemlich verblüffenden Auflösung. Doch die Faszination für die Figuren kam bei mir dieses Mal nicht auf. Profilerin Hanne, wegen der ich angefangen hatte, den ersten Band überhaupt zu lesen, ist größtenteils passiv und kommt erst gegen Ende zu Wort. Eine der beiden Ich-Erzähler*innen war mir unsympathisch und den zweiten fand ich zwar als Charakter gut, allerdings war er mir etwas too much für einen Thriller. Da ich mir aktuell nicht vorstellen kann, dass die Geschichte um Hanne noch einen dritten Band zulässt, muss ich leider sagen: enttäuschendes Ende einer Reihe.

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Horch und Guck: