Habt ihr eigentlich auch früher in der (Grund-)Schule Bienchen für gute Leistungen ins Hausaufgabenheft gestempelt bekommen? Die kann man jetzt auch mal einfach so verschicken, an die Lieben, an die Freunde, an die Kollegen...
1982 wurde ich in die Polytechnische Oberschule(POS)N. Ostrowski in Magdeburg-Nord eingeschult. Eines Tages in diesem Jahr bin ich nach Hause gekommen um von einem Erlebnis zu berichten, das mein Vater immer gerne wieder warm aufbrüht (ich selber kann mich nicht mehr daran erinnern). Die Klassenlehrerin fragte, wer denn der Freund von Karl Marx war. Niemand wollte sich melden. Also fasst ich mir ein Herz: Karl May! (Irgendwoher - Bekannte oder TV - hatte ich her, dass die Freunde den gleichen Vornamen hatten und einen weiteren berühmten Karl kannte ich nunmal nicht.) Das war aber wohl auch nicht richtig, muss ich enttäuscht zu Hause erzählt haben. Tja, so bringt die frühzeitige sozialistische Erziehung in der DDR auch so manche lustige Anekdote hervor. Diese hier sei anlässlich des 100. Todestages von Karl May erzählt.
Die Polytechnische Oberschule (POS), der Grundpfeiler des Schulsystems in der DDR, durften alle Schüler von der 1. bis zur 10. Klasse besuchen. Eine Teilung in Grund-, Gesamt-, Haupt- und Realschulen bzw. Gymnasien war hier nicht vorgesehen. Die Schulpflicht bestand generell bis zur 10. Klasse, die auch nahezu jeder erreichte. Schlechte Schüler wurden zumeist bis zur 8. Klasse mit "durchgeschleift" und begannen danach eine Lehre.
Eine Form von Gymnasium gab es dann für die 11. und 12. Klasse in der Erweiterten Oberschule (EOS). Mit gutem Abschluss an der POS und "Beteiligung am sozialistischem Leben" stand dem Gang an die EOS nichts im Wege, deren Abschluss ein Studium an einer Universität ermöglichte.
Am 09. November 1989 wurde bekanntlich die Mauer geöffnet. Wir - meine Mutter und ich - haben das Ereignis jedoch im wahrsten Sinne des Wortes verschlafen. Mein Vater hatte Nachtdienst und hielt es nicht für nötig uns von diesem epochalen Ereignis telefonisch zu unterrichten. Während am Freitag in der Schule noch ordentlich Betrieb war, genossen wir am Samstag schon fast Einzelunterricht. Ich verabredete mich mit zwei Kumpels, das wir auch mal "rübermachen" wollen.
Vor etwa 21 Jahren wurde ich einem schwerwiegenden Kulturschock ausgesetzt: Meine Eltern zogen aus der 3 Millionen Stadt Berlin in das schwäbische dreißigtausend Seelen Kaff Tuttlingen. Und - wie man sich vorstellen kann - war ich hiervon überhaupt nicht begeistert. Zumal ich eine Schlafstätte in Berlin gehabt hätte. Zum Glück - im Nachhinein - ließen sich meine Eltern nicht darauf ein: "Du verlotterst dann vollends..." Womit sie wahrscheinlich Recht gehabt hätten. Zum Einen dachten viele von uns an alles nur nicht an die Penne in der Nachwendezeit, zum Anderen wurden auf das Ostberliner Gymnasium, auf das ich wechselte, die ganz scharfen Lehrkörper geschickt (mein Klassenlehrer mal ausgenommen). Um nicht in den Verruf verweichlichter Ossi-Lehrer zu kommen, hat man den ganz harten Hund ausgepackt (zumindest subjektiv an meinem Berliner Gymnasium und auch im Vergleich zum Tuttlinger).
Es ist ziemlich genau 10 Jahre her, als ein Gastspiel des 1. FC Wundervoll gegen die Rot-Weißen aus Essen anstand. Spiele gegen den RWE haben immer einen besonderen Reiz. Ich kann mich noch an ein Spiel gegen St. Pauli erinnern (das war allerdings nach dem Gastspiel der Unioner), als wir auf dem Weg nach Hause unterhalb eines Hanges lang sollten. Oberhalb des Hanges wartete der Mob Essener "Fans", wir dann lieber ab, bis die Polizei die Lage wieder beruhigt hatte.
Am 17. Spieltag der Regionalligasaison 2000/01 ging es da zunächst etwas gesitterter zu. Die Unioner Fans durften den Gästeblock erst einmal nicht verlassen, die Tore blieben versperrt. Was natürlich zu entsprechenden Äußerungen, wie "die Mauer muss weg", "Wir wollen hier raus", "Reisefreiheit", auf Seiten der Unioner führte. Nach einer Karenzzeit wurden wir dann geschlossen zu Bussen geführt, die uns zum Essener Hauptbahnhof führten.
Mitte der 1980er Jahre ist ein Junge, so um die 10, allein zu Hause. Die Eltern sind auf einer Betriebsfeier. Spät in der Nacht sieht er einen Horrorstreifen: Ein Arzt soll eine Obduktion in einer kleinen italienischen Gemeinde durchführen. Hat sich die junge Frau wirklich selbst umgebracht? Zudem stellt sich heraus, dass sie nicht die erste war, die sich in letzter Zeit angeblich das Leben nahm.