Den ersten richtigen Jahresrückblick von mir gab es letztes Jahr. Prognosen schon früher. So wollen wir es auch dieses Jahr halten. Um nicht mit Wiederholungen zu langweilen, wandele ich die Kategorien ein bissel ab und da wo sich nichts verändert hat, die lasse ich weg. Ach was, ich schreib einfach mal ein bissel was runter...
Ditt wars:
Vieles was mich und uns so bewegt hat, haben wir ja hier fleißig gebloggt. Obwohl die Schlagzahl etwas angezogen hat - kontinuierlich und stetig - ist dennoch vieles auf der Strecke geblieben über was ich und wir gerne noch gebloggt hätten.
Schön fand ich, dass ich dieses Jahr mal wieder etwas mehr Zeit und Muße hatte unter Ökonomie 7.0 zu bloggen - ist ja schließlich auch ein bissel mein Part hier im Blog -, aber auch da habe ich nicht alles geschafft, was ich mir vorgenommen hatte. Man glaubt immer gar nicht, wieviel Zeit das kostet und auch nicht immer hat man Bock sich nach der Arbeit noch durch (mehr oder weniger) tiefgründige Beiträge zu graben. Das verschiebt man dann auf morgen und irgendwann ist das dann doch schon wieder so lange her oder andere haben schon genug drüber gebloggt, dass man es dann doch lässt.
So ist es sicherlich auch in der Politik gewesen. Vieles hat mich bewegt und über vieles habe ich dennoch nicht (auch absichtlich, wie z.B. über die Sarrazenen, Wikileaks oder Kachelmann - obwohl auf den Wetterbericht jetzt wirklich kein Verlass mehr ist) gebloggt. Eines der Hauptthemen war leider immer noch Zensursula & Co. Hier habe ich mich allerdings etwas zurückgehalten und verweise lieber auf netzpolitik oder internet-law.
Bewundernswert fand und finde ich es weiterhin, wie sehr sich die Politik von ihrem Wahlvolk entfernt hat. In Stuttgart verkloppt der Mappus seine eigenen Wähler. Die FDP glaubt immer noch, dass sie wegen Steuersenkungen gewählt wurde und ein Rösler tischt dann dem Wahlvolk auch mehr Brutto vom Netto als Erfolg auf. Die ehemalige Volkspartei kann bei der schwarz gelben Ehekrise weiterhin keine Akzente setzen und ist getriebener anstatt treibender.
Höhepunkt in der politischen Realsatire war dann der Rücktritt unseres Leuchtturms und das anschließende Bundespräsidentenpostenproporzgeschacher. Obwohl, wenn man sich einmal vor Augen hält, was so ein Winkaugust alles machen muss:
Auch weniger als geplant - wenn man mal von den letzten Tagen absieht - habe ich Ole-Gunnar Flojkar gehuldigt. Jaaaahaa, auch Rezepte einstellen ist Arbeit und kostet viel zu viel Zeit. Dafür - zumindest gefühlt - hat sich die Schlagzahl unserer Reviews erhöht. Dafür kann ich allerdings recht wenig, da ist der andere Teil dieses Blogs - hauptsächlich - für zuständig. Positiv - nicht nur für die Reviews - hat sich unser Plan ausgewirkt alle zwei Wochen Dienstags ins Kino zu gehen. Man braucht einfach einen Anhaltspunkt, um sich aufzuraffen, ansonsten versackt der Vorsatz schnell im Sande. Den Rückblick hebe ich mir allerdings wie immer für die Oscarnomminierungen auf.
Was habe ich denn 2010 zum ersten Mal getan? Zum einen, zum ersten mal live gebloggt. Vom Grand Prix. Und dann auch noch, wo "unsere" Lena gewonnen hat. Eigentlich hatten wir auch vor in Düsseldorf live dabei zu sein, wer weiß wann Nicole III. mal wieder einen Grand Prix heim ins Reich nach Hause holt. Aber einerseits hätten wir wohl bei der Kartenvergabe kein Glück gehabt, zum anderen waren uns selbst die günstigsten Preise (80 Euronen von unter die Decke) zu teuer. (Gestern gehört, im Neusprech: Das wird Dich teuer kosten.) Selbst für das schnöde Jury-Finale wollten die noch 20 weiche DM haben, ebenfalls unter der Decke und ohne Sitzplatzwahl, bzw. wie das jetzt heißt mit Bestplatzgarantie. Nee, dann doch lieber Public Viewing.
Und dann hatten wir hier - kurz vor Jahresschluss - auch noch eine ganz besondere Premiere: Einen Gastbeitrag. Bei dem Projekt wünschen wir dann auch ganz viel Erfolg und viele Unterstützer.
Viel zu wenig haben wir dieses Jahr an den Veranstaltungen der Ruhr.2010 teilgenommen. Das lasse ich mal unkommentiert.
Was mir immer noch richtig Freude macht - egal ob es Anklang findet - ist das bloggen vom Urlaub aus. Man erwischt sich dann doch dabei, dass man die Unterkünfte auch nach der Internetverbindung aussucht. Schön ist es v.a. auch immer dann, wenn man irgendetwas neues zu erzählen hat, von dem man meint, dass es die Gemeinde noch nicht so kennt. Diesmal haben wir sogar etwas Neues eingeführt - nicht ganz unfreiwillig - den Stiftung darktiger-test mit einem Cider-Test.
Wie wars:
Bei den Prognosen hatte ich dieses Jahr - mal wieder - mächtig ins Schwarze getroffen. Sowohl bei der Bild-Auflage lag ich richtig als auch beim Berliner Lokalderby, was natürlich ein doppelter Vorhersageerfolg war. Und damit übergebe ich nahtlos an:
Ditt würds:
Dieses Jahr werde ich mich wohl etwas schwer tun. Dass die FDP bei den anstehenden Landtagswahlen des öfteren unter der Hürde durchspringt ist nun auch nicht so überraschend. Aus diesem Grund ist die Ablösung von Guido - aka known as Mr. 18% als Möllemann noch populär war - Westerwelle, keine Neuigkeit mehr. Neuwahlen, was einige prophezeien, wird es dennoch nicht geben: Die FDP muss um den Wiedereinzug in den Bundestag bangen, der CDU fehlt ein potenter Koalitionspartner - außer die ehemalige Volkspartei entblödet sich mal wieder, weil sie unter den neuen Shootingstars, den grünen hin und wechs Guttenzwergen, nicht Juniorpartner sein möchte.
Und deshalb lasse ich es auch diesmal mit dem Klorakel (Nachtrag: und verweise lieber auf die Ausblicke im Postillon, bei paramantus und Sash). Wenn mir heute nacht doch noch etwas historisches bei einem Silvestertee einfällt, lasse ich es Euch wissen. Ansonsten entlasse ich Euch mit dem wohl spätesten Jahresrückblick ever mit etwas Popcorn pünktlich zum Jahresschluss. Ansonsten: man liest sich...