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Patrick Rothfuss "Die Furcht des Weisen 1" (Königsmörder-Chronik 2)

Der Wirt Kothe bzw. eigentlich der legendäre Magier Kvothe setzt die Erzählung seines Lebens fort. An der Universität halten sich Erfolge und Probleme die Waagschale. Immer wieder kocht seine Auseinandersetzung mit dem Adeligen Ambroise hoch, wohl auch, weil Kvothe nicht klein beigeben will. Als Ambroise jedoch auch Kvothes Freundin Denna übel mitspielt, setzt dieser alles aufs Spiel, um ihr zu helfen. Dabei zieht er sich jedoch Ambroises Zorn so dermaßen zu, dass Kvothe schließlich sein Studium unterbricht, um Gras über die Sache wachsen zu lassen. Ein reicher Bekannter vermittelt ihm Kontakt zu einem potenziellen Schirmherren, an dessen Hof Kvothe reist. Doch auch hier lauern vielfältige Gefahren und insbesondere Kvothes Stolz und sein aufbrausendes Temparament sind nicht gerade hilfreich im Vermeiden von Problemen...

Es geht weiter mit dem Bericht von Kvothes Leben und ich muss sagen, dass ich die Figur immer faszinierender finde. Kvothe ist kein Über-Held, er hat seine Fehler und Schwächen, die eine Balance zu seinen herausragenden Fähigkeiten in anderen Bereichen darstellen. Manche Leser*innen werden das Buch eventuell langatmig finden, mir persönlich gefällt gerade dieses sehr langsame und intensive Erzählen sehr gut. Hier entwickelt sich eine Geschichte und mit ihr die Hauptfigur. Ich habe diesen Band ebenso wie den ersten aus der Reihe nur schwer aus der Hand legen können und nahezu verschlungen. Einen Kritikpunkt habe ich allerdings doch noch: Warum musste für die deutsche Ausgabe mal wieder aus einem englischen Band zwei Bücher gemacht werden? Das Argument, dass es deutschen Leser*innen nicht zumutbar ist, ein Buch mit mehr als 1000 Seiten zu lesen, zählt dabei für mich nicht.

5
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Andrzej Sapkowski "Etwas endet, etwas beginnt"

Das hier betrachtete Buch beinhaltet eine Sammlung von mehreren Erzählungen des Autors der bekannten Hexer-Saga. Zwei davon spielen auch in diesem Universum, die anderen zeigen die Bandbreite des Autors in anderen Bereichen auf. Mir haben vor allem die Erzählungen gut gefallen, die im Bereich von Horror oder Science Fiction angesiedelt sind. Grundsätzlich zeigt dieses Buch aber recht gut, dass Sapkowksi tatsächlich ein guter Autor ist, der sein Handwerk versteht. Interessant fand ich auch, dass jeder Erzählung eine kurze Einführung durch den Autor vorweg gestellt ist, in der dieser etwas zur Entstehung berichtet. Vielleicht geht es nur mir so, aber ich hatte dabei immer wieder den Eindruck, dass Sapkowski nicht gerade durch mangelndes Selbstbewusstsein auffällt und sich gerne selbst beweihräuchert. Das macht das Buch nicht schlechter, nimmt aber Sympathien für den Autor.

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Anthony Ryan "Das Duell der Bösen" (Rabenschatten-Geschichten"

Das Buch beinhaltet drei Geschichten, die in der Welt von Ryans Rabenschatten-Trilogie um Vaelin Al Sorna spielen. Dieser taucht in keiner davon auf, dafür aber andere bekannte Figuren und Ereignisse. Mir hat das Buch insgesamt sehr gut gefallen, der vertiefende Einblick hat Spaß gemacht und einige Charaktere nochmal in ein anderes Licht gerückt. Schade nur, dass es ein sehr kurzes Lesevergnügen ist - meinetwegen hätten ruhig ein paar mehr Geschichten in den Band gekonnt.

4
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Sarah Perry "Nach mir die Flut"

Der Buchhändler John Cole hat genug von seinem langweiligen Leben: Er schließt seinen Laden und will spontan zu seinem Bruder und dessen Familie reisen, um dann zu überlegen, wie es weitergeht. Auf dem Weg dorthin hat  sein Auto jedoch eine Panne und die Suche nach Hilfe führt ihn zu einer rätselhaften Villa. Deren Bewohner*innen behandeln ihn wie einen lange erwarteten Gast und kennen scheinbar auch seinen Namen. John bleibt, anfangs aus Neugier, was mit den seltsamen Ereignissen auf sich hat, später aus Sympathie mit den Bewohner*innen. Doch irgendetwas scheint mit ihnen nicht zu stimmen und bald entdeckt John, dass sie alle Verbindungen zu einer psychiatrischen Klinik haben...

Das Buch ist gut geschrieben und schafft es über lange Zeit den Spannungsbogen aufrecht zu halten: Wer sind die Bewohner*innen des Hauses wirklich? Warum haben sie John aufgenommen? Eine Auflösung im umfassenden Sinne gibt es auch zum Ende des Buches nicht, was mich etwas frustriert hat. Ich bin da doch für klarere Verhältnisse. Auch der Erzählstil, der zwischen verschiedenen persönlichen und umfassenden Perspektiven wechselt, hat mich stellenweise irritiert und nicht überzeugt. Das größte Manko an dem Buch bleibt aber meiner Meinung, dass die Charaktere zu wenig Tiefe haben - ich mag es lieber, wenn ich mehr über die Personen in einem Buch weiß.

3
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T.C. Boyle "Das wilde Kind"

Im Jahr 1797 entdecken die Bewohner*innen eines kleinen Dorfes in Südfrankreich, dass ein Junge allein  in den Wäldern lebt. Jegliche Versuche Kontakt mit ihm aufzunehmen, scheitern zunächst, das Kind beherrscht offenbar die menschliche Sprache nicht. Nach einiger Zeit gelingt es, ihn zu fangen und in eine Anstalt für Taubstumme zu bringen. Hier nimmt sich ein junger Arzt des Jungen an und will ihn an das Leben in der Zivilisation gewöhnen. Doch alle seine Bemühungen sind schlussendlich zum Scheitern verurteilt...

Boyle greift in dieser Erzählung ein klassisches Motiv auf, wie es auch in anderen Geschichten um Wolfskinder oder mit anderen Konnotationen Kaspar Hauser auftaucht. Das Ganze liest sich zwar recht unterhaltsam und aufgrund des dünnen Bandes auch kurzweilig - aber ich habe mich gefragt, wozu es diese neue Geschichte um das bekannte Thema braucht? Hier fehlt mir der orginäre Beitrag des Autors, den ich sonst sehr schätze.

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Anthony Ryan "Die Königin der Flammen" (Rabenschatten 3)

Königin Lyrna ist es gelungen, die Invasion der Volarianer zurückzuschlagen. Doch dieser erste Sieg reicht ihr nicht: Sie weiß, dass der Verbündete nicht ruhen wird, das Volk, das er seit Jahrhunderten kontrolliert, wieder in den Krieg gegen die Königslande zu schicken. Also sammelt Lyrna ihre Truppen und setzt ins Volarische Reich über, um den Feind ein für alle Mal zu schlagen. Vaelin al Sorna wird derweil mit einem Auftrag in den Norden geschickt: Er soll den unsterblichen Erlin finden, der möglicherweise als Einziger weiß, wie man den Verbündeten aufhalten kann. Unterdessen hat eine Dienerin dieses gefährlichen Gegenspielers sich zur Kaiserin des Volarischen Reichs ausrufen lassen. Ihre Grausamkeit kennt keine Grenzen, auch nicht vor der eigenen Bevölkerung - und ihre magischen Fähigkeiten erweisen sich als fatal für Lyrnas Invasionspläne...

Oh weh, leider läuft dieser dritte Band der Reihe unter dem Motto "gut, dass es vorbei ist". Ich habe mich wirklich durch das Buch quälen müssen, Lesespaß ist nicht mehr aufgetreten. Die Figur der Königin ist mir unsagbar auf die Nerven gegangen und auch sonst hat mich kaum noch einer der Charaktere fesseln können. Das ist wirklich schade, denn die Welt an sich hätte meines Erachtens durchaus Potenzial für mehr gehabt.

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M.C. Beaton "Hamish spuckt Gift und Galle" (Hamish Macbeth 4)

Es könnte ruhig und friedlich in Lochdubh sein, wäre da nicht die sommerliche Mückenplage - und Trixie Thomas. Die Engländerin hat mit ihrem Mann ein altes Cottage gelauft und will darin Feriengäste bewirten. Gleichzeitig hält Trixie mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg und schafft es bald, die Sympathien fast aller Frauen in Lochdubh zu gewinnen, sehr zum Verdruss der Ehemänner. Dann wird Trixie tot aufgefunden und Hamish Macbeth erkennt schnell, dass sie vergiftet wurde. Erneut muss er sich deshalb mit den Kollegen der Kriminalpolizei herumärgern. Das alles wäre ja schon schlimm genug, aber auch mit Priscilla steht es nicht zum Besten. Sie ist der Meinung, dass Hamish zu wenig Ehrgeiz habe und hat sich deshalb einem Londoner Börsenmakler zugewandt...

Erneut ein witziger Krimi aus der Reihe um den schottischen Dorfpolizisten. Dieses Mal zieht so etwas wie Moderne in das verschlafene Dörfchen ein - wenn auch in Gestalt einer mir als Leserin unsympathischen Frau. Das Schöne ist, dass die Bücher unterhaltsam sind und recht konventionelle, aber durchaus nicht langweilige Kriminalfälle beinhalten, die Spaß machen zu lesen. Obwohl es sich um eine Reihe handelt, denke ich, dass sich die einzelnen Bände auch unabhängig voneinander lesen lassen, wobei dann natürlich die Entwicklungen der Hauptcharaktere nicht so gut nachvollzogen werden können.

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M.C. Beaton "Hamish und das Skelett im Moor" (Hamish Macbeth 3)

Es läuft alles andere als gut für Hamish Macbeth: Er wird als Urlaubvertretung in ein anderes schottisches Dorf versetzt. Nicht nur, dass er damit sein geliebtes Lochdubh verlassen muss - die Einwohner von Cnothan gelten als die mürrischten Menschen in Schottland. Kaum angekommen, muss Hamish direkt erfahren, dass dies keine Übertreibung ist. Noch unbeliebter als der Polizist von außerhalb ist nur der Engländer William Mainwearing, der sich einen Ruf als Querulant und Besserwisser erarbeitet hat. Als dessen Skelett im Moor gefunden wird, muss Hamish nicht nur herausfinden, wie die Leiche so schnell in einen solchen Zustand geraten konnte, sondern auch den*die Mörder*in finden. Selbst für Hamish ist das in einem Dorf, in dem nahezu jede*r einen Grund hatte, das Opfer zu hassen, keine leichte Aufgabe...

Der dritte Krimi aus der Reihe um den schottischen Dorfpolizisten ist erneut unterhaltsam und gut erzählt. Wer Schottland und die Schott*innen mag, wird an dem Buch sicher Spaß haben. Der geschilderte Kriminalfall ist solider Durchschnitt, aber grundsätzlich logisch konstruiert. Leider muss ich auch hier wieder sagen: Wer wie ich schnell und viel liest, hat an dem Buch nicht lange seine Freude, sondern wahrscheinlich nur drei bis vier Stunden.

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Benedict Jacka "Das Rätsel von London"

Alex Verus konnte bisher immer recht gut mit seinem Außenseiter-Status in der magischen Gesellschaft leben. Doch seitdem er weiß, dass sein alter Meister, der Schwarzmagier Richard Drakh, zurückgekehrt ist, wünscht er sich deutlich mehr Schutz. Die Möglichkeiten, diesen zu erhalten, sind begrenzt und schließlich zieht Verus eine Option, die er selbst vor einiger Zeit noch für völlig unmöglich gehalten hätte: Er lässt sich von der Wächterin Caldera als Hilfskraft anstellen und arbeitet nun für den Rat. Doch Alex wäre nicht Alex Verus, wenn ihn nicht auch diese Handlung wieder in eine vertrackte Situation bringen würde. Ein vermeindlich harmloser Rechercheauftrag entpuppt sich als Hinweis auf gefährliche Ränge der Ratspolitik. Ein mächtiger Weißmagier und eine geheime Organisation bekämpfen sich - bevor sie sich versehen können, stehen Alex und seine Mitstreiter*innen zwischen alle Fronten. Sich zu entscheiden, gegen wen sie vorgehen sollen, erweißt sich als gar nicht so einfach. Denn das offenbar moralisch Richtige zu tun, würde Richard Drakh in die Hände spielen, der gerade versucht einen verbündeten Schwarzmagier in eine Position zu bringen, die noch nie ein ebensolcher innehatte: Mitglied des Rates zu werden...

Um es nicht unnötig in die Länge zu ziehen: Ich bin absoluter Fan der Reihe und auch dieser sechste Band hat mich nicht enttäuscht. Gewohnt spannend und unterhaltsam erzählt, nimmt die Geschichte um Alex und seinen ehemaligen Meister immer mehr Fahrt auf. Toll fand ich auch, mehr über die politischen Hintergründe in der magischen Welt zu erfahren. Ich bin gespannt auf Band sieben und welche fiesen Pläne Richard Darkh verfolgt...

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Ben Aaronovitch "Der Geist in der British Library"

Um es direkt zu sagen: Dieses Buch ist kein neuer Band der tollen und erfolgreichen Reihe um Peter Grant. Stattdessen werden hier Kurzgeschichten in gesammelter Form präsentiert, die der Autor teilweise für Sonderausgaben seiner Romane, auf Wunsch von Buchhändlern oder als Ideenskizzen formuliert hat. Ich war zunächst etwas skeptisch, ob das eventuell Geldmacherei ist, muss aber sagen, dass mir die Geschichten sehr gut gefallen haben. Natürlich kommen sie nicht an einen kompletten Roman heran, aber das Talent des Autors unterhaltsam und gewitzt zu erzählen, wird auch in ihnen deutlich. Was nur schade ist: Das Buch ist so schnell durchgelesen. Ich habe dafür tatsächlich nur einen Sonntagnachmittag gebraucht.

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