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Guillermo del Toro & Chuck Hogan "Die Nacht"

Es sieht finster aus auf der Erde. Eine ewige Nacht ist angebrochen, nur noch wenige Stunden am Tag gibt es Sonnenlicht. Die Menschen leben unter der Herrschaft des abtrünnigen - und einzig verbliebenen - Vampirmeisters, seiner Vampire und der Menschen, die es immer verstehen, sich den Mächtigen zu unterwerfen, egal, was diese tun. Die Menschen werden zum regelmäßigen Blutspenden ebenso gezwungen wie Frauen zum Kinderkriegen. Wer sich wiedersetzt, landet in einem der Lager - oder verschwindet völlig von der Bildfläche.

Nur noch wenige Menschen leisten Widerstand und dies auch nicht wirklich erfolgreich. Ephraim Goodweather ist dem Alkohol und Medikamenten verfallen - der Verlust seines Sohnes hat ihn völlig verzweifeln lassen. Doch er ist überzeugt, dass Zack noch lebt, schließlich wäre er ihm sonst schon längst als Vampir erschienen. Der ehemalige Kammerjäger Vasiliy hat das Occido Lumen zwar noch in seinem Besitz, kann es aber nicht entziffern. Da taucht plötzlich ein unerwarteter Verbündeter auf - Quinlan, der als ungeborenes Baby von dem Meister verwandelt wurde und auf Rache an seinem "Vater" sinnt. 

Die Widerständler raufen sich zusammen und suchen nach dem Geburtstort des Meisters, der irgendwo in dem alten Buch verzeichnet sein muss. Nur dort können sie seine Macht brechen. Doch der Abtrünnige weiß offenbar von ihren Plänen und setzt seine gesamte Macht ein, um ihren Erfolg zu verhindern. Schließlich macht er Ephraim Goodweather ein verlockendes Angebot: das Buch gegen seinen Sohn. Wird aus dem einstigen Anführer ein Verräter?

Und wieder einmal geht es in die dunkle Welt der Vampire, die del Toro und Hogan den Lesern bereitet haben. Eine sehr düstere und depressive Stimmung beherrscht das gesamt Buch - allein die Vorstellung in einer Welt ohne jedes Tageslicht zu leben, finde ich schon recht beängstigend. An die Vampire selber hat man sich gewöhnt, sie sind nicht mehr ganz so gruselig.

Gut fand ich auch, dass es jetzt nicht mehr so viele paralle Handlungsstränge gibt, sondern sich die Geschichte wirklich auf die Hauptfiguren fokussiert. (Und denen wird ganz schön viel zugemutet.) Alles in allem gelingt hier ein wirklich guter Abschluss der Triologie - wobei es mich nicht gewundert hätte, wenn es anders ausgegangen wäre. Ich bin ja mal gespannt, wann die Bücher verfilmt werden - entsprechend geschrieben sind sie auf jeden Fall.  

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Horch und Guck: