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Autumnball am 30.09.2011 im FZW, Dortmund

Den Herbst mit einem Konzert bzw. Festival einklingen lassen? Und das Ganze dann auch noch als Ball deklarieren? Eine schöne Idee und da auch noch das Line-Up des kleinen Festivals in Dortmund (fast) perfekt war, haben wir uns Karten gekauft und auf den Weg nach Dortmund ins FZW gemacht.

Staubkind:

durften den Abend eröffnen. Gewohnt sympathisch und souverän rockten sie den Laden. Schön, dass nicht nur die bekannten Songs gespielt wurden, sondern die Herren um Sänger Louis auch zwei neue Songs mit im Gepäck hatten, die definitiv Lust auf das neue Album machten. Nur die Platzierung der Wasserflaschen auf der Bühne sollte noch überdacht werden... wobei es schon witzig war Louis fleißig den Boden wischen zu sehen. :-) Die Chance der anschließenden Autogrammstunde habe ich zwar nicht genutzt (hatte nix dabei, was man hätte unterschreiben können), fand ich aber trotzdem ne nette Idee. Ich freue mich somit auf das neue Album und auf die anstehende Headliner im nächsten Jahr. Juhuu!

Coppelius:

führen beim Darktiger-Team immer zu Meinungsverschiedenheiten. Ich finde die super, Maik hingegen ist nicht wirklich für die Herren zu begeistern.  (Vielleicht folgt daher eine zweite Meinung?) Ich jedenfalls hab mich mal wieder prächtig unterhalten gefühlt. Coppelius bieten nicht nur geniale Musik, sondern auch eine hervorragende Bühnenshow mit hohem Entertainmentfaktor. Highlights sind u.a. die Ausflüge ins Publikum. Aber auch die Zugabe, bei der Bastille das Publikum dazu bekam sich hinzusetzen, war wirklich sehr stimmungsvoll und gelungen. Auch hier freue ich mich auf die anstehende Konzertreise der Herren. (Wobei ich da wohl alleine hingehen muss...)

Tanzwut:

fand ich ja während meiner Studienzeiten ganz toll und damals hab ich die wohl mindestens vier Mal live gesehen. War jedes Mal toll. Doch mittlerweile nimmt die Band eine Entwicklung, die mich nicht mehr so begeistert. Schon den Auftritt vor (drei/ vier?) Jahren beim Castle Rock fand ich strange und auch dieses Mal war es nicht besser. Die neuen Songs klingen nichtssagend, heben sich von den alten Sachen nicht ab und stellen einen Einheitsbrei dar. Ich weiß nicht, was mit Teufel los war, aber ich hatte ihn als besseren Sänger in Erinnerung; in Dortmund krächzte er sich durch die Songs, Power und Ausdruck in der Stimme fehlten leider völlig. Irritierend finde ich auch, dass offenbar außer Teufel niemand mehr von der Originalbesetzung dabei ist. Ich hab mich gefragt, ob das wirklich noch als Tanzwut zu bezeichnen ist oder nicht eher "Teufel mit Band" heißen sollte? Auf Erläuterung worin sich Tanzwut und Teufel solo unterscheiden, wäre ich jedenfalls gespannt. Wie auch immer, ich hab nach drei Songs bei der schrecklich verhunzten Version der "Merseburger Zaubersprüche" die Flucht ergriffen. Auch konnte ich die immer gleichen Ansagen nicht mehr hören. Was anderes als "Lasst uns zusammen durchdrehen!" ist Teufel nämlich nicht eingefallen. Naja, ich glaub, ich war nicht die Einzige. Das Publikum war relativ verhalten und Zugaben gab es auch nicht. Fast schon peinlich für Tanzwut, da Coppelius, die vor ihnen spielten, dazu aufgefordert wurden und dem auch nachkommen durften.

Letzte Instanz:

habe ich definitiv noch öfter als Tanzwut live gesehen. Wie oft, kann ich gar nicht mehr sagen. Die ersten Konzerte waren sogar noch mit dem alten Sänger. Daher kann ich es auch hier ein wenig kürzer machen: Es war toll wie immer. Eine gute Mischung aus alten und neuen Songs, die Musiker auf der Bühne offenbar in verdammt guter Stimmung und das Publikum machte trotz der mittlerweile späten Stunde begeistert mit. Schade, dass wir aufgrund unserer ungünstigen Bahnverbindung während der ersten Zugabe gehen mussten. (Jetzt weiß ich nicht, ob sie "Das schönste Lied" noch gespielt habe, aber die Alternative wäre gewesen eine Stunde am nächtlichen Dortmunder Hauptbahnhof zu hocken, das war es uns dann doch nicht wert.) Auf jeden Fall war die Instanz ein würdiger Headliner!

Zusammenfassend ein fast gelungener Abend. Lediglich Tanzwut hätte ich entweder durch eine andere Band ersetzt oder das Ganze auf drei reduziert und Staubkind und Coppelius mehr Spielzeit eingeräumt. Ein wenig seltsam fand ich die langen Umbaupausen, das hat mich leicht irritiert, stand doch alles schon im Hintegrund bzw. auf der Bühne verdeckt bereit. Da ich Freitag arbeiten muss, war Mitternacht als Startzeit für die Instanz doch ein wenig spät für mich. Aber ich denke, wir haben tapfer durchgehalten.

Maiks zweite Meinung wurde ja gefordert: Ich kann mich - wie schon vermutet - der Lobhudelei für Coppelius nicht ganz anschließen. Mir ist das zu viel unnütze Showelemente, zu viel einstudierte Choreo. Man kanns hören, muss aber nicht. Richt enttäuschend war allerdings Tanzwut, da kann ich Tanja voll und ganz recht geben. Der Funke sprang überhaupt nicht rüber und das ganze wirkte nur lieblos runtergeleiert; selbst die guten alten Stücke - die Tanja gar nicht mehr mitbekam. Bei mir gäbe es deshalb nur drei dunkle Tigerchen zu verteilen, aber ich hab ja eh nix zu sagen. 

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Horch und Guck: