Wir schreiben den 06. Februar 1998. Johann "Hans" Hölzel alias Falco ist bei einem Autounfall in der Dominikanischen Republik tödlich verunglückt und steht nun vor der Himmelspforte. Doch so einfach kommt man nicht in den Himmel, vorher wird er noch vom österreichischen Psychiater Dr. Freud und dem rheinländischen Musiktherapeuten Dr. Leid auf seine Eignung überprüft.
Dr. Freud durchleuchtet noch einmal Falcos Lebensweg: "Er war ein Superstar, er war populär, er war so exaltiert, er hatte flair." Dabei muss er - begleitet vom Piefke Dr. Leid an der Akkustikgitarre - seine größten Hits noch einmal zum Besten geben. Als Gaststars treten dabei auch seine österreichischen Kollegen Hans Moser, Peter Alexander & Co. auf.
Normalerweise bin ich kein Freund von Musicals & Co. Ich hasse es, wenn im Theater oder Film geträllert wird. In sowas kriegt man mich eigentlich nur unter Vorspielung falscher Tatsachen. Beim Tribute to Falco im Theater Courage in Essen war das ausnahmsweise einmal anders. Dies liegt u.a. auch daran, dass ich das Gesamtwerk von Falco sehr schätze und es bedauere ihn nicht einmal live erlebt zu haben.
Zunächst ist es allerdings etwas ungewohnt die Stücke von Falco (& Co.) größtenteils nur unplugged, begleitet lediglich an der Akkustikgitarre, zu hören. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit kommt man jedoch mit dem musikalischen Unterschied sehr gut zu Recht und ich denke, dass diese Akkustikversionen der Stücke auch eine gute Wahl waren, um nicht einen zu engen Vergleich mit den Darbietungen von Falco zu provozieren.
Sowohl sprachlich als auch optisch konnte sich Falk Hagen mit Falco jedoch gut messen. Zumindest für uns Piefkes dürfte sein Wienerisch gut rüberkommen, wobei er sicher vom Österreicher Daniel Neider alias Dr. Freud gut gecoacht wurde. Auch die Mimik des Falco hatte er sehr gut drauf. Nicht zu vergessen sind nat. Stephan Tillmanns alias der rheinländische Dr. Leid und Begleiter an der Akkustikgitarre (der am Ende des Stückes übrigens noch einen tollen Soloauftritt darbietet) und Sophie Eichelberg in verschiedenen Rollen u.a. als Falcos Mutter und Jeanny.
Insgesamt haben wir uns herrlich unterhalten gefühlt und können einen Besuch der Hommage an Falco nur empfehlen. Für mich ist es auch mal wieder ein Grund die Platten von Falco zu entstauben...