Colonel Sebastian Moran hat sie gefunden: die Notizen und das geheime Tagebuch von Professor Moriarty, dem berühmten Verbrechergenie und Erzfeind von Sherlock Holmes. Und endlich können wir als Leser auch die bisher unbekannten Dokumente und Einträge lesen, die so machen von Holmes' Fällen in einem gänzlich anderen Licht erscheinen lassen. Denn Moriarty war an weitaus mehr Verbrechen beteiligt als bisher bekannt. So ist er auch in die Fälle der tanzenden Männchen, den Skandal in Böhmen, den Hund der Baskervills etc. pp. verstrickt - nur hat Holmes dies nicht bemerkt. Auch dass nicht nur Irene Adler eine Agentin Moriartys war, sondern auch Mrs. Hudson (Irenes Mutter!) und sogar Watson!, sind doch unvorstellbare Wahrheiten, die hier enthüllt werden. Moriartys Netz um den berühmten Detektiv war so eng gezogen, dass dieser kaum daraus entkommen konnte...
Das Buch ist wirklich sehr gelungene Unterhaltung. Eine wirklich herrliche Idee, die hervorragend umgesetzt wird und Holmes Fans wie mir tierischen Spaß macht. Man sieht so mache Geschichte anders und bekommt Lust die entsprechenden Originale noch einmal zu lesen.
In diesem Zusammenhang steht allerdings auch mein Kritikpunkt an dem Buch: Man muss wirklich die Erzählungen und Romane von Conan Doyle kennen und zwar sogar recht gut kennen, um all die Anspielungen und Dokumente von Moriarty verstehen und richtig zuordnen zu können. (Ich bin mir selber nicht bei allen Einträgen dieses Buches sicher.) Für Neueinsteiger ist die Wahrheit über Homes somit definitiv nicht zu empfehlen. Ansonsten ist das kleine Bändchen durchaus den Kauf wert. Es ist auch überaus ansprechend und liebevoll gestaltet, allerdings ist der Preis doch grenzwertig dafür, dass ich bzw. ein schneller Leser es an zwei Abenden durchgelesen habe/ hat.