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Jim Butcher "Sturmnacht" (Die dunklen Fälle des Harry Dresden)

Harry Dresden ist der einzige offen praktizierende Magier in Chicago - und macht sich damit nicht gerade beliebt. Während die einen ihn für einen Scharlatan halten, ist die magische Gesellschaft nicht erfreut, dass er die Existenz von Magie öffentlich macht und behält ihn deshalb und aufgrund eines Vorfalls in seiner Vergangenheit sehr genau im Auge. Als Lieutenant Karrin Murphy von der Chicagoer Polizei ihn zu einem Mordfall hinzuruft, ist Dresden schnell klar, dass die Sache mehr als heikel wird. Zwei Menschen wurden offenbar durch den Einsatz von Magie getötet - auch wenn ihm noch nicht klar ist, wie der Täter das angestellt hat. Erschwerend kommt noch hinzu, dass eins der Opfer der Leibwächter des örtlichen Mafiabosses war. Während Dresden also versucht, die genaue Vorgehensweise bei dem Mord zu klären und einen Krieg in der Unterwelt zu verhindern, scheint er auf eine Spur zu kommen, die so gut ist, dass ihm jemand einen Dämon auf den Hals hetzt. Und dann wird er plötzlich selbst zum Verdächtigen. Während die Polizei ihn nur einsperren will, droht ihm bei einer Verurteilung durch den weißen Rat der Magier der Tod. Harry Dresden hat nun also mehr als genug Ansporn, um den wahren Schuldigen zu finden...

Ich muss zugeben, mich hat die Reihe um Harry Dresden schon länger interessiert, aus irgendeinem Grund bin ich aber erst jetzt dazugekommen, mal den ersten Band zu lesen. Schade, dass es so lange gedauert hat, denn ich finde das Buch sehr gut. Erzählt wird eine Mischung aus Fantasy und Detektivgeschichte mit gut gezeichneten Figuren, über die ich gerne in den nächsten Bänden mehr erfahren möchte. Erzählt wird aus der Ich-Perspektive von Harry Dresden in einem Tonfall, der mich an Film-Noire-Detektivgeschichten erinnert. Dies spiegelt sich auch in der Handlung wieder, die das typische Detektivpech des Genres aufgreift (Ärger mit den Cops, selbst in Verdacht geraten). Angeteasert wird Harrys Vergangenheit, über die ich gerne mehr wissen würde. Auf jeden Fall bin ich gespannt auf die weiteren Bände aus der Reihe, die ich ziemlich sicher lesen werde.

5
Durchschnitt: 5 (1 Bewertung)
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Richard Osman "Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel"

Die Mitglieder des Donnerstagsmordclubs arbeiten an einem neuen Fall: Vor Jahren wurde die Journalistin Bethany Waites ermordet, nachdem sie einem großangelegte Mehrwertsteuer-Betrug auf die Spur gekommen war. Der oder die Täter*in konnte nie ermittelt werden. Das ist genau eine der Herausforderungen, die die vier Senior*innen so gerne suchen. Während sich für Joyce die Möglichkeit bietet, einen ihrer Lieblings-TV-Moderatoren im Zuge der Ermittlungen kennenzulernen, nutzt Ibrahim die Kontakte zu einer inhaftierten Dealerin, um mehr von der einzigen Person zu erfahren, die nach Bethany Waites Enthüllungen verurteilt worden war. Diese schweigt jedoch zunächst und wird dann tot in ihrer Zelle aufgefunden. Elizabeth kann sich nur teilweise in die Ermittlungen einbringen: Nachdem sie und ihr Ehemann Stephen entführt wurden, steht sie vor der Herausforderung einen ehemaligen sowjetischen Spion ermorden zu müssen, um schlimme Folgen für ihre Freundin Joyce zu verhindern. Doch Victor war Elizabeth immer sehr sympathisch, so dass sie ihn eigentlich am Leben lassen möchte. Eine Entscheidung, die sich als gar nicht so falsch herausstellt, denn bei diesen Ermittlungen braucht der Donnerstagsmordclub jede Unterstützung, die er kriegen kann, um das Rätsel zu lösen...

Richard Osman ist erneut ein hervorragender Krimi um den Donnerstagsmordclub gelungen. Er versteht es dabei wie kein anderer mir bekannter Autor britischen Humor mit absolut liebenswerten Charakteren und einem guten Kriminalfall zu kombinieren. Allerdings sollte man unbedingt die beiden ersten Bücher gelesen haben, da viele Figuren und Handlungsstränge aus diesen wieder auftauchen und ich vermute, dass es sonst schwierig werden könnte, alles zu verstehen. Mittlerweile weiß man als Leserin sehr viel über Elizabeths Vergangenheit, die auch hier wieder eine Rolle spielt. Ich fände es gut, auch noch mehr über die anderen drei zu erfahren - mein Verdacht ist, dass deren Leben auch nicht so alltäglich war, wie die Figuren selbst suggerieren. Meine Highlights, die mich zum lauten Loslachen gebracht haben, waren die Zoom-Konferenz mit Joyces Tochter und die Lesung der selbstverfassten Krimis durch den Polizeipräsidenten - hier passte einfach jedes beschriebene Detail und jedes Wort im Dialog. Ich kann auch dieses Buch einfach nur unbedingt empfehlen.

5
Durchschnitt: 5 (1 Bewertung)
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Maria Grund "Fuchsmädchen"

An einem See auf einer Insel vor der schwedischen Küste wird die Leiche eines Mädchens gefunden. Zwar deuten die Hinweise auf Selbstmord, doch Ermittlerin Sanna Berling hat ihre Zweifel. Als jedoch kurze Zeit später eine ältere Dame grausam ermordet in ihrem Haus gefunden wird, müssen sie und ihre neue Kollegin Eir Pedersen den Fall des Mädchens erst einmal hinten anstellen. Verdächtigt wird zunächst der Ehemann des Opfers, der verschwunden ist. Dann geschieht noch ein Mord in einem Hochhaus im sozialen Brennpunkt und die beiden Kommissarinnen sehen sich der Gefahr eines Serientäters ausgesetzt. Schließlich finden sie Verbindungen zu dem toten Mädchen am See und den beiden Mordfällen und kommen einem düsteren Geheimnis aus der Vergangenheit auf die Spur, bei der es um ein Ferienlager mit dubiosen Erziehungspraktiken und eine mysteriöse Malerin geht. Licht ins Dunkle könnte der Sohn des zweiten Mordopfers bringen, doch Jack kann oder will nicht über das sprechen, was er gesehen hat. Einzig Sanna gegenüber scheint er sich zu öffnen, Eir jedoch vermutet, dass ihre Kollegin dem Jungen aufgrund ihrer eigenen Vergangenheit zu positiv gegenüber eingestellt ist. Könnte schließlich nicht auch Jack der Täter sein?

Das Buch ist ein guter skandinavischer Krimi, mit der für dieses Genre typischen düsteren Stimmung und einer ebenso dunklen Auflösung des Falles. Besonders gut haben mir die beiden Hauptfiguren gefallen, die sich als sehr unterschiedliche, aber auf ihre Art jeweils faszinierende weibliche Charaktere herausgestellt haben. Ob es immer notwendig ist, dass die Ermittlerinnen selbst so viel Balast aus ihrem bisherigen Leben mit sich herumschleppen, darüber kann man vermutlich trefflich streiten - bei den skandinavischen Krimis finde ich es aber irgendwie immer passend, das hier Charaktere dabei sind, die schon so einiges erlebt haben. Der Fall selbst war in meinen Augen auch sehr gut konstruiert und spannend erzählt. Ich bin sehr gespannt, wie es mit dem doch recht ungleichen Ermittler*innenduo weitergeht.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
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Louis Bayard "Der denkwürdige Fall des Mr. Poe"

Der ehemalige New Yorker Polizist August Landor hat die Stadt und seinen Job hinter sich gelassen. Auf ärztlichen Rat hin, sucht er Erholung und ein gesundes Umfeld auf dem Lande. Dann jedoch wird in der nahegelegenen Militärakademie West Point ein toter Kadett gefunden: aufgehängt und mit entferntem Herzen. Die Akademie steht ohnehin schon politisch unter Beschuss, da kommt ein Todesfall völlig ungelegen. Landor, der für seine Ermittlungserfolge berühmt ist, soll den Fall so schnell wie möglich klären. Doch dem Ex-Polizisten fällt es schwer, in der Akademie zu ermitteln, in der er als Außenstehender sofort erkannt wird. Schließlich wird Landor ein Gehilfe zugestanden und er sucht sich einen Kadetten aus, der zwar mysteriös wirkt, ihm aber durch seine gute Beobachtungs- und Kombinationsgabe aufgefallen ist: Edgar Allen Poe. Ihre Ermittlungen schreiten langsam voran, dann passiert sogar ein zweiter Mord. Immer mehr Hinweise deuten auf okkulte Praktiken in West Point und Landor kann die Augen nicht mehr davor verschließen, dass auch sein Schützling Poe zum Kreis der Verdächtigen gehört...

Das Buch ist ein faszinierender und sehr gut geschriebener historischer Krimi. Ich habe anfangs ein wenig gebraucht, um in die Geschichte hineinzufinden, wobei mein Eindruck ist, dass es vor allem die Sprache war, die sich für mich als sperrig herausgestellt hat, ohne dass ich genau sagen könnte, woran das gelegen hat. Gekauft habe ich das Buch vor allem wegen des Bezugs zu Edgar Allan Poe - das hat mich einfach neugierig gemacht. Im Nachhinein hat sich nicht er, sondern der Ich-Erzähler Landor als die interessantere Figur herausgestellt und gerade den letzteren halte ich wirklich für hervorragend gelungen. Das Buch hat einen sehr überraschenden Twist am Ende und damit eine Auflösung, mit der ich überhaupt nicht gerechnet und auf die auch nicht gekommen bin. Zumal diese präsentiert wird, wenn man als Leser*in denkt, dass doch jetzt alles klar ist und sich über die vielen restlichen Seiten zu wundern beginnt. Ich ziehe daher sehr begeistert den imaginären Hut vor dem Autor und werde ziemlich sicher auch andere Bücher von ihm lesen. 
Das Buch ist auch verfilmt worden, leider kenne ich die Verfilmung nicht. Aber Christian Bale als Landor scheint mir sehr passend und sicher ein zusätzlicher Grund, sich das Ganze mal anzuschauen.

5
Durchschnitt: 5 (1 Bewertung)
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Larry Correia "Ein Monster kommt selten allein"

Earl Harbinger ist der Chef und einer der besten Jäger von Monster Hunter International - und er ist ein Werwolf. Vor Jahrzehnten mit dem Virus infiziert, hat er gelernt ihn zu beherrschen. In verschiedenen Kriegen als geheime Waffe eingesetzt, hat er sich zusätzlich einen geschützten Status verdient sowie Erinnerungen, die er lieber wieder vergessen würde. Als ihn ein alter Kollege von damals kontaktiert und ihm mitteilt, dass sich ein russischer Werwolf in einer amerikanischen Kleinstadt aufhält, macht sich Harbinger im Alleingang auf den Weg. Der Hinweis stellt sich zwar als wahr heraus, doch die Angelegenheit ist weitaus gefährlicher als erwartet. Nikolai ist nämlich bald nicht das größte Problem, sondern ein mysteriöser Alpha, der mit einer Totenbeschwörerin zusammenarbeitet, und neue Werwölfe erschaffen kann, die ihre Kräfte schneller erreichen, als Harbinger es in seinem langen Leben jemals erlebt hat. Wenn sich diese neue Variante ausbreitet, wird Amerika bald von Werwölfen überschwemmt werden. Gemeinsam mit einer ungewöhnlichen Koalition von Verbündeten macht Harbinger daher auf, dies zu verhindern...

Im Gegensatz zu den beiden anderen Bänden hat mich dieses Buch aus der Reihe um die Monster Hunter deutlich weniger begeistert. Mir hat der (manchmal auch unfreiwillige) Witz der Vorgänger gefehlt, die Story hat mich nicht wirklich überzeugt und die Handlung war vorhersehbar. Earl Harbinger ist zwar grundsätzlich eine faszinierende Figur, konnte das Buch aber auch nicht mehr herausreißen. Ich hoffe auf Besserung im folgenden Band.

2
Durchschnitt: 2 (1 Bewertung)
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Sarah Pearse "Das Sanatorium"

Seit einer traumatisch versuchten Festnahme ist Detective Inspector Elin Warner von ihrem Job beurlaubt, die Rückkehr für sie mehr als fraglich. Da kommt die Einladung ihres Bruders Isaac zu seiner Verlobungsfeier mehr als gelegen. Zumal der Ort einmal traumhaft klingt: ein einsames Hotel in den Schweizer Bergen. Nach ihrer Anreise muss Elin jedoch feststellen, dass das Hotel mehr als umstritten ist - nicht nur, weil es einst ein Sanatorium für Tuberkulose-Kranke war, sondern auch weil einer der beiden Architekten des Neubaus während der Renovierungen spurlos verschwand. Das gleiche Schicksal ereilt auch Isaacs Verlobt und da ein Schneesturm die Anreise der örtlichen Polizei unmöglich macht, wird Elin plötzlich mit den Ermittlungen vor Ort betraut. Die Lage wird immer bedrohlicher, als die ersten Leichen auftauchen und klar wird, dass sich ein Mörder unter den im Hotel eingeschlossenen Gästen befindet. Und für Elin stellt sich immer mehr die Frage, wie sehr sie ihrem Bruder Isaac eigentlich vertrauen kann, mit dem sie ein grausiges Erlebnis aus der Kindheit verbindet...

Das Buch ist ein guter Thriller, der für mich vor allem durch das Setting überzeugen kann. Es liest sich angenehm und baut genau das richtige Ausmaß an Spannung auf, die ein Thriller braucht. Das war es dann aber auch schon. Wirklich neue Ideen finden sich weder im Plot noch in die Figuren, vieles wirkt vielmehr bekannt. Das Ende hat es noch einmal zusätzlich herausgerissen - es gibt einen fiesen Cliffhanger, der Potenzial für eine Fortsetzung bieten könnte.

3
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Michael Robotham "Schweige still"

Cyrus Haven ist Psychologe, selbst mit einer dunklen Vergangenheit versehen und auf freiberuflicher Basis als Berater für die Polizei tätig. In dieser Funktion wird er auch in die Ermittlungen zum Mord an Jodie Sheehan hinzugezogen. Das junge Mädchen war die große britische Hoffnung im Eiskunstlauf, eine Mustertochter und überaus beliebt. Doch Cyrus entdeckt schnell, dass Jodie auch andere Seiten hatte, die jedoch vor allem ihre Familie nicht wahrhaben wollte. Oder wussten sie doch davon und musste Jodie deshalb sterben? Bald gibt es mehr als eine*n Verdächtige*n und Cyrus ist sich sicher, dass er belogen wird. Da macht der die Bekanntschaft von Evie Cormac, die in einem Heim für schwererziehbare Jugendliche lebt. Evie ist als Kind gefunden worden, das Opfer einer Entführung, bei der der Täter von Unbekannten gefoltert und ermordet wurde. Seitdem ist es niemanden gelungen, Evies wahre Identität zu klären oder zu ihr durchzudringen. Cyrus scheint einen Draht zu ihr zu finden und für seine Ermittlungen könnte sie unbezahlbar werden, denn Evie kann ausnahmslos erkennen, wenn jemand lügt. Doch ihre Beteiligung an Cyrus Fall bringen die junge Frau bald selbst in tödliche Gefahr...

Eigentlich wollte ich nur ein anderes Buch des Autors lesen, musste dann aber feststellen, dass es der dritte Band einer Reihe war. Also habe ich erstmal mit dem ersten, diesem Buch hier, angefangen. Mir gefallen die Charaktere sehr gut - sowohl Cyrus Haven als auch Evie Cormac sind ungewöhnlich und vielschichtig, bieten somit noch viel Potenzial für weitere Bücher. Der Kriminalfall an sich, den die beiden lösen müssen, war ebenfalls gut konstruiert und hatte eine überraschende Auflösung bzw. bin zumindest ich nicht von selbst auf die Lösung gekommen. Alles in allem also ein guter Thriller, der sich schnell liest und durch seine spannende Geschichte zu fesseln weiß. Ich kann das Buch daher weiterempfehlen.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
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Siri Pettersen "Fäulnis" (Die Rabenringe 2)

Hirka ist in der Welt der Menschen gelandet, doch so richtig wohl fühlt sie sich in ihrer neuen Heimat nicht. Die Welt und die Menschen sind ihr fremd, Technik und Plastik wirken eher abstoßend auf sie. Als ihr geliebter Rabe dann erkrankt, ist sie zutiefst verzweifelt. Doch zu ihrer Überraschung verwandelt er sich in einen Totgeborenen und Hirka erfährt die Wahrheit über die Vergangenheit von Ymsland, das einst zum Schauplatz eines Krieges zwischen zwei Brüdern wurde. Aus dem einen wurde der von den Ymlingen verehrte Seher, der andere floh in die Welt der Menschen, wo er bis heute lebt. Nun scheint die Auseinandersetzung zwischen den Brüdern neu zu beginnen, mit Hirka zwischen den Fronten. Und auch Hirkas Freund Rime macht in Ymsland beängstigende Entdeckungen, die ihn veranlassen verzweifelt nach einem Weg zu suchen, um Kontakt mit Hirka herzustellen - um jeden Preis...

Im Prinzip kann ich nur meine Meinung zum ersten Band der Reihe wiederholen: Auch dieses Buch zeichnet sich durch seine ungewöhnliche, aus dem Fantasy-Einheitsbrei herausragende Geschichte und tiefschichtige Charaktere aus, die mich eigentlich zu Jubelarien verleiten sollten. Aber weiterhin bleiben die Bücher und auch die Figuren für mich irgendwie sperrig, ich komme schlecht in die Story hinein und werde mit den Figuren einfach nicht warum. Ich vermute, dass man als Leser*in mit Hirka mitfiebern und sie mögen soll - das gelingt mir aber einfach nicht. Unsympathisch ist sie mir zwar auch nicht - aber eine Mischung aus nervig und egal trifft es vermutlich am besten. Naja, vielleicht löst sich das im dritten und finalen Band ja noch auf. Gespannt auf das Ende bin ich ja trotz allem.

3
Durchschnitt: 3 (1 Bewertung)
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Genevieve Cogman "Das geheime Gewölbe"

Irene Winters hat eine neue Auszubildende, die junge Elfin Catherine, eine Nichte von Lord Silver. Kai ist alles andere als begeistert davon, doch der Friedensvertrag zwischen Elfen und Drachen darf nicht in Gefahr gebracht werden. Der neue Auftrag, der die drei gemeinsam mit Peregrine Vale auf die Kanalinsel Guernsey führt, sollte eigentlich eine Standardaufgabe sein. Doch dann versucht jemand Kai und Catherine zu vergiften und Irene und Peregrine treffen auf einen todgeglaubten alten Feind, Lord Guantes. Zurück in London gehen die Anschläge weiter und Irene ist klar, dass sie schnell herausfinden muss, wer hinter all dem steckt, um ihre Freunde zu beschützen. Kai ist schließlich so verzweifelt, dass er sogar die Hilfe seines großen Bruders akzeptiert. Peregrine Vale sucht derweil nach dem neuen Meisterverbrecher, der London unsicher macht. Irene erkennt bald, dass beide Fälle zusammenhängen. Doch wer sich wirklich hinter Vales Verbrechergenie verbirgt, hätte sie sich nicht einmal in ihren schlimmsten Albträumen vorstellen können...

Nachdem die letzten Bände sich mehr auf den Konflikt zwischen Drachen und Elfen konzentriert haben, greift dieser Band wieder Erzählstränge der ersten Bücher auf und ich habe das Gefühl, dass der Hauptplot darauf vorbereitet wird, sich so langsam seinem Höhepunkt zu nähern. Dies gelingt der Autorin auf die gewohnt gekonnte Weise. Besonders gut gefallen hat mir, dass Peregrine Vale nun wie Sherlock Holmes seinen Doktor Moriaty bekommt. Die Elfe Catherine, die sich als Archetyp eines Bücherwurms entpuppt, hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Das Buch ist unterhaltsam und spannend wie alle Bände der Reihe. Ich bin freue mich auf die Fortsetzung.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
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Thor: Love and Thunder

Nachdem seine Tochter gestorben ist, kennt Gorrs Enttäuschung über seinen Gott keine Grenzen. Als dem verzweifelten Mann auch noch das Nekro-Schwert in die Hände fällt, beginnt er einen gnadenlosen Rachefeldzug. Thor, der sich den Guardians of the Galaxy angeschlossen hat, erhält einen Hilferuf von Lady Sif, die eine Begegnung mit Gorr nur knapp überlebte. Sie warnt ihn vor dem Götterschlächter, dessen nächstes Ziel New Asgard sein wird. Thor kommt gerade noch rechtzeitig, um vor dem Angriff zu warnen und die Verteidigung zu unterstützen. Dabei hilft den Bewohner*innen von New Asgard ein Neuankömmling, der zu seinem Entsetzen seinen Hammer Mjölnir benutzt. Der mysteriöse Held entpuppt sich als Thors ehemalige Liebe Jane Forster, die nach einer Heilung von ihrer Krebserkrankung sucht. Doch erst einmal muss Gorr gestoppt werden. Dieser hat die Kinder New Asgards entführt und scheint nach der "Ewigkeit" zu suchen, um den Tod aller Gött*innen herbeizuführen. Thor, Jane und ihre Verbündeten machen sich auf nach Allmachtstadt, um Zeus und die anderen Gött*innen um Hilfe zu bitten. Doch diese sind nicht überzeugt, dass wirkliche Gefahr droht, und so müssen Thor und seine Gefährt*innen sich alleine auf die Suche nach den Kindern machen und sich Gorr stellen...

Auch wenn er Storytechnisch nicht der überragendste Film aus dem Marvel-Universum ist, so hat mir dieser Thor-Film doch bisher am besten von allen aus der Reihe gefallen. Er hat jede Menge witzige Elemente, ein toll besetzten Antagonisten (Christian Bale als Gorr) und ist kurzweilig erzählt. Ich war wirklich angenehm überrascht und zunächst mit sehr geringen Erwartungen an den Film herangegangen. Ein wenig irritiert haben mich die vielen Guns'n'Roses-Songs - habe ich ein Jubiläum oder ein Revival verpasst? Und natürlich fehlt Thors genialster Gegenspieler Loki - dem Thor aber sehr schön in seinen Tätowierungen huldigt.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
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