Im Norden Finnlands liegt die Academy of Dream Analysis, eine elitäre Hochschule, an der Traumwandler*innen ausgebildet werden. Bei ihnen handelt es sich um Menschen mit der Fähigkeit, durch Träume die Wirklichkeit zu beeinflussen. Fast immer entstammen die Studierenden Familien, in denen diese Fähigkeiten seit Jahrhunderten existieren. Dies gilt auch für Nemesis von Winther, die aus München kommt, und ihr Bachelorstudium beginnt. Doch Nemesis Ziel ist nicht der Abschluss des Studiums: Sie will den Tod ihres Bruders, des letzten bekannten Schlafwandlers, rächen. Die Schuldige in ihren Augen und in denen ihrer Familie: Jupiter Sterling, die Direktorin der Akademie. Doch es ist schwieriger als gedacht, der mächtigen Frau etwas nachzuweisen. Und dann ist da noch Mercy Sterling, der Neffe von Jupiter - den sie trotz seiner Familienzugehörigkeit immer sympathischer findet. Doch Mercy verbirgt ein dunkles Geheimnis und an Nemesis Racheplänen wird auch ein gut aussehender Kerl nichts ändern - oder?
Dies ist war eins der Bücher, bei denen ich gefühlt hundert Mal überlegt habe, ob ich es kaufe - und nachher noch weitere hundert Male, warum ich es eigentlich gekauft habe... Beim Lesen ging es mir dann ähnlich. Die Geschichte und die Welt, die hier entwickelt wurden, haben mir recht gut gefallen. Die Handlung ist spannend und nach und nach werden die Leser*innen an einige Rätsel und erste Auflösungen herangeführt. Die Turning Points habe ich nicht kommen sehen, war daher ziemlich überrascht und fand die trotzdem logisch. Was mich gestört hat, sind zwei Aspekte: die Namen der Protagonist*innen - das war mir mit Nemesis, Jupiter etc. einfach zu viel und zu gekünstelt. Schließlich habe ich mich aber vor allem gefragt, ob es klug ist, in einer Welt, in der immer Menschen an irgendwelche Eliten glauben, die im Geheimen die Geschicke der Welt lenken, eine Romanwelt zu entwickeln, in der eine Gruppe von Menschen genau das schon seit Jahrzehnten tut und somit das Weltgeschehen beeinflusst. Natürlich ist dies ein fantastischer Roman, aber ich befürchte, dass es Menschen gibt, die das hier für bare Münze halten werden.