Eigentlich sollten sich die Leute von Scotland Yard freuen: Die Leiche von Edward Sykes, einem berüchtigten Dieb, liegt im Londoner Leichenschauhaus. Zwar konnten sie ihm nie etwas nachweisen, aber Sir Charles Bainbridge ist überzeugt, dass er für eine Einbruchsserie verantwortlich ist. Doch dann gehen die Verbrechen weiter! Entweder jemand arbeitet nach Sykes Muster oder Bainbridge hat den Falschen im Verdacht gehabt.
Wiederwillig zieht er Maurice Newbury und seine Assistentin Veronica Hobbes hinzu. Newbury ist nach der Entdeckung, dass Veronica eine Agentin der Queen ist und ihn überwacht, völlig dem Opium verfallen und nur noch ein Schatten seiner Selbst. Doch es scheint, als ob der rätselhafte Fall ihn wieder auf den richtigen Weg zurückbringen kann. Schnell finden sich Verbindungen zu einer mysteriösen Geheimgesellschaft, der Bastion Society.
Je mehr Hobbes und Newbury ermitteln, desto klarer wird, dass sie einer großen Verschwörung auf der Spur sind, in der nicht nur die Bastion Society, sondern auch die Queen selbst und ihr merkwürdiger Leibarzt Doktor Fabian eine tragende Rolle spielen. Insbesondere Veronica setzt der Fall persönlich sehr zu, nicht nur wegen Newburys Opiumabhängigkeit, sondern auch, weil sich ihre hellsichtige Schwester in der Ophut von Fabian befindet. Und dann machen Newbury und Hobbes eine Entdeckung, die ihr Weltbild in den Grundfesten erschüttern wird...
Ich oute mich hiermit gerne als Fan der Reihe um das englische Ermittlerduo. Wie auch die beiden anderen Bände, handelt es sich bei Immorality Engine um eine spannende, gut erzählte Geschichte mit sympathischen Figuren und jeder Menge guter Ideen. Positiv hervorheben möchte ich, dass der Autor hier endlich von dem Muster der beiden anderen Bücher abgewichen ist und nicht wieder beide Agenten getrennt ermitteln lässt, um dann herauszuarbeiten, dass die Fälle doch miteinander zu tun haben. Beim dritten Mal fehlt da dann doch das Überraschungsmoment. Gut gefallen hat mir auch, dass die Charaktere etwas mehr Tiefe bekommen und es endlich die ersten romantischen Szenen zwischen Newbury und Hobes gibt (die beiden sind ja lange genug wie die Katzen um den heißen Brei geschlichen). Auch Bainbridge spielt eine etwas größere Rolle als früher, was ich ebenfalls recht gut finde, ich mag den toughen alten Knaben. Gemein ist, dass einen der Band am Ende mit einem wahren Cliffhanger zurücklässt und man jetzt wieder auf die Fortsetzung warten muss, von der ich mal hoffe, dass es sie bald geben wird.