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Buchstabensalat

Brodi Ashton "Ewiglich... die Hoffnung"

Nikky ist untröstlich: Um zu verhindern, dass sie von den Schatten geholt wird, hat sich ihre große Liebe Jack für sie geopfert. Zwar sehen sie jede Nacht in Nikkys Träumen, doch Jacks Erinnerung an sie wird immer schwächer und es ist klar, dass er sie bald völlig vergessen haben wird. Nikky setzt darum alles daran, selbst ins Ewigseits zu gelangen und Jack zu finden. Cole ist dabei ihre einzige Hoffnung auf Hilfe - doch der weigert sich zunächst vehement. Schließlich gelingt es Nikky zwar, Cole zur Zusammenarbeit zu überreden (oder besser zu erpressen), aber die Reise ins Ewigseits und der Weg zu Jack erweisen sich als weitaus gefährlicher als sie sich ausgemalt hat...

Das Buch ist eine sehr gelungene Fortsetzung des ersten Bandes um Nikky, Jack und das Ewigseits. Mir hat es sogar noch besser gefallen als der erste Band, was vor allem an zwei Dingen lag: Die Rückblenden sind deutlich weniger geworden - ich hätte es zwar noch besser gefunden, ganz auf diese zu verzichten, aber jetzt ist ein erträgliches Maß. Besonders gut fand ich aber die Passagen des Buches, die im Ewigseits spielen. Hier ist der Autorin eine wirklich gut konstruierte und spannende Welt gelungen. Ansonsten liest sich das Buch recht schnell und ist unterhaltsam geschrieben. Damit also durchaus eine Empfehlung aus meiner Sicht.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
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Trudi Canavan "Priester" (Das Zeitalter der Fünf 1)

Seit dem Krieg der Götter gibt es nur noch den Zirkel der fünf "realen" Götter. Diese suchen sich Stellvertreter unter den Menschen aus, die ihre Interessen vertreten und für die Götter sprechen sollen. Die Auserwählten werden auch "die Weißen" genannt. Als letzte Weiße wird die junge Auraja erwählt, von der sich bald herausstellt, dass sie gänzlich anders ist als die anderen Erwählten. Auraja verfügt nicht nur über bemerkenswerte magische Fähigkeiten, aufgrund ihrer Kindheit hat sie auch eine sehr positive Einstellung gegenüber dem heidnischen Kult der Traumweber, da einer von ihnen ihre Mutter behandelt und sie selbst in der Heilkunst unterwiesen hat. Auraja versucht zwischen beiden Glaubensrichtungen zu vermitteln, da sie davon überzeugt ist, dass insbesondere das Heilwissen der Traumweber vielen Menschen helfen kann. Sie geht sogar soweit ihren alten Lehrer Leiard zu einem Ratgeber der Weißen für die Angelegenheiten der Traumweber zu ernennen. Doch Aurajas Bemühungen um Annäherungen müssen bald anderen Pflichten weichen: Da sie als einzige fligen kann, wird sie zu den Siyee, einer Rasse kleinwüchsiger, aber geflügelter Wesen geschickt, um mit diesen ein Bündnis zu schließen. Dass sie die friedlichen Siyee damit in einen Krieg hineinzieht, hätte sie wohl nie gedacht, aber plötzlich tauchen aus dem südlichen Nachbarland mächtige Magier als Vorhut einer Armee auf. Die Fremden können es an magischen Fähigkeiten problemlos mit den Weißen aufnehmen und behaupten zusätzlich noch etwas Ungeheures: Sie glauben ebenfalls an fünf Götter, die ebenso real sein sollen wie die fünf Gottheiten der Zirkler...

Das Buch ist gut geschrieben und liest sich recht schnell - so richtig warmgeworden bin ich mit der Geschichte allerdings noch nicht. Mir fehlt eine Hauptfigur, die mir sympathisch ist - Auraya hat das bei mir nicht hinbekommen, dafür bleibt sie mir einfach zu nichtssagend als Charakter. Gut fand ich, dass sich Canavan nicht in ellenlangen Beschreibungen von Schlachten verfängt, doch muss auch gesagt werden, dass im Buch im Rückblick betrachtet, recht wenig passiert und auch keine besonders komplexe Welt aufgebaut wird. Mal schauen, was die Fortsetzungen so bringen, aber wirklich begeistert bin ich nicht.

2
Durchschnitt: 2 (1 Bewertung)
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Stephen King & Owen King "Sleeping Beauties"

Eine rätselhafte Krankheit breitet sich auf der Welt aus: Frauen, die einschlafen, verspinnen sich in einer art Kokon und werden nicht mehr wach - wer versucht sie zu wecken, unterschreibt damit sein eigenes Todesurteil. In einem kleinen Ort in den Appalachen sorgt die Krankheit nicht nur wegen des lokalen Frauengefängnisses für Unruhe. Hier ist auch die mysteriöse Evie Black aufgetaucht, die als einzige gegen die Krankheit immun zu sein scheint. Die Frau stellt Gefängnispsychiater Clinton Norcross vor ein großes Problem: Angeblich ist ihr Überleben die einzige Chance dafür, dass die Frauen wieder erwachen können. Doch es finden sich immer mehr Männer, die Jagd auf Evie machen, weil sie von ihrer rätselhaften Immunität gehört haben und glauben Evie kenne ein Heilmittel. Was sie mit ihr machen werde, wenn sich diese Hoffnung als vergeblich herausstellt, scheint mehr als absehbar. Und so muss Clint Norcross plötzlich ein Gefängnis mit einer Handvoll Menschen verteidigen, in der Hoffnung, dass er sich nicht von Eve hat hereinlegen lassen...

Ein ziemlich dicker Wälzer, den Stephen King da gemeinsam mit einem seiner beiden schreibenden Söhne vorgelegt hat. Trotzdem muss man sich vom Umfang des Werks nicht abschrecken lassen: Das Buch liest sich recht schnell und ist unterhaltsam. Insbesondere zu Anfang war es mir zwar etwas langatmig - andererseits ist auch ein wenig Papier notwendig, um alle Charaktere, die für die weitere Handlung relevant sind, angemessen einzuführen. Sleeping Beauties ist aufgrund der momentanen Diskussionen um sexuelle Gewalt und die Gleichheit der Geschlechter von einer überraschenden Aktualität und verfügt über eine politische Aussagekraft, die ich weder mit King verbunden habe, noch ihm zutraute. Mein persönliches Highlight ist ja die Kingsche Version der Locker-Room-Talks - das hat mich doch arg schmunzeln lassen. Ich kann dieses Buch sowohl Kingfans als auch Neueinsteigern empfehlen: gute und spannende Unterhaltung, ein Schuss Mystik und Fantastik sowie nicht allzu viel Horror (nur eine Prise) sind die gelungene Zutatenmischung dieses Romans.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
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Kai Meyer "Die Seiten der Welt"

In der Welt von Furia Faerfax spielen Bücher eine wichtige Rolle: Sie werden nicht nur gesammelt, aus speziellen Büchern - den sogenannten Seelenbüchern - ziehen bestimmte Menschen magische Fähigkeiten. Diese Menschen werden auch als Bibliomanthen bezeichnet. Einst regierten fünf Familien über die Bücherwelt - doch seit einem Streit über die leeren Bücher - Bücher, die die Entschreibung, die Vernichtung aller Bücher auslösen können, sind zwei der Familien verschwunden. Furia stammt eigentlich aus dem Hause Rosenkreutz, einer der beiden abtrünnigen Familien. Seit Jahren versteckt sich ihre Familie daher auf einem abgelegenen Landsitz in England. Doch mit der Ruhe dort ist es vorbei, als ihr Vater bei einem Sprung in eine Bibliothek getötet wird. Tiberius Faerfax hatte dort nach einem der leeren Bücher gesucht, um es zu vernichten - sein Versuch, den Familiennamen wieder reinzuwaschen, denn der Erschaffer der leeren Bücher war ein Rosenkreutz. Furia gelingt es zwar, ihren Vater noch nach Hause zu bringen, doch hier muss sie miterleben, wie der Landsitz von einer rätselhaften Frau und ihren Helfern angegriffen wird. Furia gelingt die Flucht, doch sie muss ihren Bruder Pip in den Händen der Angreifer zurücklassen. Ihre Flucht führt Furia schließlich nach London und damit mitten hinein in die Auseinandersetzungen der bibliomanthischen Welt...

Dem Autor gelingt mit dem Buch der wirklich gelungene Auftakt einer Reihe um eine absolut faszinierende Welt. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich selbst so eine große Bücherfreundin bin - jedenfalls haben mich die Ideen, die Kai Meyer in seine Geschichte gepackt hat, völlig fasziniert. Menschen, die ihre Macht aus Büchern ziehen und sich en masse mit diesen umgeben; Charaktere aus der Literatur, die Gestalt angenommen haben (die sogenannten Ex-Libri) und vor allem mit der Hauptfigur eine gut konstruierte Heldin, die als Mädchenfigur überzeugt. Mir hat dieser erste Band wirklich unglaublich gut gefallen, ich konnte das Buch immer wieder nur schwer aus der Hand legen und bin sehr gespannt auf die Fortsetzung.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
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Jonathan Stroud "Das grauenvolle Grab (Lockwood & Co. 5)"

Lockwood und Co. sind zwar weiterhin eine der erfolgreichsten unabhängigen Agenturen, aber das Leben für die kleinen Unternehmen wird immer schwieriger. Nachdem herausgekommen, was Steve Rottwell und die Mitarbeiter*innen in seinem Forschungsinstitut getan haben, hat die Agentur Fittes den ehemaligen Konkurrenten übernommen. Doch offenbar reicht auch ihnen auch das noch nicht: Immer neue Vorschriften sorgen dafür, dass eine kleine Agentur nach der anderen aufgibt und sich von Fittes übernehmen lässt. Lockwood und Co. stehen dabei unter besonderer Beobachtung, denn erst kürzlich haben sie ein entsprechendes Angebot von Fittes ziemlich unverblümt abgelehnt. Auch nicht besser macht die Situation, dass Lucy, George und Lockwood weiterhin davon überzeugt sind, dass die Begründer der Agenturen Fittes und Rottwell etwas getan haben, was die Geisterprobleme in Großbritanien erst ausgelöst hat. Dann muss sich zu allem Überfluss auch noch herausstellen, dass der sprechende Schädel von Lucy recht hatte: Die Gründerin von Fittes ist nicht in ihrem Grab. Hat der Geist wirklich recht und ist sie immer noch am Leben und lenkt die Agentur? Die Agenten machen sich auf und erleben ihren wohl bisher größten Fall und ihr gefährlichstes Abenteuer, das nicht nur ihr Leben bedroht (daran sind sie mittlerweile ja gewohnt), sondern sie sogar in die Welt der Toten führen wird...

Der hier vorliegende fünfte Band der Reihe greift endlich die Hauptstory wieder auf und führt diese konsequent zu Ende - das Rätsel um die Geistererscheinungen wird gelöst, soviel darf wohl verraten werden, ohne zu spoilern. Das Buch lebt erneut von der Erzählkunst Strouds und dem mittlerweile liebgewonnenen Figuren - wobei man über den einen oder die andere durchaus noch etwas neues erfährt. Ein wenig wehmütig hat mich dieser Band jedoch auch zurückgelassen: Es wirkt so, als wäre dies der letzte Band der Reihe um Agentur Lockwood und Co., was ich sehr schade finde. Andererseits habe ich auch das Gefühl, dass sich die Geschichte auserzählt hat - und dann ist es in der Tat besser aufzuhören, als unnötige Fortsetzung nachzuschieben. Schauen wir mal, ob meine Vermutung richtig ist oder Stroud mich überraschen kann.

5
Durchschnitt: 5 (1 Bewertung)
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Fiona Cummins "Der Knochensammler - Die Rache"

Zwar ist es dem Knochensammler Brian Howley in letzter Minute gelungen, der Polizei zu entkommen, aber sein Lebensinhalt, die Sammlung deformierter Skelette, ist dahin. Wutentbrannt taucht Howley an der englischen Küste unter - mit dem Plan, sein Werk fortzusetzen. Howleys neuer Wohnort ist nicht zufällig gewählt: Er weiß, dass Jackey und seine Eltern vom Zeugenschutzprogramm hierher gebracht wurden - und Jackey stellt immer noch ein viel zu lohnendes Opfer dar, als dass er den kleinen Jungen mit der seltenen Krankheit ignorieren könnte. Doch Howley hat noch andere Pläne: Da er selber keine Kinder hat, sucht er einen potenziellen Nachfolger - und findet ihn in dem Teenager Seth. Polizistin Etta Fitzroy ist Howley zwar immer noch auf der Spur, doch ohne einen konkreten Hinweis stochert sie mehr oder weniger im Nebel. So langsam läuft ihr dabei die Zeit weg, denn Howleys Plan wird immer konkreter und das Leben eines weiteren Kindes ist immer noch in Gefahr...

Die Handlung setzt nahezu nahtlos an den Ereignissen des ersten Teils an - diesen muss man damit gelesen haben und vermutlich ist es auch zu empfehlen nicht zu viel Zeit zwischen beiden Bänden verstreichen zu lassen, um der Geschichte problemlos folgen zu können. Vom Stil her hat sich nicht viel verändert: viele Handlungsstränge, unterschiedliche Akteure, der große Showdown am Schluss. Das Buch liest sich sehr angenehm und daher auch recht schnell, es ist sicher gute Lektüre für eine längere Reise. Mir fehlt immer noch die Tiefe der Charaktere und vor allem eine Hauptfigur, mit der man sich als Leser*in so identifiziert, dass man wirklich mit der Geschichte mitfiebern kann. Mit der Ermittlungsarbeit, die ich bei Kriminalromanen sehr schätze, hat es Etta Fitzroy auch dieses Mal nicht. Der Cliffhanger am Ende des Buches war zu erwarten - ich bin gespannt, wann sich die Autorin an einer Fortsetzung versucht.

2
Durchschnitt: 2 (1 Bewertung)
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Fiona Cummins "Der Knochensammler - Die Ernte"

In London verschwinden Kinder. Das ist zunächst nichts Ungewöhnliches für eine Großstadt, doch niemand ahnt, dass hinter den Ereignissen ein Zusammenhang besteht. Ein Serienmörder mit einer merkwürdigen Sammelleidenschaft für anormale Knochenformationen ist am Werk. Und sein nächstes Opfer hat er schon ausgemacht: den kleinen Jackey, der an einer seltenen Krankheit leidet, die seinen Körper immer weitere Knochen bilden lässt. Erst die Polizistin Etta Fitzroy erkennt die Zusammenhänge zwischen den Fällen.

3
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Larry Correia "Der Club der toten Monster"

Owen Pitt hat sich an sein neues Leben als Monsterjäger gewöhnt und steht zusätzlich kurz vor der Hochzeit mit seiner Traumfrau Julie Shackleford. Dann jedoch läuft ein Einsatz in Mexiko so richtig schief und ehe Owen sich versehen kann, steht er wieder im Zentrum des Interesses: Dieses Mal hat es ein Totenbeschwörer auf ihn abgesehen. Owen soll als Opfer den fiesen Wesen übergeben werden, gegen die er sich bereits behauptet hat. Offenbar hat sein kleiner Kniff mit der Atombombe für einigen Unmut gesorgt. Owen wäre jedoch nicht Owen, wenn er so einfach in die Opferrolle fallen würde. Allerdings ist sein Gegner verflixt mächtig und offenbar mit allen Wassern gewaschen. Und dass die Regierung zusätzlich noch Agent Franks und drei Mitarbeiter zu Owens Schutz abgestellt hat, macht die Situation für ihn nicht angenehmer. Zusätzlich scheint Owens Gegner ihm auch immer mindestens einen Schritt voraus zu sein. Bald kommt der Verdacht auf, dass sich entweder ein Verräter unter den Monsterjäger befindet oder ihr Gegner möglicherweise selbst einmal einer von ihnen war. Doch wie immer erweist sich die Wahrheit als weitaus komplizierter...

Wie auch schon beim ersten Band der Reihe, so handelt es sich auch hier um unterhaltsam geschriebene und recht kurzweilige Urban Fantasy Literatur. Erneut braucht die Story jedoch wieder die ersten hundert Seiten, um mich so richtig zu fesseln. Das dauernde Geplänkel zwischen den Monsterjägern und ihren Aufpassern im Ministerium finde ich wenig unterhaltsam und die detailliert beschriebenen Actionszenen (vorranig Schießereien) brauche ich nicht. Witzige Ideen blitzen auch dieses Mal wieder auf: So ist die Beschreibung der Zwerge meiner Meinung nach sehr amüsant und die Namensgebung von Owen Bruder dem Rockmusiker (Mosh Pitt) ist zwar ein etwas flacher Sprachwitz, aber immerhin der Versuch eines ebensolchen. Von daher: Wer den ersten Band mochte, macht auch mit dem zweiten nichts falsch.

3
Durchschnitt: 3 (1 Bewertung)
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Brent Weeks "Jenseits der Schatten"

Vor allem dank Kylar und Vi sind die Khalidori aus Cenaria vertrieben worden, was jedoch nicht heißt, dass die Stadt damit zur Ruhe kommen wird. Die neue Königin ist unbeliebt und versteht es zusätzlich noch, sich mehr Feinde als Freunde zu machen. Logan Gyre, den viele als den rechtmäßigen König ansehen, will jedoch nichts gegen sie unternehmen. Sollte Kylar erneut seine Fähigkeiten als Blutjunge einsetzen müssen, um seine Stadt zu retten? Darüber hinaus bestehen auch die äußeren Bedrohungen weiter: Eine feindliche Armee belagert die Stadt und der Göttin der Khalidori, der finsteren Khali, ist die Flucht gelungen. Mehrere Vürdmeister suchen nun nach einem Weg ihr einen Körper zu verschaffen, denn der neue Gottkönig ist ein ehemals Ausgestoßener: der Prophet Dorian. Kylar muss bald alle seine Fähigkeiten einsetzen - und auf die Unterstützung von Freund und Feind hoffen - um eine Göttin zu töten...

Schade, leider liegt hier ein Beispiel dafür vor, wie eine Fantasyreihe richtig gut starten konnte und dann mit jedem weiteren Band an Qualität einbüsst. Die Handlung schien zunächst komplexer zu werden - in diesem Buch war sie dann nur noch krude und kaum mehr nachzuvollziehen. Ich gebe zu, dass es einige Zeit her, seitdem ich die anderen beiden Bücher gelesen habe - trotzdem erwarte ich, dass man sich als Leser*in wieder in eine Geschichte hineinfinden kann, schließlich vergeht ja auch in der Regel einige Zeit zwischen der Veröffentlichung der Bände. Zu viele Schauplätze, zu komplexe Zusammenhänge - so lässt sich mein Urteil zusammenfassen.

2
Durchschnitt: 2 (1 Bewertung)
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Tad Williams "Der Drachenbeinthron" (Die großen Schwerter 1)

Seitdem er einst einen Drachen erschlug herrscht König Johann der Priester über das Land Osten Ard. Doch der einstige Held ist alt und krank. Der Junge Simon, eine Waise, die auf der Burg des Königs, dem Hochhorst, unter der Aufsicht der Hauswirtschafterin Rachel und des weisen Arztes Doktor Morgenes aufwächst, wird Zeuge aufregender Ereignisse und tiefgreifender Veränderungen. Nach dem Tod des Königs erbt sein Sohn Elias den Thron und regiert gänzlich anders als sein Vater. Am meisten Ablehnung erregt aber Pryathes, Elias stets in Rot gekleideter Ratgeber. Als Simon zufällig in den Tiefen des Hochhorst Josua, den Bruder des Königs, in einer Gefängniszelle findet, setzt er eine ganze Kette von Ereignissen in Gange, die das gesamte Land betreffen werden. Simon muss fliehen, um dem König und seinem Ratgeber zu entkommen. Doktor Morgenes stirbt, als er Simons und Josuas Flucht ermöglicht. König Elias verhält sich immer seltsamer und scheint mit merkwürdigen Verbündeten zu paktieren. Sind die Gerüchte wirklich war, dass er sich auf die rätselhaften Nornen eingelassen hat? Und was ist mit dem merkwürdigen Schwert, dass der König bei sich trägt? Als es Simon endlich gelingt, sich auf seiner Flucht zu Josuas Unterstützern in die Festung Naglimund durchzuschlagen, wird immer deutlicher, dass in Osten Ard nicht nur Veränderungen, sondern Krieg droht. Und bald erkennen Simon, Josua und ihre Verbündeter, dass ein alter Feind, der Sturmkönig Ineluki, sich erhoben hat - und auf Rache sinnt. Elias scheint dabei sein willfähriges Instrument zu sein...

Das vorliegende Buch ist der erste Band jener Reihe, die Tad Williams in der Fantasy-Szene bekannt machte. Warum ich es so lange im Regal stehen hatte, weiß ich gar nicht mehr - an der Qualität des Bandes liegt es jedenfalls nicht. Williams legt den Grundstein für ein umfassendes und monumentales Epos a la Herr der Ringe. Dabei wird nicht nur Wert auf die Handlung und die Hintergrundgeschichte gelegt, sämtliche Charaktere - auch Nebenfiguren - sind genauestens gezeichnet, das gesamte Personal ist unglaublich weit gefasst, wie der Blick in den Anhang zeigt. Eigene Sprachen und Religionen, erfundene Namen für die Wochentage und Monate sowie spezielle Feiertage runden das detaillierte Weltbild von Osten Ard. Ein unglaublicher Aufwand für den Autor, als Leser*in muss man manchmal echt überlegen, wer nun wer ist und in welchem Verhältnis zu den anderen Figuren steht - aber ein echtes Leseerlebnis. Und mit knapp über 900 Seiten auch kein Groschenheftchen. Davon merkt man aber kaum etwas, das Buch liest sich dermaßen flüssig, dass am Ende fast die Enttäuschung steht - aber nur fast, denn es kommen ja noch drei - ähnlich umfangreiche - Fortsetzungen.

5
Durchschnitt: 5 (1 Bewertung)
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