Benedict Prince ist Psychologe und hat sich auf die Behandlung von Schlafstörungen spezialisiert. Eines Nachts wird er für einen Sonderfall in die Klinik gerufen, in der er arbeitet: Er soll Anna Ogilvy aufwecken, die vor Jahren in das Resignationssyndrom gefallen ist. Anna ist jedoch auch gleichzeitig einer der berühmtesten Mordverdächtigen Englands. Vor vier Jahren wurde sie neben den Leichen ihrer Geschäftspartner*innen gefunden, mit der Tatwaffe, einem Küchenmesser, in der Hand. Seitdem ist sie nicht mehr aufgewacht. Nun hat die britische Regierung ein Interesse an dem Fall entwickelt: Wenn Anna nicht bald aufwacht und ihr der Prozess gemacht wird, kann die Anklage nicht mehr aufrecht erhalten werden. Hier kommt Benedict Prince ins Spiel, der in einem wissenschaftlichen Artikel eine neue, bisher unerprobte, Methode für die Behandlung des Resignationssyndroms vorgeschlagen hat. Bald macht dem Psychologen jedoch nicht nur der Zeitdruck zu schaffen, sondern es es zeigt sich, dass der Fall weitaus verzwickter ist, als zunächst angenommen. Und bald stellt sich auch die Frage, ob Benedict selbst wirklich nur ein wissenschaftliches Interesse an der ganzen Angelegenheit hat...
Ich fand die Grundidee recht spannend - können Schlafwandler*innen dafür verantwortlich gemacht werden, was sie während dieses Zustands tun? Über das Resignationssyndrom hatte ich vorher auch noch nie etwas gehört - habe jetzt aber nicht nachgeprüft, ob es das tatsächlich gibt oder der Autor sich das nur ausgedacht hat. Das Buch spannend geschrieben, mit vielen kurzen Kapiteln, die dazu einladen, immer noch ein bisschen weiterzulesen. Der Sprachstil ist eingängig und für das Genre in Ordnung. Ich muss gestehen, dass ich auf den Clou am Ende hereingefallen bin - ich dachte, ich hätte es durchschaut und dann hatte ich doch die falsche Person im Auge. War ein unterhaltsames Buch, das ich Leser*innen, die das Genre mögen, empfehlen kann.