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Genevieve Cogman "Das dunkle Archiv"

Nach dem Tod eines hohen Drachenministers entbrennt ein Wettkampf um seine Nachfolge. Da es zwei Anwärter*innen gibt, soll ein Wettbewerb mit verschiedenen Aufgaben entscheiden, wer die Position bekommt. Eine der Aufgaben besteht darin, ein seltenes Buch zu beschaffen. Irene Winters ist sehr erstaunt, als eine der Parteien des Wettstreits sich ihrer Dienste als Bibliothekarin versichern will - und schier entsetzt, als sie erfahren muss, dass bereits einer ihrer Kollegen für die Gegenseite arbeitet. Die unsichtbare Bibliothek zeichnet sich seit jeher durch Neutralität aus - sich in die politischen Belange der Drachen einspannen zu lassen, geht dabei gar nicht. Irene und ihr Lehrling Kai werden daher beauftragt, das betreffende Buch und vor allem den abtrünnigen Bibliothekar zu finden, bevor eine noch größere Katastrophe entsteht. Ihr Auftrag führt sie in das New York der 1920erJahre einer Parallelwelt, dominiert von Gangstern und Waffen. Schnell gelangen Irene und Kai bei ihrem Ermittlungen zwischen diverse Fronten, wobei die Tatsache, dass Irene für eine britische Gangsterkönigin gehalten wird, bald noch ihr kleinstes Problem ist...

Die Serie um Bibliothekarin Irene Winters ist eine der Reihen, die mit jedem Band besser werden. Immer mehr erfahren Leser*innen über die Hintergründe der Welt, in der die Bücher spielen und die beiden prägenden Mächte, die so viele der Ereignisse wenn nicht direkt auslösen, dann doch zumindest antriggern. Dieses Mal stehen die Drachen im Mittelpunkt - und es zeigt sich deutlich, dass sie zwar die Gegenkraft zu den Elfen sind, aber keinesfalls als die Guten in der Reihe darstehen sollen. Teilweise fühle ich mich bei den Gegensätzen zwischen Ordnung und Chaos an das Grundelement aus den Büchern von Michael Moorcock um den ewigen Helden erinnert (vermutlich kein Zufall, ohne der Autorin etwas unterstellen zu wollen). Die geschilderte Parallelwelt hat mir ebenfalls sehr gut gefallen - im Gegensatz zum vorherigen Band spielt die Handlung auch fast ausschließlich wieder in einer parallelen Welt, was ich als besonderen Reiz an den Büchern der Reihe empfinde.

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Horch und Guck: