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Rebecca F. Kuang "Yellowface"

June Hayward ist eine nicht besonders erfolgreiche Schriftstellerin, deren erster Roman sich nur mäßig verkauft hat und die sich nun mit anderen Jobs über Wasser halten muss. Ganz anders erging es ihrer Studienkollegin Athena Liu, die der neue Star am Literaturhimmel ist. Bei einem nächtlichen Pancake-Dinner erstickt Athena an einem der Pfannkuchen - June ruft zwar den Rettungsdienst, lässt allerdings auch den neuen Romanentwurf ihrer Freundin/Konkurrentin mitgehen und gibt ihn für ihren eigenen aus. Plötzlich hat June all das, was Athena vorher hatte und sie immer wollte. Doch ihr Geheimnis zu bewahren, ist schwieriger als die zunächst vermutet hat und es mehren sich die Stimmen, die Zweifel daran haben, ob Junes Roman wirklich ihr eigenes Werk ist...

Der Autorin ist ein ebenso kluges wie scharfsinniges Buch gelungen, das sich darüber hinaus auch noch gut lesen lässt. Thematisiert werden Fragen zur Urheberschaft (Hat June wirklich nur das Werk ihrer Freundin geklaut? Immerhin hat sie aus dem Entwurf den fertigen Roman gemacht - ist sie damit nicht mindestens Mitautorin?) und kultureller Aneignung (Hätte June als weisse Frau nicht über Chines*innen schreiben dürfen? Sollten Autor*innen nur (Haupt)Figuren entwickeln, die ihnen in der Realität entsprechen?). Es war spannend, über diese Themen nachzudenken und trotzdem bin ich mit dem Buch nicht wirklich warmgeworden. Der Grund dafür ist recht einfach: Ich mag keine unsympathischen Hauptfiguren. Und June Hayward ist schlichtweg eine solche. Sie ist nicht mal eine gute Bösewichtin, sondern einfach nur naiv, dumm und unfähig, ihr Leben und sich selbst zu reflektieren. Anders lässt sich wohl kaum erklären, wie sie Mentorin für eine junge amerikanisch-asiatische queere Schriftstellerin werden konnte und dieser dann auch noch Küchenpsychologie-Ratschläge geben kann. Und ähnliche dumme Aktionen gibt es durchgehend von ihr. Ich weiß, dass es genauso beabsichtigt war, aber mir ist es durch diese Antipathie super schwer gefallen, das Buch zu lesen. Das Gendern, das in einigen Kritiken auf Amazon so kritisiert wird, hat mich bei dem Buch übrigens gar nicht gestört.

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Christina Henry "Der Geisterbaum"

1985 in der amerikanischen Kleinstadt Smiths Hollow: Während eines heißen Sommers muss die 14jährige Lauren die Erfahrung machen, dass ich ihre beste Freundin aus Kindheitstagen so verändert, dass sie mit ihr nicht mehr viel anfangen kann. Gleichzeitig versucht sie den Tod ihres Vaters zu verarbeiten und mit ihrer ewig nörgelnden Mutter zurecht zu kommen. Als im Garten einer alten, unbeliebten Nachbarin zwei zerstückelte Mädchenleichen auftauchen, ist das zunächst das Gesprächsthema in der Kleinstadt. Doch die Polizei scheint sich bis auf eine Ausnahme nicht wirklich für den Fall zu interessieren und die meisten Einwohner von Smiths Hollow haben den Fund offenbar schnell wieder vergessen - genauso wie den Mord an Laurens Vater. Was das Mädchen nicht weiß, aber bald herausfinden wird: Über die Stadt wurde vor Jahrzehnten ein Fluch verhängt, seitdem muss jedes Jahr ein Mädchen ausgelost und dem Monster in den Wäldern geopfert werden. Doch im letzten Jahr ging etwas schief und nun hält sich das Monster nicht mehr an die Regeln...

Ich mochte die abgewandelten Nacherzählungen bekannter Märchen und/oder Geschichten der Autorin bisher sehr. Dies hier ist - zumindest soweit ich es beurteilen kann - ihr erstes Buch, das ich von ihr lese, bei dem sie sich die Handlung komplett selbst ausgedacht hat. Mir haben vor allem die 80ies-Vibes sehr gut gefallen - die vielen Anspielungen auf Musik und Filme, die damals populär waren. Auch das ganze Setting: Kleinstadt, Teenager, ein Monster - hat mir gut gefallen. Das Buch liest sich angenehm und ist spannend erzählt, aber an die Faszination und Begeisterung, die die bisherigen Bücher der Autorin bei mir ausgelöst haben, kommt es nicht heran. Es ist solide erzählter Teenager-Kleinstadt-Grusel - mehr aber auch nicht, der besondere Christina-Henry-Faktor, der ihre Bücher sonst für mich ausgemacht hat, fehlt mir hier irgendwie.

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Kerri Maniscalco "Stalking Jack the Ripper"

Audrey Rose Wadworth hat ein für eine junge Frau im Jahr 1888 ungewöhnliches, wenn nicht sogar unmögliches, Interesse: Sie seziert Leichen. Heimlich, denn insbesondere ihr Vater darf nichts davon wissen, lässt sie sich von ihrem Onkel, einer Koryphäe der noch jungen Disziplin, in der Rechtsmedizin ausbilden. Als jedoch der Serienmörder Jack the Ripper die Stadt unsicher macht, verändert sich auch für Audrey alles. Ihr Onkel wird festgenommen, weil er im Verdacht steht, selbst der Ripper zu sein. Audrey versucht verzweifelt seine Unschuld zu beweisen, selbst wenn sie sich dabei mit dem arroganten Thomas Cresswell zusammentun muss, dem besten Studenten ihres Onkels. Doch aller Abneigung zum Trotz erweisen sich Audrey und Thomas als ziemlich gutes Ermittlungsduo - und dann sind da auch diese Momente, in denen der junge Mann ihr sympathisch wird...

Das hier ist eins der Bücher, die ich kaum aus der Hand legen konnte und nahezu in einem Rutsch durchgelesen habe. Erzählt wird eine Variante der Geschichte von Jack the Ripper, die die historischen Tatsachen mit einiger Freiheit vermischt. So erfahren wir bspw. am Ende, wer der Ripper war - was ja bis heute tatsächlich nicht geklärt ist. Audrey Rose hat mir als Hauptfigur sehr gut gefallen - sie ist in einem Zwiespalt zwischen ihren eigenen Wünschen, die so gar nicht dem entsprechen, was die Gesellschaft jungen Frauen zugestehen will, und ihrem Bedürfnis akzeptiert zu werden, wobei sie jedoch schnell an die Grenzen dessen stößt, was sie dafür bereit ist, hinzunehmen. Ich bin sehr gespannt auf den zweiten Band und würde gerne mehr über Thomas Cresswell erfahren, den ich als sehr interessante Figur, die durchaus Potenzial für mehr Tiefe hat, erlebt habe.

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Craig Schaefer "Stadt der Dämonen" (Daniel Faust 1)

Daniel Faust arbeitet als Privatdetektiv in Las Vegas und verdient sich bei Bedarf Geld hinzu, indem er Tourist*innen mit Kartentricks unterhält. Was nur die wenigsten wissen: Daniel hat auch ein paar echte Tricks auf Lager, er ist Magier und als solcher Teil der entsprechenden Community von Vegas. Als ihn der Großvater eines ermordeten Mädchens anheuert, um die Wahrheit über den Tod seiner Enkeltochter herauszufinden (die örtliche Polizei scheint nicht besonders interessiert an dem Fall zu sein), geht Daniel Faust zunächst von einem normalen Fall aus. Seine Ermittlungen zeigen jedoch schnell, dass hier Übersinnliches im Spiel ist und das tote Mädchen von einem eher ungeübten Magier für ein Ritual benutzt wurde. Daniel kommt einer magischen Verschwörung auf die Spur, die nicht nur unangenehme Folgen für Las Vegas, sondern für die gesamte Welt haben könnte - nichts geringeres als die vorgezogene Apokalypse steht ins Haus. Während Daniel versucht, dies zu verhindern, trifft er auf eine unerwartete Verbündete: die Dämonin Caitlin, rechte Hand eines Höllenfürsten - und die Frau, zu der Faust sich in mehr als einer Hinsicht hingezogen fühlt...

Oh wow, das hat Spaß gemacht zu lesen. Irgendwie vergleiche ich solche Bücher ja immer mit der Harry Dresden Reihe, was vermutlich unfair ist, aber im vorliegenden Fall zu keinem schlechten Ergebnis führt. Daniel Faust hat mir als Figur sehr gut gefallen, es wird deutlich, dass es noch einiges aus seiner Vergangenheit zu entdecken gibt, was mich neugierig gemacht hat. Die erzählte Geschichte war spannend und lässt vermuten, dass sich da auch ein größerer, mehrere Bände umfassender Spannungsbogen entwickeln wird. Ich freue mich auf weitere Bände aus der Reihe, zumindest der zweite ist auf Deutsch schon angekündigt worden.

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Adalyn Grace "Foxglove - Das Begehren des Todes"

Signa Farrow kommt nicht zur Ruhe. Nachdem sie aufklären konnte, wer versucht hat, ihre Cousine zu vergiften, steht der nächste Kriminalfall an. Ihr Onkel wird beschuldigt, einen anderen Adeligen vergiftet zu haben. Signa ist zwar ebenso wie der Rest der Familie davon überzeugt, dass es sich hier nur um einen Irrtum handeln kann, doch die Polizei ist anderer Meinung. Auslöser für die Verdächtigung war ein rätselhafter Gast, der sich als Schicksal, der Bruder des Todes, herausstellt. Zwischen den beiden Brüdern besteht keine gute Verbindung mehr, seit die große Liebe des Schicksals gestorben ist - wofür dieses seinen Bruder verantwortlich macht. Nun glaubt das Schicksal in Signa die Reinkarnation seiner einstigen Geliebten gefunden zu haben - wovon Signa alles andere als überzeugt ist. Doch dann mehreren sich Hinweise, dass sie neben den Kräften einer Schnitterin tatsächlich noch über andere Fähigkeiten verfügt - könnte das Schicksal tatsächlich Recht haben?

Nachdem mich der erste Band der Reihe sehr begeistert hat, war ich gespannt auf diese Fortsetzung. Auch dieses Buch habe ich wieder an nahezu einem Tag gelesen. Erneut wird eine spannende Geschichte mit einer guten Grundidee erzählt. Erneut mischen sich Detektivroman, Gothic Vibes und ein bisschen Romantik. Mit dem Schicksal kommt eine weitere Figur hinzu, die zwar ganz nett ist, mich aber im Gegensatz zum Tod nicht so fasziniert hat. Zusätzlich bekommt Signas Cousine Blythe mehr Raum in der Geschichte - Teile werden mit ihr als Hauptfigur erzählt, was mir gut gefallen hat, weil ich sie als Figur ebenfalls interessant finde. Nun heißt es also warten auf den abschließenden dritten Teil der Reihe, was offenbar noch etwas dauern wird - sehr schade, ich könnte direkt weiterlesen.

5
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Craig Russell "Devil's playground"

1967: Der Filmhistoriker Paul Conway ist spezialisiert auf das Auffinden verschollen geglaubter Filme. Seine neue Kundin hat ihn auf ein Meisterwerk des Stummfilms, den Horrorklassiker Devil's Playground, angesetzt. Und tatsächlich findet Conway eine Spur, die ihn zu einem ehemaligen Hotel im Nirgendwo und dessen merkwürdiger Bewohnerin führt. Die Dreharbeiten des Films wurden damals von mysteriösen Ereignissen überschattet, die das Gerücht entstehen ließen, der Film sei verflucht. Begonnen hatte alles damit, dass Mary Rourke, die als PR-Mitarbeiterin für das Filmstudio tätig war, zum Haus der Hauptdarstellerin Norma Carlton gerufen wurde. Was jedoch zunächst wie ein Selbstmord aussieht, den Mary mit geübten Methoden vertuscht, entpuppt sich bald als Mord. Wütend darüber von dem*der Täter*in benutzt worden zu sein, um Spuren zu verwischen, will Mary die Tat aufklären. Während sich die Vorfälle am Set häufen, kommt Mary einer Geheimgesellschaft und zwei rätselhaften Frauen auf die Spur, die schon in dem Sümpfen von Louisianna für Unruhe und Tote sorgten. Könnte sie es wirklich mit schwarzer Magie zu tun haben?

Ich habe das Buch an einem Tag fast komplett gelesen, was sowohl für den guten und angenehmen Schreibstil als auch die spannende Geschichte spricht. Diese muss man sich beim Lesen etwas Puzzleartig zusammensetzen, da häufiger zwischen den Handlungen in den verschiedenen Zeiten gesprungen wird. Dies trägt jedoch eindeutig positiv zum Lesespaß bei, da man dadurch mitraten kann, was die Auflösung angeht. (Ich muss zugeben, ich habe etwas gebraucht, bis mir der richtige Verdacht kam.) Generell mag ich Bücher, die in den 1920ern spielen und Mary Rourke ist zusätzlich ein toller weiblicher Charakter, der mir sehr gut gefallen hat. Ich kann das Buch nur empfehlen, der Unheimlich-Faktor ist auch eher gering, so dass ich es als Detektiv-Thriller bezeichnen würde.

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Michael Tsokos "Kaltes Land"

Sabine Yao, Gerichtsmedizinerin bei der Abteilung Extremdelikte des LKA Berlin, muss dieses Mal fernab der Hauptstadt ermitteln: Eine ihrer Tanten wurde ermordet und Sabine kann berufliches und privates Interesse nicht trennen. Also macht sie sich auf in die alte Heimat Kiel und schaut den Ermittler*innen dort über die Schulter - bzw. etwas mehr als das, denn bald ist sie diejenige mit der heißen Spur...

Ein typischer Tsokos-Thriller im bekannten Stil, allerdings dieses Mal tatsächlich nur mit einem Fall und Sabine Yao als Hauptfigur. Das Ganze ist gut geschrieben und flott erzählt, jedoch auch ein recht dünnes Bändchen, das ich an nicht einmal einem Abend durchgelesen hatte. Vielleicht hätte es kostengünstiger für Leser*innen als Bonusmaterial in einen eigenständigen Roman integriert werden können.

2
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Bella Higgin "Belle Morte - Rot wie Blut"

Seitdem sie sich vor einigen Jahren den Menschen zu erkennen gaben, sind Vampire die neuen Celebrities. Sie haben eine weltweite Fangemeinde, die jeden ihrer Schritte verfolgt und - was noch wichtiger ist - sich bewirbt, um als eine*r der Spender*innen in ein Vampirhaus zu ziehen und sich regelmäßig beißen zu lassen. Renie Mayfeld kann diesen ganzen Hype überhaupt nicht verstehen, hat sich aber jetzt trotzdem als Spenderin beworben, um im Vampirhaus Belle Morte zu leben. Allerdings steckt hinter ihrem Aufenthalt ein anderer Gedanke als Faszination für die Blutsauger. Renie will herausfinden, was mit ihrer Schwester passiert ist, die ebenfalls als Spenderin in Belle Morte lebte. Seit einiger Zeit kommen keine Briefe mehr von ihr und nach Renies Ankunft heißt es, June sei verlegt worden. Das ist noch nie passiert und Renie glaubt es nicht. Heimlich stellt sie eigene Nachforschungen an, die sie auf die Spur eines gefährlichen Geheimnisses bringen. Und dann ist da noch der Vampir Edmond Dantès, der ihr gegen ihren Willen immer sympathischer wird...

Ein recht unterhaltsames Buch, aber auch nicht mehr. Ich fand die Idee mit den Vampiren als neue Art von Stars mit eigenen Fans ganz originell - die Sache mit den Spender*innen müsste aber eigentlich deutlich düsterer bewertet werden, als es dargestellt wird (ich befürchte, die meisten Leser*innen denken da nicht weiter drüber nach). Insgesamt sind mir die Vampire etwas zu nett dargestellt, ich mag lieber die böseren Blutsauger :-)  - obwohl sich da zwei Fraktionen andeuten. Die Liebesgeschichte hat mir etwas zu viel Raum eingenommen, ich bin einfach kein Romantasy-Fan. Aber insgesamt ein durchaus gutes Buch - mal schauen, ob ich Band zwei lesen werde, wenn er erscheint.

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Sebastian Fitzek "Die Einladung"

Marla Lindberg ist überrascht, dass sie zum Klassentreffen ihres Abijahrgangs eingeladen wird. Schließlich war sie zu Schulzeiten immer eine Außenseiterin, die nur zu wenigen Kontakt hatte. Doch die Chance ihre Jugendliebe Kilian wiederzusehen, veranlasst sie dazu, der Einladung zu folgen. Als sie jedoch in der abgeschiedenen Berghütte ankommt, sind zwar Kleidung und Nahrungsmittel da, jedoch keine anderen Gäste. Und auch die Person, die angeblich die Einladungen verschickt hat, will von nichts wissen. Ist Marla nur einem schlechten Scherz aufgesessen oder steckt mehr hinter der Sache? Je länger sie in der einsamen Hütte bleibt, desto sicherer weiß sie: Sie ist nicht allein...

Erzählt wird eine spannende Geschichte mit einer ganzen Menge unerwarteter Wendungen - zusätzlich liest sich alles auch noch recht angenehm, so dass man schnell durchkommt. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und bin bis zum Ende der Geschichte nicht auf die Auflösung gekommen, was mir gut gefallen hat (sonst sind Thriller so schnell langweilig). Das Setting mit der einsamen Berghütte hat mich fasziniert, hierin lag natürlich recht viel Potenzial, um eine angespannte Atmosphäre zu erzeugen. Durch die vielen Personen vor Ort, musste der Autor aber nicht ganz so tief in die Trickkiste greifen. Insgesamt ist das Buch also ein typischer Fitzek - Fans des Autors werden es mögen, ob es Kritiker*innen von ihm überzeugen wird, kann ich nicht beurteilen, neige aber eher zum Nein.

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Christoph Hardebusch "Die dunkle Horde"

Lange Jahre vor der Zeit von Pard und Keer: Die Trolle leben in unterirdischen Höhlen, doch etwas verändert sich. Nahrung wird immer knapper, mehr und mehr Clans hungern. Dann erscheint der Troll-Häuptling Israk und behauptet, eine Lösung für das Problem zu haben. Er vereint verschiedene Clans und führt die Trolle an die Oberfläche, wo sie Städte anderer Völker angreifen und einnehmen. Nahrung und Sicherheit scheint nun gegeben zu sein, Israk wird von vielen Trollen dafür verehrt. Einigen Trollen kommt das alles jedoch nicht ganz richtig vor. Insbesondere der junge Karn, der für einen Troll ausgesprochen nachdenklich ist, hat Zweifel hat Israk. Wie sich bald herausstellen wird, sind diese auch begründet, denn Israk befolgt die Anweisungen einer anderen Macht, die im Hintergrund die Fäden zieht...

Mit dem fünften und letzten Band der Reihe schafft der Autor endlich das, was ich die ganze Zeit bemängelt habe: Er stellt endlich die Trolle selbst in die Mittelpunkt (obwohl es immer noch einen recht ausführlichen zweiten Handlungsstrang mit einer Elfe gibt, aber ich will mal nicht so sein). Dabei zeigt sich leider jedoch schnell, dass er scheinbar nicht weiß, was er mit seinen Hauptfiguren anfangen soll - offenbar geben Trolle nicht so viel her wie die anderen bekannten Völker der Fantasy. Ich fand diesen Band deutlich unterhaltsamer als die anderen vier und denke immer noch, dass auch die Trolle mehr Potenzial hätten. Allerdings wird das mit dieser Reihe nicht mehr herausgefunden werden - aber vielleicht findet sich zukünftig nochmal jemand, der ebenfalls Sympathie für dieses Volk hat.

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