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Paul Hoffman "Die Stunde des Erlösers"

Von dem einstigen Meisterstrategen Thomas Cale ist nicht viel übriggeblieben - offenbar kann seine Psyche die ganzen grausamen Erlebnisse seines Lebens nicht verkraften und rächt sich mit Krankheiten und Schmerzen. Cale wird in eine Pflegeeinrichtung gebracht, doch auch die ungewöhnliche Therapie dort, kann ihm nicht helfen. Als sich stattdessen die ersten Meuchelmörder blicken lassen, um ihn umzubringen, muss er auch von dort wieder verschwinden. Ihm bleibt nichts anderes übrig als nach Spanish Leeds zurückzukehren.

Kaum dort angekommen, ist auch das letzte bisschen Ruhe, dass er gebraucht hätte, schon vobei. Nicht nur, dass er seine beiden Freunde Vague Henry und Kleist aus den Händen des örtlichen Verbrecherkönigs befreien muss (was mal wieder mit einer Leiche mehr auf seinem Konto endet) - mittlerweile rüsten die Erlösermönche zum Kampf, um Gottes größten Fehler, die Menschheit, auszumerzen. Es dauert etwas, bis seine neuen Verbündeten begreifen, dass sie ohne Cale keine Chance haben, diesen Kampf zu gewinnen. Doch auch seine militärischen Erfolge und der Mythos, der sich um den "Engel des Todes" entwickelt, tragen nicht dazu bei, Cale das Leben leichter zu machen. Denn seine Verbündeten überlegen schon, wie sie ihn nach dem Sieg über die Erlöser loswerden können - und dies endgültig...

Der letzte Band in der ungewöhnlichen Reihe um Thomas Cale, ist meiner Meinung nach der Beste. Die Geschichte strotzt vor schwarzem Humor, Ironie und Anspielungen auf unsere, reale Welt , dass es einfach nur Spaß macht sie zu lesen. Cale ist immer noch der gleiche, unberechenbare Charakter - einerseits eiskalt, wenn es um Kriegsführung geht, andererseits immer noch in Arbell Materazi verliebt und von ihrem Verrat tief getroffen. Die Sache mit den ellenlangen Schlachtenbeschreibungen hat immer noch nicht aufgehört - da es dieses Mal aber wirklich um den finalen Kampf mit den Erlösermönchen ging, fand ich es erträglicher, weil notwendig. Eine Karte hätte ich mir immer noch gewünscht, um die Orte nachvollziehen zu können. (Und ich frage mich immer noch, ob hier ein Fehler passiert ist...War die Burg, in der Cale und seine Freunde aufgewachsen sind, wirklich die in Chartress? Ich hätte gedacht, es wäre eine andere. Kann das leider nicht mehr nachgucken, da ich den ersten Band nicht mehr habe.)

4
Horch und Guck: