Es war mal wieder an der Zeit Zombies zu schnetzeln... :-)
Alice (Milla Jovovich) ist der Umbrella Corporation in die Hände gefallen. In einer geheimen Anlage wird sie von Jill Valentine (Sienna Guillory), die immer noch unter der Kontrolle der Corporation steht, verhört und gefoltert. Dann sorgt ein seltsamer Stromausfall dafür, dass Alice aus ihrer Zelle entkommen kann – und sich auf einmal mitten in Tokyo zu Beginn des Ausbruchs der Seuche wiederfindet. Ihre Flucht führt sie wieder in ein Umbrella Gebäude und hier erfährt sie auch, wer sie da gerettet hat: ihr Erzfeind Wesker (Shawn Roberts).
Die Red Queen, die künstliche Intelligenz des Hive, ist wieder aktiv und will alle Menschen vernichten, da diese durch den Virus kontaminiert sind (ihrer Ansicht nach). Alice muss wohl oder übel gemeinsame Sache mit Wesker machen, schließlich scheint der ihre einzige Chance zu sein, zu entkommen. Gemeinsam mit der Agentin Ada Wong (Bingbing Li) macht sie sich auf den Weg durch die unterirdische Anlage, die irgendwo in Sibirien liegt. Hier finden sich auch die Simulationen, die Umbrella nutzte, um den T-Virus an verschiedene Regierungen auf der Welt zu verkaufen (die Episode in Tokyo war nichts anderes als eine solche Simulation) und die nun die Red Queen kontrolliert und gegen die Flüchtenden einsetzt. In Moskau sollen sie mit einem Team zusammentreffen, das von außen eingedrungen ist und von Leon S. Kennedy (Johann Urb) angeführt wird. Bis es jedoch soweit ist, warten einige Zombies und Begegnungen mit alten Bekannten auf Alice und Ada.
Ich muss ehrlich sagen, wir waren recht enttäuscht von diesem Teil – und dabei halte ich mich eigentlich für einen Fan der Reihe (wir besitzen alle vier bisherigen Folgen auf DVD). Inhaltlich besonders anspruchsvoll waren die Filme ja nie, aber es gab immer jede Menge Zombies und in Afterlife sogar richtig gutes 3D. Retribution bietet leider weder das eine noch das andere. Die beiden großen Zombies mit den Riesenäxten sind ganz nett und das große Vieh am Schluss – aber dazwischen? Die Laplagua-Zombies kommen endlich mal vor, aber es wird nichts dazu erklärt. Wer die Spiele nicht kennt, zuckt hier nur verwirrt die Achseln.
Leon S. Kennedy ist mit einem schrecklichen Schauspieler besetzt und hat gar nichts mit der Figur aus den Spielen gemeinsam. Das 3D ist unnötig – tolle Effekte fehlen, obwohl es sicher Einsatzmöglichkeiten gegeben hätte. Ich vermisse Chris und Claire Redfield, die mit Alice auf dem Schiff waren, als Umbrella am Ende von Teil 4 angegriffen hat – über deren Schicksal wird kein Wort verloren. Einzig Milla rettet die Sache habwegs, aber das ist eigentlich auch nicht genug. Die Szene am Ende wirkt übrigens wie beim Herrn der Ringe abgeguckt – der Angriff auf Helm's Klamm sah sehr ähnlich aus.
Kurz und gut: Der Film ist für Fans okay, aber das Geld für die 3D-Version im Kino würde ich mir sparen und auf die DVD bzw. die TV-Ausstrahlung warten. Schade eigentlich, ich hoffe auf mehr Zombies in Teil 6. (Eigentlich hätte der Film nur zwei Tiger verdient, aber dank Milla gibt es noch den dritten.)
Maiks zweite Meinung: Für Fans der Resident Evil Reihe ist auch dieser Teil trotz seiner tiefgreifenden Schwächen Pflicht. Die ersten 10 Minuten machen dabei richtig Bock: Die Endsequenz Afterlife wird zunächst rückwärts gespielt, der (unwissende) Zuschauer von Alice kurz in die Story eingeführt und danach beginnt die Abschlussszene vorwärts zum Ende zu laufen. Mit bombastischer musikalischer Untermalung ist man voller Vorfreude.
Leider war es das dann auch. Vernünftige Zombies sieht man allenfalls am Anfang - nach oben genannten Intro - bei dem mit zugegebener Maßen gut gemachten Schockeffekten aufgebauten Famillienidyll. Der Rest ist leider eher ein Labyrinth Richtung Ausgang auf dem man einige Soldaten beseitigen muss. In tausenden Spielen - auch Abseits der Resident Evil Reihe - schon angesehen und durchgespielt. Austauschbar.
Wer übrigens mit Resident Evil nicht viel anfangen kann, für den gibt es "42 Fakten in 273 Sekunden" (gefunden bei den Fünf Filmfreunden):