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Ben Aaronovitch "Die Füchse von Hampstead Heath"

Peter Grant ist aufs Land geschickt worden, um dort magischen Aktivitäten nachzuspüren und so ist seine Cousine Abigail alleine mit Nightingale in London. Als sie eine ehemalige Mitschülerin zu einem Event einlädt, ist Abigail zunächst irritiert, dann jedoch so neugierig, dass sie sich nach Hampstead Heath aufmacht. Ihre Verabredung bleibt zwar aus, aber dafür lernt sie die dortigen Füchse kennen und erfährt, dass in der Gegend schon mehrer Kinder und Jugendliche verschwunden sind. Abigail wittert einen magischen Fall und beginnt der Sache mit Unterstützung der Füchse selbst nachzugehen. Sie kommt auf die Spur eines geheimnisvollen Hauses, das mit der Sache zu tun zu haben scheint - und muss bald feststellen, dass es vielleicht doch besser gewesen wäre, Nightingale von der Sache zu erzählen...

Das Buch ist zwar kein neuer Band mit Peter Grant, dafür ist seine Cousine Abigail aber meiner Meinung nach ein mehr als würdiger Ersatz. Erzählt wird aus ihrer Sicht eine leider etwas kurze, aber sehr unterhaltsame Geschichte. Besonders gut gefallen haben mir die Füchse, die ich ziemlich witzig fand. Ich könnte mir durchaus mehr Romane in der Art vom Autor vorstellen, dann bitte mit etwas mehr Umfang, damit es sich so richtig lohnt.

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Christina Henry "Finsternis im Wunderland" (Die Chroniken von Alice 1)

Alice ist nicht das fröhliche Mädchen, das sie einst war. Mit 16 ließ sie sich von ihrer Freundin Dor überreden, ein Abenteuer zu suchen, das für Alice schreckliche Folgen hatte. Das Kaninchen war nicht niedlich, sondern der Spitzname eines Mannes, der sie vergewaltigte und dem sie nur entkam, weil sie ihm ein Auge ausgestochen hat. Seitdem lebt Alice in einer Irrenanstalt. Ihr einziger Freund ist Hatcher, der wahnsinnige Axtmörder aus der Nachbarzelle, der behauptet, den Jabberwock spüren zu können. Bei einem Feuer in der Anstalt gelingt Alice und Hatcher die Flucht - doch auch der Jabberwock ist entkommen und bedroht nun die gesamte Stadt. Es scheint, dass nur Alice ihn aufhalten kann - doch dazu muss sie sich mit Mächten einlassen, die gefährlicher sind als alles, das sie sich bisher vorstellen konnte. Und sie muss sich noch einmal dem Kaninchen stellen und zu Ende bringen, was sie damals nicht getan hat...

Die Autorin legt hier eine sehr ungewöhnliche und düstere Neuerzählung von Alice im Wunderland vor, die mir aber gerade deshalb sehr gut gefallen hat. Allerdings ist das Buch damit auch gleichzeitig nichts für jüngere Leser*innen - unter 16 Jahren würde ich es definitiv nicht empfehlen. Es dürfte sich sicher auch um kein literarisches Meisterwerk handeln, aber das Buch liest sich angenehm als Bettlektüre und Spannung über den Ausgang der Geschichte kommt meiner Meinung nach auch auf. Ich bin daher gespannt auf die Fortsetzung der Reihe.

5
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M.R.C. Kasasian "Der Fluch des Hauses Foskett" (Gower Street Detective 2)

Die Stimmung im Hause von Sidney Grice, des genialen Detektivs, könnte nicht schlechter sein: Die Kund*innen bleiben aus, nachdem sein letzter Klient am Galgen endete. In der Presse macht man sich über Grice lustig und Kinder werfen Dreck und Unrat auf sein Haus. Dann jedoch verirrt sich endlich ein neuer Klient in die Gower Street 125 - und stirbt noch im ersten Gespräch. Grice und sein Mündel March Middleton sehen endlich einen neuen Fall und machen sich an die Ermittlungen. Doch es scheint, als würden sie das Unglück einfach nicht los: Immer neue Mordfälle begleiten ihre Untersuchungen und Grices Ruf wird dadurch nicht gerade besser. Doch Stück für Stück gelingt es dem genialen Ermittler Licht ins Dunkel zu bringen und bald stellt sich die Frage, ob die Toten wirklich Zufälle sind oder es nicht vielmehr jemand gezielt auf Sidney Grice abgesehen hat...

Nachdem mich der erste Band der Reihe ziemlich begeistert hatte, bin ich von der Fortsetzung hier irgendwie enttäuscht. Sidney Grice ist mürrisch und skurril wie im ersten Teil, wobei er weiterhin ein ebenso genialer Detektiv wie Sherlock Holmes bleibt. Und auch March ist als Charakter weiterhin konsistent - und hoffentlich ohne zu spoilern: Wir erfahren einiges mehr über ihre Vergangenheit in Indien und ihre unglückliche Liebesgeschichte. Was mich dieses Mal ziemlich kalt gelassen hat, ist der Fall. Irgendwie hat sich bei mir keine Faszination dafür entwickelt und die Auflösung fand ich sogar ziemlich verwirrend und enttäuschend. Ich hoffe sehr, dass Band 3 der Reihe wieder besser wird.

3
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Julie Kagawa "Unsterblich - Tor der Dämmerung"

Die Welt der siebzehnjährigen Alison ist anders als unsere: Seit vor Jahren eine Seuche ausbrach und die Menschheit dezimierte, ist bekannt, dass es Vampire gibt. Sie enttarnten sich selbst, beim Versuch die Krankheit zu bekämpfen, die ihnen ihre wichtigste Nahrung, die Menschen, zu nehmen drohnte. Alison lebt in New Covington, einer sogenannten Vampirstadt. Die Menschen unterteilen sich in Registrierte, jene Bürger, die den Vampiren regelmäßig Blut abliefern, und Unregistrierte, die zwar frei leben, aber nur durch Diebstahl und Tricks an Lebensmittel gelangen und ständig Gefahr laufen, von den Vampiren und ihren Helfer*innen gefangen und getötet zu werden. Eines Tages entdeckt Alison in einem verlassenen Haus eine Menge dort gelagerter Lebensmittel. Gemeinsam mit anderen Jugendlichen, mit denen sie zusammenlebt, wollen sie diese holen, doch die Sache geht schrecklich schief: Die anderen sterben und Alison überlebt nur, weil ein Vampir sie zu seinesgleichen macht. Nun ist Alison das geworden, was sie am meisten auf der Welt verachtet und muss lernen, sich an ihr neues Wesen zu gewöhnen. Als ihr Meister mit Bedrohungen aus seiner Vergangenheit konfrontiert wird, trennen er und Alison sich. Auf sich allein gestellt, schließt sie sich einer Gruppe Menschen an, die unter Führung des Predigers Jebbadya Eden suchen, die einzige vampirfreie Stadt Amerikas. Alison ist klar, dass sie ein riskantes Spiel spielt, denn die Mitglieder der Gruppe dürfen nicht erfahren, was sie wirklich ist...

In dem Buch wird eine gut durchdachte, spannende, aber auch recht düstere Welt geschildert. Die Hauptfigur, Alison, ist für eine Mädchen- bzw. junge Frau-Figur angenehm konstruiert - sie ist mutig und selbstbewusst, allerdings kann ich ihren Hang allen helfen zu wollen, nicht so ganz nachvollziehen, zumal sie dabei auch immer wieder von den Personen, denen sie hilft, enttäuscht wird. Die Geschichte braucht etwas, bis sie wirklich in Fahrt kommt, allerdings fand ich es auch gut, mehr über Alison zu erfahren, bevor sie zum Vampir wird. Und die Zeit mit ihrem Erschaffer Kain kam mir im Gegensatz dazu dann wieder fast zu kurz vor: Hier hätte ich gerne noch mehr über die Geschichte und Gesellschaft der Vampire erfahren. Alles in allem ist das Buch aber ein guter Auftakt der Reihe, der Lust auf mehr macht und die Grundlagen für einen spannenden, größeren Handlungsbogen legt.

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Kerstin Gier "Silber - Das erste Buch der Träume"

Liv Silver und ihre Schwester Mia sind das dauernde Umziehen mit ihrer Mutter, einer Literaturwissenschaftlerin, gewohnt, sie haben schon in den USA, Pakistan und Südafrika gewohnt. Dieses Mal verschlägt es sie nach England, wo ihre Mutter einen Lehrauftrag an der Universität Oxford erhalten hat. Der Traum vom gemütlichen kleinen Cottage in der Universitätsstadt zerschlägt sich kurz nach der Ankunft: Ihre Mutter hat einen neuen Mann kennengelernt und statt Oxford, ist nun London angesagt. Das wäre eigentlich gar nicht so schlecht für die beiden Schwestern, doch ihre neue Schule scheint ausschließlich für Snobs reserviert zu sein. Und dann sind da noch Livs merkwürdige Träume, in denen sie vier Jungen aus der Schule begegnet. Das wäre ja vielleicht noch zu erklären, aber warum können sich diese auch daran erinnern, Liv im Traum getroffen zu haben. Irgendetwas stimmt hier nicht und Liv ist niemand, der*die ein Geheimnis auf sich beruhen lässt...

Das Buch liest sich recht gut und ist inhaltlich meiner Meinung nach als Jugendroman mit einer innovativen Idee einzustufen. Der Plot mit dem gemeinsamen, bewussten Träumen hat mir recht gut gefallen, ebenso wie die anderen Spannung aufbringenden Elementen. Dabei wird das Buch allerdings nie zu gruselig, was ich fast schon wieder schade fand, aber ich bin sicherlich auch nicht die primäre Zielgruppe der Autorin. Die Hauptfigur hat mir sehr gut gefallen, dass ich ein weiblicher Charakter, der selbstbewusst und mutig ist. Natürlich darf eine Liebesgeschichte und damit auch Romatik nicht fehlen, aber das wird hier sehr gelungen in die Handlung integriert und auch nie zu kitschig. Zusätzlich wird die Geschichte noch mit einer guten Portion Humor erzählt.

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Denzil Meyrick "Der Pate von Glasgow"

Als in Australien ein Ehepaar ermordet wird, klingeln im fernen Schottland die Alarmglocken. Denn das männliche Opfer hatte einst einer brutalsten Gangsterorganisation des Landes angehört, bevor er überlieb und der Polizei damit die Möglichkeit gab, den Kopf der Band, James Machie, dingfest zu machen. Und genau jener JayMac, wie er auch genannt wird, scheint nun der Mörder zu sein. Das Problem: Er ist vor Jahren gestorben. Doch die Videokameras in der Nähe des Tators zeigen eindeutig ihn. Auch DCI Jim Daley und DS Brian Scott werden von ihrem Chef über die Ereignisse informiert, da beide damals gegen Machie ermittelt und an seiner Verhaftung beteiligt waren. Auch ihnen wurde Rache geschworen. Zusätzlich befindet sich in Dalyes neuem Revier, dem kleinen Küstenort Kinloch, auch noch Machies einstige zweite Hand samt Familie, der ebenfalls aussagte und seitdem im Zeugenschutzprogramm lebt. Bald steht Kinloch im Zentrum eines brutalen Rachefeldzugs...

Im Prinzip gilt für dieses Buch das Gleiche wie für den ersten Band der Reihe: ein guter Krimi, bei dem mir vor allem das Setting in der schottischen Kleinstadt und die typisch-schottischen Charaktere wie insbesondere DS Scott gefallen haben. Erneut war mir das Privatleben von Jim Daley etwas zu prominent dabei, auch wenn es dieses Mal nicht ganz so viel war wie im ersten Band. Den Kriminalfall selbst fand ich okay, ich muss aber sagen, dass ich kein Fan von diesem Rachegeschichten bin, weshalb es die Geschichte bei mir von Anfang an schwer hatte. Trotzdem ist es durchaus ein solider Krimi, der Schottland-Fans sicher gefallen wird. Ich würde die Erwartungen nur nicht zu hoch hängen.

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T.S.Orgel "Das Erbe von Berun" (Die Blausteinkriege 1)

Das Kaiserreich Berun lebt von seiner ruhmreichen Vergangenheit. Der junge Kaiser ist mehr am Vergnügen als am Regieren interessiert, ohne die Kaiserinmutter als graue Eminenz im Hintergrund würde es vermutlich schon lange ganz anders aussehen. Das Straßenmädchen Sara wird gegen ihren Willen in die politischen Ränge hineingezogen, als sie die Bekanntschaft des Puppenspielers, des Meisterspions der Kaiserinmutter, macht. Der junge Soldat Marten scheint sein Glück verloren zu haben und muss sich darauf einrichten, seine Zukunft im unwirtlichen südlichen Protektorat des Kaiserreichs zu verbringen - nichtahnend, dass er damit auch nur den Plänen des Puppenspielers folgt. Währenddessen ziehen sich die Schlingen um Berun immer mehr zusammen: Nicht nur die Feinde im Norden rüsten sich für neue Auseinandersetzungen, auch im Süden drohen Aufstände und eine rätselhafte Macht scheint sich ebenfalls in die Kämpfe einzumischen...

Die Autoren schreiben auch mit ihrer zweiten Trilogie gute, solide High-Fantasy. Mir haben sowohl die Welt, in der die Geschichte spielt, als auch die Figuren recht schnell gefallen und im Gegensatz zu manch anderen Fantasyromanen findet man auch schnell in die Handlung hinein. Für einen ersten Band ist das Buch sehr gut gemacht: Es legt die Grundlagen und schafft Spannung, damit die Leser*innen am Ball bleiben wollen. Ich bin jedenfalls gespannt, wie es weitergeht.

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Brandon Sanderson "Der Weg der Könige" (Sturmlichtchroniken 1)

In der von Stürmen geprägten Welt Roschar herrscht Krieg. Seit vor einigen Jahren ein Meuchelmörder im Auftrag des Volkes der Parschendi den König von Alethkar ermordete, stehen sich beide Heere in einem Stellungskrieg auf den zersplitterten Ebenen gegenüber - ohne, dass sich ein Sieger oder ein Ende der Kämpfe abzeichnen würde. Kaladin, ein ehemaliger Soldat, gelangt als Sklave an diesen Ort. Als Brückenmann sollte er eigentlich nicht lange überleben - doch er schafft nicht nur das, sondern es gelingt ihm auch ein Zusammengehörigkeitsgefühl bei den Brückenleuten zu erschaffen, sehr zum Missfallen seiner Vorgesetzten. Dalinar, der Bruder des ermordeten Königs, hat derweil mit den Rängen unter den adeligen Großprinzen zu kämpfen und mit den Visionen, die ihn bei jedem Großsturm heimsuchen. In ihnen wird er aufgefordert, das Reich zu einen und vor einer drohenden Gefahr gewarnt; wird er schlicht weg verrückt oder offenbart sich ihm die Zukunft? Die junge Schallan versucht derweil verzweifelt, als Mündel der Schwester des Königs angenommen zu werden. Angeblich, um ihre Kenntnisse als Wissenschaftlerin zu vertiefen, doch in Wahrheit ist sie in einer gefährlichen Geheimmission unterwegs, um den Untergang ihrer Familie aufzuhalten.

Das Buch brauchte bei mir etwas, bis ich mit der Geschichte warmgeworden bin. Das ist eigentlich selten bei mir, in diesem Fall möchte ich es aber doch nicht als negativ verstanden wissen. Die Geschichte an sich, hat mich nämlich schon fasziniert und ich bin gespannt auf die weiteren Bände der Reihe. Sanderson hat da ja noch einige Seiten vor sich, so dass sich da noch einiges entwickeln kann. Ich mag es ja grundsätzlich, wenn sich Autor*innen Zeit für ihre Geschichten und die Charaktere nehmen. Im Moment gehe ich auch davon aus, dass auch diese Reihe die es sich verdienen wird, dass ihre Leser*innen einige in sie investieren. Was mir noch fehlt, ist ein Charakter, mit dem ich so richtig mitfiebern kann, aber vielleicht kommt das ja noch.

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C. J. Tudor "Schneewittchen schläft"

Gabe ist mal wieder zu spät auf dem Weg von der Arbeit nach Hause und er weiß, dass seine Frau alles andere als begeistert sein wird, dass er es wieder nicht zum gemeinsamen Abendessen geschafft hat. Dann kommt auch noch ein Stau auf der Autobahn hinzu - in dem er plötzlich zu seinem Erstaunen im Wagen vor ihm seine Tochter Izzy sieht, die eigentlich zu Hause sein sollte. Sein Versuch, den Wagen zu verfolgen, scheitert kläglich und ein Anruf bei seiner Familie lässt seinen schlimmsten Albtraum wahr werden: Seine Frau und seine Tochter sind ermordert worden. Nur warum hat er Izzy dann gerade noch in einem Wagen gesehen? Drei Jahre später zieht Gabe immer noch über die Straßen und Rasthöfe und sucht seine Tochter. Und so langsam sieht es so aus, als würden seine Bemühungen erfolgreich sein - er findet den Wagen, in dem er sie damals gesehen hat. Allerdings wurde dieser in einem See versenkt und im Kofferraum liegt die Leiche eines Mannes. Gabe lässt sich davon nicht abschrecken und kommt einer Organisation auf die Spur, die sich "die Anderen" nennt und gefährlich ist, als er sich hätte träumen lassen...

Die Autorin schafft es wie auch schon in ihren anderen beiden Romanen einen spannenden Thriller mit leicht mystischen Elementen zu erschaffen. Das Buch ist sehr fesselnd geschrieben und die Auflösung eines Thrillers würdig überraschend, aber logisch. Ich bin mir nicht sicher, ob der Teil der Geschichte, den ich eben als "mystisch" bezeichnet habe, unbedingt was für jeden Thrillerfan ist. Um nicht zu spoilern, mag ich gerade nicht deutlicher schreiben, was ich damit meine, wer das Buch liest, wird es aber vermutlich verstehen. Kritisch sehen kann man sicher auch, dass ein bisschen viel Zufall mitspielt - die Kellnerin, die Gabe in der Raststätte öfter bedient, spielt eine größere Rolle, als zunächst zu vermuten ist. Dieses Element ist aber für die Geschichte aus meiner Sicht notwendig, daher will ich hier mal nicht allzu viel nörgeln - und ich habe auch schon deutlich schlechtere Plots gelesen.

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Richard Osman "Der Donnerstagsmordclub"

Joyce, 80 Jahre alt, ehemalige Krankenschwester und eine sehr unscheinbare Person, ist neu in der exklusiven Seniorenresidenz Coopers Chase. Um so mehr freut sie sich, als sie von Elizabeth (ehemalige Geheimagentin), Ron (ehemaliger Gewerkschaftsführer) und Ibrahim (ehemaliger Psychiater) zu ihrem Donnerstagsclub eingeladen wird. Hier untersuchen die Senior*innen alte unaufgeklärte Kriminalfälle, um vielleicht doch noch den Täter*innen auf die Spur zu kommen. Als dann jedoch kurz nacheinander zwei Männer ermordet werden, die in direktem Bezug zu Coopers Chase standen, verlagert sich der Ermittlungsehrgeiz der vier äußert rüstigen Senior*innen auf den neuen Fall. Zum Entsetzen der örtlichen Polizei setzen die vier ihr ganzes Können (und Elizabeths unzählige Beziehungen) ein, um den Fall aufzuklären - und scheinen dabei tatsächlich bald besser vorzukommen, als die Polizei erlaubt...

Ein absolut tolles Buch, das ich nur uneingeschränkt empfehlen kann. Der Autor versteht es einen soliden Krimi mit herrlichen Figuren, britischem Humor und einer teilweise auch absurden Situationskomik zu mischen. Ich hatte unglaublichen Spaß beim Lesen und habe an der ein oder anderen Stelle auch laut loslachen müssen. (Wer Beispiele braucht, dem empfehle ich die erste Begegnung der Senior*innentruppe mit dem ermittelnden Inspektor - das ist einfach nur genial konstruiert.) Ich fand es wirklich schade, als ich das Buch durchgelesen hatte und freue mich sehr auf die angekündigte Fortsetzung.

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