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Dmitry Glukhovsky "Metro 2035"

Artjom fällt es schwer, sich wieder an den Alltag der Station WDNCh zu gewöhnen, immer wieder zieht es ihn an die Oberfläche, denn er ist überzeugt: Er hat damals Signale von Menschen aus anderen Städten empfangen. Doch seine Überzeugung, dass außer den Moskauern noch andere überlebt haben, teilt in der Metro-Gesellschaft niemand. Bis der alte Homer an der WDNCh auftaucht und Artjom von einem Funker erzählt, der angeblich ebenfalls Kontakt zu anderen Überlebenden hatte. Artjom ist fasziniert von der Geschichte und macht sich gemeinsam mit Homer auf die Suche nach dem Mann. Diese Reise wird noch gefährlicher als Artjoms erste Wanderung durch die Metro, denn die Situation der Menschen hier verschlimmert sich immer weiter. Auf der Roten Linie ist eine Hungersnot ausgebrochen, die Hanse schottet sich immer stärker ab und das Vierte Reich rüstet zum Krieg mit den Kommunisten. Artjom und Homer geraten mehr als einmal zwischen die Fronten und in lebensgefährliche Situationen. Und dann macht Artjom eine Entdeckung, die das gesamte Leben der Menschen in der Metro verändern könnte - wenn diese nicht absolut unglaublich und an bösartiger Perfidität kaum zu überbieten wäre...

Der dritte Band der Metro-Reihe ist der derjenige, mit dem ich mich zu Beginn am schwersten tat. Ich habe wohl 300-400 Seiten gebraucht, um so richtig in die Geschichte hineinzufinden. Problematisch fand ich vor allem, dass hier die Handlung der ersten beiden Romane zusammen- und fortgeführt wird, es aber keine Zusammenfassung der Ereignisse bisher gibt. Da es bei mir schon einige Zeit her ist, dass ich die beiden ersten Bände gelesen habe, konnte ich mich auch nicht an die komplexen Handlungsstränge erinnern und hatte häufig das Gefühl, dass sich mir Entwicklungen besser erschließen würden, wenn ich die Hintergründe verstehen könnte. Glukhovskys Sprache ist wie bei seinen anderen Büchern die eines gewaltigen und sehr guten Erzählers, aber teilweise auch wieder so mächtig, dass es einen fast erschlägt (er scheint jetzt auch noch den Bewusstseinsstrom für sich entdeckt zu haben, was ebenfalls den Lesefluss nicht gerade vereinfacht).Das Ende des Buches hat mich dann schließlich doch noch wie gewohnt gepackt - und die Auflösung der Geschichte ist es echt wert durchzuhalten, auch wenn sie ganz schön düster ist.

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