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Sam Eastland "Rote Ikone"

1915 verschwand eine der wichtigsten Ikonen des Zarenreichs: das Bild "Der Hirte". 1945 finden zwei sowjetische Soldaten die Ikone in einer kleinen Kirche in Ahlborn im Deutschen Reich. Wie ist sie dorthin gekommen? Stalin setzt seine besten Ermittler Inspektor Pekkala und Major Kirow auf den Fall an. Für Pekkala haben die Ermittlungen eine besondere Bedeutung, war er doch damals schon als Sonderermittler des Zaren in die Untersuchungen zum Verschwinden des Bildes involviert. Und nun sieht es so aus, als könnte er endlich das Rätsel lösen, was damals wirklich geschehen ist. Doch Pekkala und Kirow haben bei ihrer Untersuchung einen gefährlichen Gegner: den letzten Angehörigen einer fanatischen religiösen Sekte, der vor nichts zurückschreckt, um den heiligen Gegenstand in seinen Besitz zu bringen...

Ein wenig gestört hat mich an diesem sechsten Band der Reihe, dass zunächst sehr viel in Rückblicken erzählt wird, bevor sich der eigentliche Fall dann entwickelt. Die Geschichte grundsätzlich zu erklären ist sicherlich nötig, ich fand die jetzt gewählte Form aber doch etwas langatmig. Wenn die Ereignisse dann aber im Jahr 1945 ins Rollen kommen, ist man als Leser*in schnell gefesselt von der Handlung. Ich hab tatsächlich googlen müssen, weil mich interessiert hat, ob es die beschriebene religiöse Gemeinschaft der Skopzen in dieser Form tatsächlich gegeben hat - hoffentlich ohne zu spoilern: Die Antwort lautet wirklich "ja". Ich hatte mich darüber hinaus schon lange gefragt, wann wohl auch Rasputin einmal in einem Pekkala-Roman vorkommen würde - nun, hiermit ist es geschehen. Es passt aber recht gut in die Handlung. Ansonsten habe ich zwar das Gefühl, dass sehr viel im Jahr 1945 geschieht - offenbar liegt dem Autor an diesem Jahr - aber vielleicht geht die Reihe ja auch noch mit einem Fall in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg weiter. Das fände ich wirklich mal spannend.

4
Horch und Guck: