Sir Arthur Conan Doyle "Seine Abschiedsvorstellung"

Dieses Mal geht es nicht ganz so deutlich aus dem Titel hervor wie bei den drei vorherigen Bänden mit den Erzählungen, aber natürlich ist die Abschiedsvorstellung vom besten Detektiv aller Zeiten gemeint: Mister Sherlock Holmes.

• Wisteria Lodge: Mr. John Scott Eccles erscheint zutiefst verstört in der Baker Street. Er hat eine Nacht bei einem Bekannten verbracht und musste am Morgen feststellen, dass dieser ebenso wie seine Dienerschaft spurlos verschwunden waren. Zunächst hält er das ganze für einen skurrilen Scherz, doch dann erfährt er, dass sein Gastgeber ermordet aufgefunden wurde. Holmes macht sich sofort an die Untersuchung dieses Falls und kommt einem flüchtigen ehemaligen Diktator aus Lateinamerika auf die Spur. Gleichzeitig muss er die Bekanntschaft von Inspektor Baynes machen, der es an Cleverness durchaus mit ihm aufnehmen kann...
• Die Pappschachtel: Miss Susan Cushing hat ein äußerst seltsames Paket erhalten, beinhaltet es doch zwei offensichtlich menschliche Ohren. Die Dame glaubt zunächst an einen Racheakt von Medizinstudenten, denen sie einmal Zimmer als Unterkunft vermietet hatte. Doch Holmes will an diese Erklärung nicht so recht glauben und stellt bald fest, dass nicht Miss Cushing selbst, sondern ihre Schwester Sarah die Empfängerin dieser makabren Postsendung sein sollte und dass eine familiäre Tragödie stattgefunden hat, an der Sarah Cushing alles andere als unschuldig war.
• Der Rote Kreis: Mrs. Warren vermietet Zimmer in London und hat wohl schon seltsame Gäste beherbergt, aber dieser neue Mieter übertrifft alle ihre bisherigen Erlebnisse. Seit seinem Einzug hat sie ihn nicht mehr gesehen, dass Essen wird vor der Tür plaziert und die Kommunikation erfolgt über Zettel, auf denen er ihr besondere Wünsche mitteilt. Sherlock ist fasziniert von den Vorkommnissen und muss seine erste Meinung, dass hier keine kriminellen Aktivitäten vorliegen, bald revidieren. Denn Mrs. Warrens Mieter ist auf der Flucht vor einer verbrecherischen Geheimorganisation, die den Ausstieg eines ihres Mitglieder auf keinen Fall dulden will und einen gefährlichen Mörder auf seine Spur angesetzt hat.
• Die Bruce-Partington-Pläne: Wenn Mycroft Holmes seine angestammten Wege verlässt und sich in die Baker Street begibt, muss etwas sehr schwerwiegendes vorgefallen sein. Offenbar hat Cadogan West ein Mitarbeiter im Arsenal von Woolwich versucht die geheimen Pläne für ein englisches Unterseeboot zu verkaufen. Gefunden wurde seine Leiche, offenbar aus einem Zug gestoßen, in seiner Tasche die geheimen Unterlagen bis auf die sieben wichtigsten Blätter, die verschwunden sind. Eigentlich soll Holmes nur diese Dokumente wiederbeschaffen und wenn möglich noch herausfinden, wer der Käufer war. Doch bald kommen dem Meisterdetektiv Zweifel an der Schuld des jungen Beamten. War womöglich gar nicht er derjenige, welcher die Papiere veräußern wollte?
• Der Detektiv auf dem Sterbebett: Eine verzweifelte Mrs. Hudson ruft Doctor Watson zu Hilfe: Holmes ist totkrank. Zunächst vermutet Watson noch, dass die gutmütige Vermieterin übertreibt, doch als er in der Baker Street ankommt, muss er ihre Schilderungen bestätigt sehen. Holmes ist wirklich schwer krank, hat Fieber und phantasiert von einer Verschwörung der Austern. Von Watson will er sich nicht helfen lassen, er ist überzeugt sich mit einer exotischen Krankheit infiziert zu haben und dass ihm nur einer helfen kann: Mr. Culverton Smith, ein Plantagenbesitzer aus Sumatra, der gerade in London weilt. Holmes schickt Watson ihn zur Hilfe zu holen, doch kann man diesem Mann wirklich trauen? Und was hat es mit dem seltsamen Kästchen auf sich, dass Holmes Watson verbot auch nur anzufassen? Alles nur die Fieberträume eines Todkranken oder steht gar ein verbrecherischer Racheplan dahinter?
• Das Verschwinden der Lady Frances Carfax: Eine wohlhabende englische Lady ist spurlos verschwunden. Zuletzt gesehen wurde sie in Baden-Baden und offensichtlich hat sie ein barbarisch wirkender Mann verfolgt. Holmes schickt Watson los, welcher der Spur der Lady folgt. Trotz seiner Überzeugung die Sache ganz gut gemacht zu haben, ist Holmes natürlich gegensätzlicher Meinung und greift selbst in die Ermittlungen ein. Zur großen Überraschung führt die Spur der verschwundenen Frau nach London. Offenbar ist sie in die Hände eines Betrügers geraten, der sich als Missionar aus Südamerika ausgibt. Diesem ist nur äußerst schwer beizukommen und Holmes muss die arme Lady im wortwörtlichen Sinne aus einem extra für sie angefertigten Sarg befreien.  
• Der Teufelsfuß: Eigentlich soll sich Holmes in Cornwall erholen, doch es kommt mal wieder alles vollkommen anders. Die Schwester von Mister Mortimer Tregennis stirbt unter mysteriösen Umständen, die seine beiden Brüder im Zustand schwerster geistiger Verwirrung zurücklassen. Während Holmes noch über diesem Rätsel brütet, kommt auch Mortimer Tregennis unter den gleichen rätselhaften Umständen ums Leben. Der örtliche Pfarrer ist überzeugt, dass der Teufel seine Hände im Spiel haben muss, doch Holmes glaubt eher an irdische Ursachen für die seltsamen Vorgänge. Ein gefährliches Selbstexperiment bringt ihn und Watson auf die Spur eines teuflischen Verbrechers, der jedoch nicht mit der Rachsucht eines liebenden Mannes gerechnet hatte.  
• Seine Abschiedsvorstellung: Es ist der Vorabend des Ersten Weltkriegs und die Mächte in Europa bereiten sich auf das vor, was unabwendbar scheint. Englische Politiker sind in größter Sorge: Offenbar gibt es im Land einen deutschen Spion, der wichtige Informationen an das Kaiserreich weiter gibt. Da bisher niemand ihm auf die Spur kommen konnte, wird Sherlock Holmes aus seinem selbsterwählten Ruhestand zurückgerufen. In einer zweijährigen geheimen Ermittlung gelingt es ihm den deutschen Spion von Bork zu enttarnen und gemeinsam mit Watson festzunehmen. 

Der Titel dieses Bandes ist ein wenig irreführend, es folgt mit dem Buch der Fälle noch eine (dann aber wirklich letzte) Sammlung mit Erzählungen. Ich kann zu meinen Meinungen zu den vorigen Bänden nichts hinzufügen und möchte daher nur noch, wie bereits zuvor, meine drei Lieblingsgeschichten küren, die da wären: "Wisteria Lodge", "Die Bruce-Partington-Pläne" und "Der Teufelsfuß".