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Catherine Jinks "Teuflischer Held"

Es sieht so aus, als könnte Cadel endlich ein normales Leben führen. Nachdem er von seiner ehemaligen Sozialarbeiterin Fiona und ihrem Mann, dem Polizisten Saul Greeniaus, adoptiert worden ist, kann er nun auch ein Universitätsstudium in Informatik aufnehmen. Doch der Frieden währt nicht lange. Prosper English, den Cadel lange Zeit für seinen Vater hielt, taucht plötzlich wieder auf: Überwachungskameras an verschiedenen Orten zeigen seine Aufnahme. Als wäre das noch nicht genug, werden plötzlich Anschläge auf die Menschen in Cadels Umgebung verübt. Zunächst trifft es seine Freundin Sonja, dann seinen Hackerkumpel Hamish. Als schließlich ein Bus in das Haus rast, in dem Cadel und seine Adoptiveltern wohnen, ist dem Jungen klar, dass er etwas unternehmen muss, um Prosper zu stoppen. Also reaktiviert er ein letztes Mal seine alten Talente und Fähigkeiten und versucht einem Verbrecher die Stirn zu bieten, der es an Genialität mit ihm aufnehmen kann.

Der dritte Band der Geschichte von Cadel hat mich nun restlos enttäuscht und ich habe mich mehr oder weniger durch das Buch gequält. Es fehlen jegliche witzigen oder interessanten Ideen, die Charaktere sind also so normal, dass sie langweilig werden und Cadel ist mir in diesem Buch nur noch auf die Nerven gegangen. Ich fand ihn am Anfang der Geschichte ziemlich faszinierend, da er die Welt so gänzlich anders wahrgenommen hat (als System, das man berechnen und manipulieren kann). Nun ist es zwar auch sicher wichtig, dass Charaktere in Büchern Veränderungen durchlaufen und sich entwickeln, aber wenn sie dadurch jegliche Tiefe und Faszination verlieren, ist meiner Meinung nach etwas schiefgelaufen.

Überhaupt hatte ich das Gefühl, dass sich in der Geschichte die immer gleichen Ereignisreihen wiederholen: Es passiert ein schlimmes Ereignis (Prosper wird gesehen, ein Anschlag auf Cadel oder seine Familie/ Freunde verübt), alle versuchen Cadel zu beschützen, er verbringt Stunden damit die Erwachsenen von seinen Fähigkeiten oder Entdeckungen zu überzeugen. Das geht drei oder vier Mal so, ich möchte gar nicht versuchen, mich daran zu erinnern. Irgendwie war ich froh als Prosper gegen Ende als handelnde Person auftauchte, da war wenigstens ein wenig der alten Faszination zu spüren.

Wirklich schade, nach dem ersten Band hatte ich mir sehr viel von dieser Serie versprochen. Doch schon der zweite Teil war bedeutend schwächer und der dritte jetzt ist meiner Meinung nach einfach nur noch schlecht. (Übrigens: Hätte ich noch einmal mehr das Wort "Wardriving" lesen müssen, hätte ich losgeschrien. Eine leichte Vergrößerung ihres Vokabulares wäre für die Autorin auch nicht schlecht.)

Neben diesen inhaltlichen Aspekten fällt der dritte Band auch durch seine äußerliche Gestaltung negativ auf. So war bei den ersten beiden Büchern der Buchschnitt schwarz eingefärbt, was zwar nach der Lektüre zum Händewaschen aufforderte, aber irgendwie sehr cool aussah. Warum dieses Design beim dritten und letzten Buch nicht auch durchgehalten werden konnte, ist mir unverständlich. (Maik hatte auf ähnliche Design-Faux-Pas ja auch schon an anderer Stelle hingewiesen.)

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Horch und Guck: