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M.R. Forbes "Totennacht" (Der Nekromant 1)

Conor Night hatte einmal ein schönes Leben: Er war ein erfolgreicher Arzt mit einer tollen Frau und einer niedlichen kleinen Tochter. Dann wurde bei ihm Krebs diagnostiert und eine Lebenserwartung von drei Monaten. Conor verschwand aus seinem Bilderbuchleben und wurde von der Söldnerin Dani gefunden, bevor einige üble Typen ihn halbtot schlagen konnten. Was Conor und Dani erst herausfinden mussten: Seine Erkrankung weckte in Conor eine seltene magische Fähigkeit: Als Nekormant kann er die Toten zum Leben erwecken und ihnen Befehle erteilen. Seine Fähigkeiten sind jedoch nicht besonders angesehen und darüber hinaus ist er auf eine seltene, extrem teure Droge angewiesen, um am Leben zu bleiben. Der aktuelle Auftrag als Söldner sollte eigentlich dazu dienen, ein paar Wochen Ruhe in Conors und Danis Kriegskasse zu spülen, doch blöderweise geht einiges dabei schief. Um einen Ausgleich zu schaffen, nimmt Conor den Auftrag an, den seine beiden Opfer ausführen sollten, doch dies erweist sich als gefährliche Entscheidung. Plötzlich sind Conor und Dani zwischen alle Fronten in einem Machtkampf der regierenden Häuser geraten und in tödlicher Gefahr...

Irgendwie schade: Die Grundidee des Buches und die Welt, die hier entwickelt wurde, haben mir sehr gut gefallen. Auch die Erzählweise des Autors ist spannend und liest sich grundsätzlich gut, wie auch in seiner anderen Reihe Divine-Chronicles, durch die auf dieses Buch erst aufmerksam wurde. Was mich jedoch echt gestört hat und das ist mir noch nie vorher bei einem Buch passiert: die Sprache. Das holpert an vielen Ecken, teilweise stehen dort offensichtlich falsche Wörter und an ein oder zwei Stellen, hab ich beinahe den Faden verloren, weil ich nicht verstanden habe, was der Satz gerade mir sagen wollte. Ich gehe sehr davon aus, dass das Übersetzungsfehler sind, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass die englischen Originalen so veröffentlicht worden wären. *entsetztes Kopfschütteln*

3
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Anthony Ryan "Das Erwachen des Feuers" (Draconis Memoria 1)

Der arradsianische Kontinent ist bekannt für einen Rohstoff, der die Welt prägt: Drachen. Aus ihrem Blut wird das Produkt gewonnen, jener Stoff, der es bestimmten Menschen, den sogenannten Blutgesegneten, ermöglicht besondere Leistungen zu vollbringen. Doch die Welt steht vor einer großen Veränderung: Die Drachen werden immer weniger, in Gefangenschaft sterben sie früh und pflanzen sich kaum fort. Woher soll das Produkt kommen, wenn es die Quelle nicht mehr gibt? Der junge Dieb Claydon Torcreek wird gemeinsam mit seinem Onkel und seiner Gruppe Drachenjäger auf eine geheime Mission in das Innere des Kontinents geschickt. Angeblich hat eine Forscher*innengruppe dort vor Jahren die Entdeckung gemacht, die alle Probleme lösen könnte: einen weißen Drachen, einziger seiner Art und unglaublich mächtig. Obwohl anfangs weder Clay noch sein Onkel so wirklich an diese Geschichte glauben, finden sich bald Hinweise, dass an ihr doch etwas dran sein könnte. Bald kommen ihnen Zweifel, ob sie das, was sie suchen, wirklich finden wollen. Währenddessen findet die Agentin Lizanne Lethridge ein rätselhaftes Artefakt, das ebenfalls mit dem mysteriösen weißen Drachen in Verbindung zu stehen scheint. Und während unterschiedliche Parteien alles tun, um ihre Interessen zu wahren und Profit aus allem zu ziehen, zieht am Horizont Krieg auf - nicht nur mit dem corvantinischen Kaiserreich, sondern auch mit dem weißen Drachen, der seine Artgenossen und die Verderbten vereint zu haben scheint...

Ich muss leider sagen, dass ich von dem Buch enttäuscht bin. Nach Lektüre des Klappentextes hatte ich gedacht, dass es mir super gefallen würde - dann habe ich mich jedoch eher durchkämpfen müssen, als es wirklich mit Freude zu lesen. Ich kann dabei gar nicht so genau sagen, woran es eigentlich liegt: Der Autor erzählt im Prinzip eine originelle Geschichte, die Welt ist gut durchdacht und detaillreich ausgearbeitet, die Figuren durchaus interessant - aber bei mir ist einfach der Funke nicht übergesprungen. Schade.

3
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Guillaume Musso "Ein Wort, um dich zu retten"

Nathan Fawles, einst ein gefeierter und erfolgreicher Schriftsteller, hat sich seit Jahren auf die Insel Beaumont zurückgezogen. Hier lebt er abgeschieden mit seinem Hund und meidet den Kontakt zu anderen Menschen, soweit es geht. Besonders verhasst sind ihm jedoch Kontaktversuche von (angehenden) Schriftsteller*innen oder Journalist*innen. Als ihm sein Hund entläuft und ausgerechnet die Journalistin Mathilde Monney ihn findet und zu ihm zurückbringt, ist er von der Bekanntschaft alles andere als angetan. Doch Mathilde lässt nicht locker und bald wird Fawles klar, dass die Begegnung kein Zufall war, sondern Mathilde bewusst nach ihm gesucht hat. Dann erschüttert ein grausamer Mord die Insel und die anschließenden Ermittlungen schotten die Bewohner*innen von der Außenwelt ab. Es wird immer deutlicher, dass Mathilde an bestimmten Ereignissen aus Fawles Vergangenheit interessiert ist, die in Verbindung mit dem Mord stehen. Offenbar hat jemand ein perfides Rachevorhaben in die Tat umgesetzt, ohne jedoch zu ahnen, welch ungeheuerliche Geschichte sich dadurch offenbaren wird...

Dies ist jetzt mein zweites Buch des Autors und ich muss sagen, auch dieses hat mir sehr gut gefallen. Dabei ist Musso eigentlich völlig anders als das, was ich sonst so lese - aber vermutlich spricht auch das für ihn. Aus meiner Sicht schreibt er einfach nette Unterhaltung, die sich angenehm liest und bei der man abschalten kann. Ich war schnell in der Geschichte drin und wollte wissen, wie es ausgeht. Die Handlung ist spannend und die Auflösung hat mich überrascht: Damit hatte ich nicht gerechnet. Sicher kein Buch, das einen Literaturpreis bekommen wird, aber wer unterhaltsame Geschichten sucht, ist hier meiner Meinung nach an der richtigen Adresse.

4
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Patrick Rothfuss "Der Name des Windes" (Königsmörder-Chronik 1)

Ein kleines Gasthaus in einem Dorf mitten im Nirgendwo. Hier passiert eigentlich kaum etwas, bis ein spinnenartiges Wesen das Pferd des Dorfschmieds attackiert und dieser es nur mit Glück töten kann. Überraschenderweise scheint Kothe der Wirt mehr über das Spinnentier zu wissen, als er zugeben will. Bei seinem Versuch andere Biester der gleichen Art zu töten, trifft er auf einen reisenden Chronisten, dem er Zuflucht in seinem Wirtshaus gewährt. Doch der Chronist ist nicht ohne Grund in die abgeschiedene Gegend gereist: Er weiß, dass sich hinter dem unscheinbaren Gastwirt Kvothe verbirgt, der Magier und Musiker, auch genannt der Blutlose und Königsmörder. Ein Mann, um den sich mehr Legenden ranken, als man zählen kann. Doch der Chronist möchte die Wahrheit hinter den Legenden erfahren und es gelingt ihm, Kvothe dazu zu bringen, sein Leben zu erzählen: Davon, wie er bei als Kind fahrender Musiker und Schauspieler aufwuchs und sich schon immer durch seine erstaunlichen Geistesgaben auszeichnete. Wie er vom Suchen nach Feuerholz ins Lager zurückkam und seine Eltern und alle Mitglieder der Truppe ermordert vorfand, weil sie die falschen Lieder gesungen hatten. Wie er als Straßenjunge lernte zu überleben. Wie er an der Universität angenommen wurde und seine Suche nach den Mördern seiner Eltern dort fortsetzte. Doch die Chandrian, jene Dämonen, die der junge Kvothe damals zu sehen glaubte, sind doch nur Geschichten, mit denen man kleine Kinder und abergläubische Menschen erschreckt - oder steckt, wie in allen Geschichten, auch hier mehr als ein Quäntchen Wahrheit hinter den Legenden?

Ich hatte schon häufiger viel Lob über Patrick Rothfuss und seine Bücher gehört, mich hatten aber das Cover und der recht kurze und damit auch kryptische Klappentext nie so wirklich überzeugen können. Jetzt habe ich Osterfeiertag zum Teil für den ersten Band der Reihe genutzt - und bin völlig begeistert. Rothfuss ist ein großartiger Erzähler, der eine komplexe und gut durchdachte Welt schildert. Die Erzählerstimme fasziniert und selbst in der deutschen Übersetzung wird deutlich, dass hier jemand schreibt, der mit Sprache absolut versiert umgehen kann. Das Buch kommt mit seinen mehr als 800 auch nicht gerade dünn daher, aber das ist ebenfalls etwas, was ich sehr schätze: Rothfuss nimmt sich Zeit seine Geschichte zu erzählen und die Figuren zu entwickeln. Und das macht wirklich Spaß, auch wenn ich mich teilweise frage, wie viele Bände es noch brauchen wird, bis die Geschichte zu Ende erzählt ist.

5
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Andrzej Sapkowski "Die Zeit der Verachtung" (Der Hexer 2)

Hexer Geralt und die Zauberin Yennefer versuchen immer noch, Ciri, die Prinzessin von Cintra, zu beschützen. Und das scheint am besten zu gelingen, wenn alle glauben, dass Ciri nicht mehr lebt. Denn diverse Fraktionen sind auf der Suche nach dem Löwenjungen, um es für die eigenen Zwecke einzuspannen. Yennefers Idee Ciri in einer Schuler für Zauberei zu verstecken und ihr dabei gleich die Ausbildung zukommen zu lassen, erweist sich jedoch als schwerwiegender Fehler. Geralt, Yennefer und Ciri geraten mitten in die Auseinandersetzungen der unterschiedlichen politischen Fraktionen innerhalb des magischen Rats und Geralt wird dabei so schwer verletzt, dass nur die Dryaden ihn wieder kurrieren können, während der Krieg der nördlichen Königreich mit dem Imperium von Nilfgard beginnt. Ciri gelingt die Flucht durch ein magisches Portal, doch dieses führt sie in eine lebensgefährliche Wüste, in der nur ein verirrtes Einhorn ihr einziger Gefährte ist. Und auch, als es ihnen gelingt, der Wüste schließlich zu entkommen, bedeutet dies keine Rettung. Denn es hat Ciri in nilfgardisches Siedlungsgebiet verschlagen und der Imperator lässt schon nach ihr suchen...

Ich hab ein bisschen Zeit zwischen diesem Buch und dem ersten Band der Reihe verstreichen lassen und hatte erst Sorgen, ob ich wirklich wieder in die doch recht komplexe Handlung hineinfinden werde. Wer ähnliche Befürchtungen hat, den*die kann ich beruhigen: Man kommt sehr schnell wieder in die Geschichte rein und kann die Figuren auch problemlos zuordnen. Erneut habe ich ein Buch aus der Hexer-Saga als kurzweilige und gut geschriebene Fantasy erlebt, die gut unterhält. Die Erlebnisse von Ciri auf dem Markt und in der Wüste mit dem Einhorn fand ich etwas langatmig und habe mich gefragt, ob die wirklich so in jedem kleinen Detail geschildert werden müssen. Aber vielleicht löst sich das noch in den Folgebänden auf und machte doch Sinn.

3
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Ursula Neeb "Die Schrecken des Pan"

Das Holloway-Sanatorium ist ein Ort, wo reiche und adelige Briten ihre Leiden auskurieren, insbesondere, wenn es sich um Süchte wie Alkohol oder Drogen handelt. Die Insass*innen sind in der Regel nach den ersten Entzugserscheinungen nicht gefährlich und die ebenfalls wohlhabenden Bewohner*innen des Ortes haben sich mit der Einrichtung arrangiert. Das ändert sich, als eine Spaziergängerin in der Nähe einen grausigen Fund macht: Mehrere männliche Leiche, alle auf das Grausamste verstümmelt. Anhand eines Opfers kann Scotland Yard Verbindungen zur Trans- und Homosexuellen-Szene ziehen, doch erste Ergebnisse passen zwar in das Weltbild seines obersten Chefs, Oberinspektor MacFaden ist jedoch nicht überzeugt, dem Täter hier auf die Spur zu kommen. Die junge Krankenschwester Maureen Morgan ist ihm da ungewollt einige Schritte voraus: Einer ihrer Patienten, der Okkultist Aleister Crowley, will bei einem Dinner einen ehemaligen Adepten wiedererkannt haben, den er aufgrund seiner Grausamkeiten bei sexualmagischen Praktiken aus seinem Orden ausgeschlossen hat. Besagter Adept, von Crowley nur Bruder Pan genannt, schien seine eigene Homosexualität nicht wahrhaben zu wollen und wehrte sich gegen diese mit bespielloser Brutalität. Das Muster scheint auch zu gut auf jene Person zu passen, die hinter den Taten an den gefundenen Leichen steckt. Doch kann man Crowley trauen? Möglicherweise ist er selbst der Täter?

Mich hat das Buch enttäuscht zurückgelassen, ich hatte mir mehr davon versprochen. Die Krimihandlung kommt recht schwerfällig in Gang und bleibt dann auch auf ziemlichen Durchschnittsniveau. Die Figur der Maureen ist für mich sehr blass und langeweilig geblieben, auch in spannenden Situationen konnte ich nicht mit ihr mitfiebern. Crowley wird als Aufhänger benutzt, wahrscheinlich, weil befürchtet wurde, dass sich das Buch sonst nicht verkauft. Ich muss gestehen, bei mir hat genau dieser Köder funktioniert - und sich dann schnell entlarvt. Schade eigentlich, die Grundidee hat mir gefallen und auch die Gesellschaft und Stimmung der 1920er-Jahre wird recht gut eingefangen. Leider reicht das nicht für ein gutes Buch.

2
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M.R. Forbes "Täuschung" (The Divine Chronicles 2)

Diuscrucis Landon ist es zwar gelungen, die Kräfte der Hölle zu schwächen und somit das Gleichgewicht wieder zu stärken - vorbei ist der Kampf jedoch bei weitem nicht. Als Sarah entführt wird, vermutet er ihnen Vater, einen Erzdämon, hinter der Tat und nimmt dessen Spur nach Paris auf. In Frankreich stellt sich die Situation jedoch alles andere als einfach da und plötzlich sieht sich Landon nicht nur mit einer Werwölfin verbündet, sondern auch mit der Dämonenkönigin Charis. Gemeinsam entdecken sie, dass eine uralte, gefährliche Macht hinter allem steht - das Biest, vor dem sich selbst Luzifer noch in Acht nehmen sollte. Verzweifelt versuchen sie dessen Rückkehr in die Welt der Menschen zu verhindern - doch ihre Chancen stehen schlecht, denn der Gegner scheint alles zu haben, was er für den entscheidenden Schlag braucht...

Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich dieses Buch in einer emotional sehr stressigen Woche gelesen habe, aber mein Eindruck ist, dass es deutlich schwächer als der erste Band ist, den ich mit ziemlicher Begeisterung gelesen habe. Die Fortsetzung fand ich jetzt sogar recht verwirrend, hatte Schwierigkeiten den Erklärungen der Hintergründe zu folgen und diese Sache mit dem Biest, das jetzt statt des Teufels bzw. der Dämonen der eigentliche Gegner sein soll - nee, das ist mir alles zu konfus. Ich hoffe, dass der nächste Band der Reihe alles wieder rausreißen kann.

2
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Thomas Ziebula "Abels Auferstehung"

Obwohl Kriminalinspektor Paul Stainer noch völlig von der Trauer um seine ermordete Frau gefangen ist, wird er zu seinem nächsten Einsatz gerufen. Der Tatort: ein Hotelzimmer, das Opfer: ein Kunstmaler, der sich nur für eine geplante Ausstellung in Leipzig aufhielt und am Abend vorher eine Mensur gefochten hat. Doch die Burschenschaften schweigen eisern und lassen nur wenig Einblicke in ihr Innenleben zu. Die Journalistin Marlene Wagner könnte weiterhelfen, war sie doch an jenem Abend bei der Mensur dabei, da sie an einem Artikel über die Burschenschaften in Leipzig arbeitete. Doch bevor Stainer weitere Informationen von ihr erhalten kann, wird die Journalistin ebenfalls ermordet aufgefunden. Doch ausgerechnet diese Tat bringt Stainer und sein Team auf die richtige Spur. Marlene Wagner versuchte die Identität eines toten Soldaten aufzudecken, den man in Basel im Rhein treibend fand und zunächst für ihren Bruder hielt. Offenbar hat die Journalistin mit ihren Erkundungen einen zweifachen Mörder aufgeschreckt, der auch vor weiteren Taten nicht zurückschreckt, wie insbesondere ein Kollege von Stainer erfahren muss...

Obwohl ich vom ersten Band nicht so wirklich begeistert war, habe ich mich nochmal an die Reihe gewagt. Dieser zweite Roman um Paul Stainer gefällt mir etwas besser, ein wirklicher Fan bin ich aber immer noch nicht. Ich kann leider nicht genau sagen, woran es liegt, aber irgendwie überzeugen mich die Bücher nicht. Ich bin weder von den Fällen noch von den Figuren gefesselt, auch wenn mir das grundlegende Setting - 1920er Jahre und Leipzig - sehr gut gefallen. Es tut mir fast leid für den Autor, der sicher auch hier ein gutes Buch geschrieben hat, aber offenbar soll ich einfach nicht seine Leserin werden.

3
Durchschnitt: 3 (1 Bewertung)
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Ethan Cross "Die Stimme der Rache"

Der Black-Rose-Killer ist ein besonders perfider Serientäter: Nachdem er seine Opfer entführt und gequält hat, lässt er die Frauen zunächst wieder frei - um sie später zu entführen und schließlich zu töten. November McAllister ist eine der wenigen Frauen, die gegen den Killer aussagen wollen und lebt seitdem unter strengem Polizeischutz. Doch eine Übergabe zwischen den US-Marshalls und dem FBI geht furchtbar schief und seitdem sieht sie wieder mit ihrem finstersten Albtraum konfrontiert. Francis Ackermann Jr. und seine Partner Nadia Shirazi versuchen nun verzweifelt den Täter zu fassen und November zu befreien. In Charleston, wo die Taten einst ihren Anfang nahmen, ermitteln die beiden - und scheinen Black Rose nach und nach auf die Spur zu kommen. Offenbar so gefährlich nahe, dass dieser alles einsetzt, um zurückzuschlagen. Und dieses Mal sieht es sogar so aus, als könnte Ackerman seinen Meister gefunden haben...

Es bleibt wie im ersten Band der neuen Reihe: Ackerman ist nicht mehr der psychopathische Killer, sondern der geläuterte Held, der mit seinem inneren Dämon kämpft. Das mag ja keine grundsätzlich schlechte Idee sein, für die Figur des Francis Ackerman ist mir das zu wenig - der hatte viel mehr düsteres Potenzial, das hier verschenkt wird. Zusätzlich deutet sich noch die völlig unnötige Lovestory mit seiner neuen Partnerin an, bitte nicht werter Autor. Der eigentliche Fall kommt mir fast schon etwas bieder daher. Außerdem stört mich, dass man recht schnell erfährt, wer der Black-Rose-Killer eigentlich ist. Mit dem US-Marshall Sebastian Knox wird allerdings eine interessante Figur eingeführt, von der ich hoffe, dass sie der Reihe etwas länger erhalten bleibt.

2
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Volker Kutscher "Der nasse Fisch" (Gereon Raths erster Fall)

Berlin 1929: Den jungen Kriminalkommissar Gereon Rath hat es von Köln in die Hauptstadt verschlagen, nachdem er im Einsatz einen Mann erschossen hat. In Berlin soll er neu anfangen und landet bei der Sitte, was ihm überhaupt nicht gefällt. Ein rätselhafter Leichenfund sorgt jedoch dafür, dass Rath zunächst heimlich wieder in einem Mordfall ermitteln kann. Er erkennt in dem Toten einen Russen, der plötzlich nachts bei ihm auftauchte, offenbar auf der Suche nach Raths Vormieter. Seine Ermittlungen führen ihn die Kreise der Exil-Russ*innen in Berlin und auf die Spur eines mysteriösen Zuges, der aus der Sowjetunion mit dem Gold der ehemaligen Adelsfamilie Sorokin kommen soll. Hinter dem Gold sind nicht Stalins-Agent*innen und Stalin-Gegner*innen her, sondern auch die Berliner Unterwelt und die Schwarze Reichswehr. Der Fall zieht immer weitere Kreise und während Rath es schließlich geschafft hat, in die Mordkommission versetzt zu werden, wird immer deutlicher, dass auch ein Polizist in den Fall verwickelt ist...

Ich hatte bisher nur die Fernsehserie gesehen, von der ich aber schon sehr begeistert war. 1920er Jahre und Krimis, das geht bei mir eigentlich immer. Nun habe ich also auch zum ersten Mal eins der Bücher aus der Reihe gelesen und bin ähnlich fasziniert. Kutscher versteht es unglaublich geschickt, historische Ereignisse mit einem spannenden Kriminalfall und tollen, unglaublich tiefen Charakteren zu verbinden. Zusätzlich ist das Buch auch einfach toll geschrieben, der Sprach- und Erzählstil machen Spaß und zeigen, dass hier jemand am Werk ist, der sein Handwerk bis ins Detail versteht. Ich bin mir zwar immer noch nicht sicher, ob Gereon Rath ein Mensch ist, den ich mögen würde - zu unpolitisch, zu sehr die Augen vor dem verschließend, was sich abzuzeichnen beginnt - aber ich freue mich schon auf die weiteren Bände der Reihe.

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