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A. Lee Martinez "Constance Verity"

Constance Verity ist seit sie zurückdenken kann Superhelding und Retterin der Welt. In unzähligen Dimensionen und auf noch mehr Planeten hat sie Bösewichte bekämpft, Monster getötet und Unschuldige gerettet. Ihr Leben ist aufregend und normal ein Fremdwort für sie. Doch Constance hat genug vom Dasein als Superheldin - sie will das langweilige Leben haben, um welches sie ihre beste Freundin Tia beneidet. Normal werden ist jedoch gar nicht so einfach: Schuld an Constances Abenteuern ist ein Zauber, den sie als Baby von einer Fee erhalten hat. Constance macht sich daher auf die Suche nach dieser, um den Zauber rückgängig zu machen. Dass mehrere Geheimbünde und Superschurken nichts besser zu tun haben, als genau nach Constances Zauber zu suchen und dieser benötigt wird, um die Welt zu retten, konnte Constance ja nun wirklich nicht ahnen...

Das Buch ist ein typischer Martinez-Roman. Dieses Mal arbeitet er sich am Superhelden-Thema ab. Dies gelingt ihm mit seinen weiblichen Hauptcharakteren ganz gut und auch die Ideen, die er um die beiden strickt (Constances vergangene Abenteuer, Tias Entführungen) sind originell und witzig. Was mir jedoch fehlt, ist das besondere Etwas - eine Idee oder Figur, die besonders hervorsticht. Daher bleibt das Buch für mich im guten Mittelmaß stecken. Es ist definitiv eines der stärkeren Martinez-Bücher, leider aber kein Highlight seines Schaffens. Interessant finde ich, dass es sich offenbar um den ersten Band einer Reihe handeln soll - das wiederrum wäre etwas ganz Neues von dem Autor.  

3
Durchschnitt: 3 (1 Bewertung)
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Paula Hawkins "Into the water"

Julia Abbott ist alles andere als begeistert, als sie der Tod ihrer Schwester Nel zurück in ihren Heimatort Beckford führt. Mit ihm - und auch ihrer Schwester - verbindet sie Erinnerungen an eine unglückliche Kindheit und ein schreckliches Ereignis. Die Erklärung der Polizei, dass Nel Selbstmord begangen haben soll, kann und will sie nicht glauben. Trotz Nels Faszination für den Ort, der sich Drowning Pool nennt und der in der Vergangenheit immer wieder ein Ort war, an dem Frauen starben, sieht sie keinen Grund für einen Selbstmord ihrer Schwester. Eher scheint ihr da schon Nels Satz passend, dass der Drowning Pool ein Ort sei, um unbequeme Frauen loszuwerden. War Nel eine solche Frau? Ehe Julia sich versieht, steckt sie mittendrin in den Ereignissen, die zu Nels Tod geführt haben und die jede Menge dunkle Geheimnisse und zerstörerische Emotionen nach oben spülen, die besser verborgen geblieben wären...

Ich hab den Wirbel, den gefühlt alle Welt um "Girl on the train" gemacht hat, ja überhaupt nicht verstanden. Das Buch war okay, aber nicht das Meisterwerk, als das es gehypt wurde. Daher habe ich länger überlegt, ob ich es mit dem jetzt vorliegenden zweiten Roman noch einmal mit der Autorin versuchen sollte. Die Neugier (durch den Klappentext geweckt) hat dann doch gesiegt und ich muss sagen, die Entscheidung hat sich gelohnt. Into the water ist um Längen besser und ein wirklich gelungener Thriller. Hier werden geschickt verschiedenste Handlungsfäden gesponnen, Ereignisse angedeutet, Hinweise gegeben - um sie dann erst einmal ruhen zu lassen und sich einem anderen Strang der Geschichte zuzuwenden. Die häufigen Perspektivwechsel, die die Geschichte aus der Sicht der verschiedenen beteiligten Personen erlebbar machen, tuen der Spannung und dem Unterhaltungswert ebenfalls sehr gut. Mir ist es schwergefallen, das Buch aus der Hand zu legen - immer wollte ich noch kurz das nächste Kapitel (diese sind auch so angelegt, dass man sie eben noch schnell lesen kann) lesen möchte, um zu wissen, wie es weitergeht. Im Gegensatz zu Girl on the train hatte ich dieses Mal auch nicht nach dem ersten Drittel des Buches den (richtigen) Verdacht, wer der Täter sein könnte. Die Auflösung hat mich wirklich überrascht, erscheint aber im Nachhinein mehr als stimmig.

3
Durchschnitt: 3 (1 Bewertung)
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S. J. Watson "Tu es. Tu es nicht."

Julia Plummer lebt ein beschauliches Leben an der Seite ihres Mannes Hugh. Am wichtigsten ist ihr dabei Sohn Connor. Als ihre Schwester Kate in Paris ermordet wird, bricht die heile Welt jedoch nach und nach zusammen. Kate war auch noch Connors leibliche Mutter, Julia und Hugh haben den Jungen adoptiert, da Kate sich nicht richtig um ihn kümmer konnte. Der Tod ihrer Schwester geht Julia nicht nur aus diesem Grund sehr nahe und da die Polizei ihrer Meinung nach nicht engagiert genug ermittelt, beginnt sie auf eigene Faust zu recherchieren. Die Bekanntschaft mit Anna, der Mitbewohnerin ihrer Schwester, verschafft ihr ein neues Bild von Kate. Hat diese sich wirklich im Internet mit Männern zu Dates verabredet? Könnte einer von ihnen der Täter sein? Julias Ermittlungen lassen sie die Bekanntschaft von Lukas machen. Der Mann gefällt ihr, sie kommen sich näher. Und ehe Julia sich versieht, hat sie, die treusorgende Ehefrau und Mutter, eine Affäre mit einem jüngeren Mann. Doch ist Lukas wirklich der, der er vorgibt zu sein? Warum erscheint er plötzlich an Orten, wo Julia ihn nie erwartet hätte? Könnte er vielleicht doch mit Kates Tod zu tun haben?

1
Durchschnitt: 1 (1 Bewertung)
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Und erlöse uns von dem Bösen

Ralph Sarchie ist als Cop in New York unterwegs. Obwohl er gedacht bisher mit allen Spielarten der menschlichen Bosheit und Verzweiflung konfrontiert worden zu sein glaubt, lässt ihn sein neuester Fall an seine Grenzen kommen. Eine Frau hat ihr Kind während eines Stromausfalls in den Graben des Löwengeheges des Zoos der Bronx geworfen. Sie wirkt extrem verwirrt, bringt kaum ein klares Wort heraus. Sarchies Versuch mit dem Maler, der zur selben Zeit im Löwengehege tätig war, zu sprechen, führen zu dessen Flucht und einer ungewollten Bewegung Sarchies mit mehreren Löwen. Der Maler hat offenbar mit der Mutter vor deren Tat gesprochen, wie die Bilder der Überwachungskameras zeigen - und versucht eine merkwürdige Zeichnung zu übermalen. Sarchies weitere Recherchen bringen ihn auf die Spur anderer rätselhafter Taten, die ebenfalls mit einer Zeichnung und den gleichen Männern in Zusammenhang stehen. Offenbar haben drei Soldaten im Irak während eines Einsatzes dort etwas erweckt, was besser für immer geschlafen hätte. Sarchie tut sich mit dem unkonventionellen Jesuiten-Pater Mendoza, einem Exorzisten, zusammen, um dem Bösen Einhalt zu bieten...

Ich bin eher zufällig über den Film gestolpert und habe ihn spontan (auch wegen des günstigen Preises) mitgenommen. Es ist ein wirklich gut gemachter Gruselfilm, der ohne Blutbäder auskommt und mehr auf die Schreckmomente setzt, die teilweise wirklich überraschend - weil ohne jede Vorwarnung bspw. durch die Musik - kommen. Die beiden Hauptrollen sind für einen Film dieses Genres gut besetzt - schauspielerische Meisterleistungen sollte jetzt aber besser niemand erwarten. Was mich stört, ist der dauernde Hinweis, dass es sich hier um einen Film auf der Basis angeblich realer Ereignisse und Personen handelt. Abgesehen davon, dass jede/r selbst entscheiden muss, ob er/sie das glaubt, ist diese zusätzliche Info für mich völlig unerheblich gewesen. 

3
Durchschnitt: 3 (1 Bewertung)
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James Dashner "Kill Order"

Mark und seine Freundin Trina haben alles überlebt: die Sonneneruptionen, das Chaos und die Flutwellen danach. In dem kleinen Dorf in den Bergen fühlen sie sich mit einer Gruppe anderer Überlebender sicher. Sie haben Freunschaften geschlossen und versuchen das Leben wieder neu zu organisieren. Dann erscheinen Flugzeuge am Himmel und es werden Pfeile auf das Dorf und seine Bewohner geschossen. Einige Menschen sterben sofort, andere zeigen erst später merkwürdige Symptome: Kopfschmerzen, Paranioa, schließlich blanker Wahnsinn. Was Mark und seine Freunde erst noch erfahren werden: Die Menschen mit den Pfeilen kamen im Auftrag der Regierung - und nun ist der Virus außer Kontrolle geraten...

Das Buch erzählt eine Vorgeschichte zu der Maze-Runner-Reihe und fokussiert auf die Verbreitung jener Krankheit, die später nur noch "Der Brand" genannt werden wird. Dadurch wird zwar ein genauerer Einblick in die Hintergrundgeschichte ermöglicht, wirklich Neues liefert der Band aber nicht. Mich hat er überhaupt nicht überzeugt, Spannung wollte ob der Vorhersehbarkeit der im Prinzip bekannten Ereignisse nicht aufkommen. Auf mich wirkt das Buch wie der krampfhafte Versuch auch noch das letzte Bisschen Geld aus einer guten, aber abgeschlossenen Idee zu quetschen.

1
Durchschnitt: 1 (1 Bewertung)
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Ethan Cross "Spectrum"

Drei Täter stürmen die Filiale eines neuartigen Unternehmens zur Deponierung von Wertsachen und nehmen Geiseln. Forderungen haben sie zunächst kaum, sie wollen lediglich mit einem hochrangigen FBI-Beamten verhandeln. Sam Carter ist dieser FBI-Beamte und ihm kommt die ganze Angelegenheit sehr merkwürdig vor. Deshalb beschließt er Dr. August Burke, einen FBI-Berater, zu dem Fall hinzuziehen. Burke hat das Asperber-Syndrom, er ist genial und erkennt Zusammenhänge dort, wo andere sie noch nicht einmal vermuten würden. Soziale Kontakte und andere Menschen sind für ihn jedoch extrem schwierig und so ist er alles andere als begeistert von dem Einsatz. Doch bald zeigt sich, dass Carters Instinkt ihn nicht betrogen hat: Etwas an der Geiselnahme stimmt ganz und gar nicht. Als sich auch noch die CIA einmischt, muss August Burke seine ganze Kombinationsgabe einsetzen, um den Fall zu knacken...

Ethan Cross kannte ich bisher als Autor der Shepherd-Serie, mit der ich immer nur teilweise warm werde (immer dann, wenn Francis Ackerman junior eine größere Rolle in der Geschichte spielt). Das ist bei diesem Buch gänzlich anders: Mich hat die Geschichte direkt gefangen genommen, ich habe zwei Tage gebraucht, um es zu lesen. Für mich liegt dies an der Hauptfigur August Burke, der einfach großartig ist und mich vollkommen gefesselt hat - sowohl mit seiner Intelligenz als auch mit seinen Eigenarten. Vielleicht habe ich auch einfach nur ein Herz für Menschen mit Asperber bzw. Autismus - ich weiß es nicht. Auf jeden Fall hoffe ich, dass sich hier eine neue Reihe ankündigt, auf deren zweiten Band ich echt gespannt bin.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
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Ralf Isau "Der Kreis der Dämmerung - Teil 4"

David Campden bleiben nur noch 25 Jahre, um sein Ziel zu erreichen und den Kreis der Dämmerung zu besiegen. Erneut führen ihn seine Recherchen rund um den Globus - und zu manch unerwarteten Mitstreiter_innen. Ein Zufall zeigt ihm schließlich die Möglichkeit auf, dem Geheimbund einen schweren Schlag zu verpassen und Lord Belial nur noch zwei Anhänger zu belassen. Doch diese beiden erweisen sich als die schwersten Nüsse, die David bisher zu knacken hatte - und ihm läuft die Zeit davon. Die Entdeckung des letzten perfiden Plans des Kreis der Dämmerung führt dann endlich zur finalen Konfrontation mit Lord Belial...

Im Prinzip kann ich nur wiederholen, was ich auch schon als Kritik am dritten Band geäußert habe: Dem Autor ist nach der Hälfte des Jahrhunderts offenbar die Luft ausgegangen. Die Geschichte hat für mich ihren Zauber und Reiz verloren, historische Ereignisse werden nur noch abgehandelt. Es gibt riesige Zeitsprünge in der Handlung - Jahrzehnte, die mit einem Nebensatz einfach schnell vergehen. Und die Auflösung der Geschichte hat mich dann völlig enttäuscht. Die Reihe hatte von Anfang an fantastische Elemente, so dass dies nicht die Sache ist, die mich stört. Vielmehr wirkt die Auflösung einfach zu sehr an den Haaren herbeigezogen - so, als hätte der Autor einfach nicht mehr gewusst, wie er sein Mammutwerk beenden könne. Wirklich schade, mit den Bänden 3 und 4 ist Potential für eine großartige Buchreihe verschenkt worden.

2
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James Dashner "In der Todeszone - Die Auserwählten 3"

Thomas und seine Freunde haben die Herausforderung in der Brandwüste überlebt und es rechtzeitig zum "sicheren Hafen" geschafft. Doch ANGST wäre nicht ANGST, wenn es damit vorbei wäre. Thomas wird mehrere Tage in Isolationshaft gesteckt, den Jugendlichen wird mitgeteilt, dass nicht alle von ihnen gegen den Brand immun sind (das versprochene Heilmittel gibt es natürlich nicht) und schließlich soll ihnen auch ihr Gedächtnis zurückgegeben werden. Thomas, Minho und Newt entschließen sich dagegen und bald gelingt ihnen sogar die Flucht aus dem Hauptquartier von ANGST. In Denver machen sie nicht nur erste Erfahrungen mit der Außenwelt, sondern stoßen auch auf eine Gruppierung, die gegen ANGST vorgehen will. Doch kann man ihren Anführern trauen? Und sind sie wirklich besser als die Organisation, die sie bekämpfen?

Im dritten und finalen Band der Reihe wird vor allem jede Menge an Hintergrundinformationen beschrieben und damit manches endlich aufgelöst. Mir hat das Buch daher auch am besten von den dreien gefallen - einfach weil man endlich erfahren hat, was hinter den ganzen Ereignissen steckt. (Ich hatte die Version von Band 3, in der zusätzliches Material - Die Geheimakten - integriert ist.) Alles in allem bleibt auch dieses Buch der gewohnten Qualität der Reihe mit allen Vor- und Nachteilen treu. Ich jedenfalls habe mich von allen drei Bänden sehr gut unterhalten gefühlt.

3
Durchschnitt: 3 (1 Bewertung)
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James Dashner "In der Brandwüste - Die Auserwählten 2"

Thomas und die anderen "Lichter", wie sich die Gruppe selbst nennt, haben es geschafft: Sie sind dem Labyrinth entkommen und nun in Sicherheit. Doch diese Hoffnung erweist sich schnell als trügerisch. Die geheimnisvolle Organisation ANGST ist noch lange nicht mit ihnen fertig. Thomas und seine Freunde wurden mit einer gefährlichen Krankheit, dem Brand, infiziert. Nur wenn es ihnen innerhalb einer Woche gelingt, eine lebensfeindliche Wüste zu durchqueren, haben sie eine Chance auf Heilung. Den Jungen bleibt nichts anderes übrig, als sich erneut in ein schier auswegloses Unterfangen zu stürzen. Für Thomas wird der Trip zu einem besonderen Martyrium: Teresa ist verschwunden und auch seine Fähigkeit mit ihr telepathisch zu kommunizieren. Sollten die Hinweise auf Teresa, die ANGST offenbar gestreut hat, wahr sein? Ist Teresa eine Verräterin?

Das Buch setzt nahtlos an den Ereignissen des ersten Bands an und führt dessen Handlung und Stil konsequent fort. Nach und nach erfährt man mehr über die Hintergründe der Experimente von ANGST und die Ereignisse auf der Welt, die dazu führten. Ansonsten bleibt es weiterhin eine sehr düstere und brutale Geschichte, die sicher nichts für empfindliche Leser_innen ist. Mir hat das Buch gerade wegen der nicht leicht zu verdauenden Story recht gut gefallen. Hinzukommt, dass es sich ziemlich schnell liest (auch dank der nicht sehr anspruchsvollen Sprache), so dass es meines Erachtens recht gute Bettlektüre darstellt. Und auf jeden Fall bin ich sehr gespannt auf die endgültige Auflösung in Band 3.

3
Durchschnitt: 3 (1 Bewertung)
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James Dashner "Im Labyrinth - Die Auserwählten 1"

Thomas wird in einem Fahrstuhl wach, der sich nach oben bewegt. Er kann sich weder erinnern, wie noch warum er dort ist. Auch fehlen ihm sämtlich Erinnerungen an seine Vergangenheit, an Freunde oder seine Familie. Der Fahrstuhl bringt in zu einer Lichtung, auf der mehrere Jungen leben. Ihnen allen geht es wie ihm: Eines Tages landeten sie mit dem Fahrstuhl auf der Lichtung - ohne jegliche Erinnerung.

3
Durchschnitt: 3 (1 Bewertung)
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