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Lili St. Crow "Verraten" (Strange Angels Band 2)

Dru und Graves haben es geschafft, sie sind sicher in einer der Schulen des Ordens angekommen. Während Graves sich dort schnell wohlfühlt und unter den anwesenden Werwölfen Freunde findet, ist Dru von allem abgeschirmt. Sie darf nicht trainieren oder kämpfen, weil dies zu gefährlich für sie ist. Wo sie auch hingeht, wird sie von einem Aufpasser überwacht. Gleichzeitig vermehren sich die Angriffe der Vampire auf die Schule - offen ist Drus Anwesenheit dort ihren Feinden nicht verborgen geblieben. Als sie bei einem der Angriff in ernsthafte Gefahr gerät, ist sowohl ihr als auch Graves und Christophe klar, dass es einen Verräter in den Reihen des Ordens geben muss, der Dru an die Vampire ausliefern will. Erneut müssen die Freunde fliehen - doch dieses Mal hat Dru nicht nur einen Dhampir, sondern auch mehrere Werwölfe an ihrer Seite...

Es hat ne Weile gebraucht, bis ich jetzt endlich dazu gekommen bin, Teil 2 zu lesen. Das wirklich gute an der Reihe ist, dass man selbst nach so langer Zeit schnell wieder in die Handlung reinkommt und die Autorin es geschickt versteht, Rückblenden bzw. Hinweise und Erläuterungen zu den vergangenen Ereignissen in den Erzählfluss zu integrieren. Das Buch liest sich ebenso flüssig und spannend wie der erste Band der Reihe, hier ist nix zu kritteln. Etwas irritiert hat mich allerdings die Hauptfigur und Ich-Erzählerin Dru, die einen Großteil ihrer Toughness verloren hat und sich zwei Drittel des Buches in Selbstmitleid auflöst, bevor sie wieder ihre Kämpferinnennatur entdeckt. Eine wirkliche Erklärung für diese Veränderung gibt es nicht. Richtig ärgern könnte ich mich allerdings darüber, dass nach diesem zweiten Band mit der Serie in der deutschen Übersetzung Schluss ist. Schade, hier war mal ein Beispiel für gute YA-Fantasy. Mal schauen, ob ich die Fortsetzungen dann auf Englisch lesen werde.

3
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Ray Celestin "Höllenjazz in New Orleans"

New Orleans 1919: Die Stadt ist in Aufruhr - ein rätselhafter Mörder wütet unter den Bewohner*innen. Wegen seiner Tatwaffe wird er der Axeman genannt. Zusammenhänge zwischen den Opfern scheinen nicht erkennbar. Die einen beschuldigen die Schwarzen, die anderen die Iren und wieder andere sind davon überzeugt, dass die Mafia ihre Hände im Spiel hat. Detective Michael Talbot von der Polizei droht die Zeit davon zu laufen. Die Mafia schickt währenddessen den aus dem Gefängnis entlassenen Ex-Cop Luca D'Andrea auf die Jagd nach dem Axeman. Doch es ist die Pinkerton-Sekretärin Ida Davis, die gemeinsam mit ihrem Freund - dem Musiker Lewis "Louis" Amstrong - die entscheidende Spur findet. Alle drei bringen ihre Ermittlungen in Lebensgefahr. Denn der Axeman ist ein gefährlicher Feind und nun hat er auch noch eine neue Botschaft: Nur wer Jazz liebt, wird von ihm verschont werden. New Orleans rüstet zur Party...

Ein wirklich gut gelungener historischer Krimi. Ich habe mir das Buch vor allem gekauft, weil der Axeman darin auftaucht, den ich noch aus der dritten Staffel von American Horror Story kenne. Die Sache mit Louis Armstrong war mir erst etwas suspekt, aber irgendwie passt es in die Handlung. Das Buch ist gut erzählt und weiß seine Leser*innen zu fesseln. Und es liefert ein beeindruckend dichtes Bild von New Orleans im Jahr 1919 - mit allem, was dazugehört: dem Rassismus, der Mafia sowie korrupten Cops und Politiker*innen sowie schließlich der Musik. Ich kann das Buch wirklich nur jedem*jeder empfehlen, der*die historische Krimis mag.

5
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Schneemann

Harry Hole war einmal einer der besten Ermittler Norwegens, doch mittlerweile ist der Mann ein seelisches Wrack, das seinen Kummer in Alkohol erträgt. Ablenkung verschaffen ihm nur neue Mordfälle, doch davon hat es in Oslo für ihn zu wenig. So lässt er sich von der neuen Kollegin Katrine Bratt auch zunächst widerstrebend in einen Vermisstenfall hineinziehen: eine Frau, Mutter einer kleinen Tochter, ist ohne erkennbaren Grund verschwunden. Bratt sieht Parallelen zu ähnlichen Fällen und so langsam erwacht Holes Ermittlergeist wieder. Bald jedoch müssen Hole und Bratt erkennen, dass sie es nicht mit einem Entführer zu tun haben, sondern vielmehr ein Massenmörder Norwegen unsicher macht, der immer dann zuschlägt, wenn es schneit, und merkwürdige Schneemänner vor dem Häusern seiner Opfer platziert. Hole muss tief in der Vergangenheit wühlen, um die Beweggründe und Identität des Mörders herauszufinden. Dabei stößt er jedoch auch auf die Vergangenheit seiner jetzigen Kollegin - die ihm offenbar nicht die ganze Wahrheit über ihre Motive für die Ermittlungen gesagt hat...

Der Film basiert auf einem Roman von Jo Nesbo und ist damit ein typischer nordischer Krimi: schwermütig, mit gebrochenen Figuren und dem Bösen, das unter vermeintlich freundlichen und bekannten Gesichtern lauert. Michael Fassbender ist dabei als Harry Hole sehr gut besetzt und spielt die Rolle für mich absolut überzeugend. Die Erzählweise ist sehr ruhig, bald an der Grenze zur Langeweile und damit aber auch überzeugend und typisch für die nordische Krimitradition. Erstaunlich, dass ein Hollywoodfilm dies so gut umsetzt. Daher: Wer auf Action und Geballer steht, wird an diesem Krimi keinen Spaß haben. Wer jedoch entdeckende Ermittlungen und starke Charaktere mag, dem sei dieser Film absolut empfohlen.

4
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Thor - The Dark Kingdom

Vor langer Zeit rebellierten die Dunkelelfen unter ihrem Anführer Malektith und versuchten das Universum wieder in die Dunkelheit zu stürzen. Allein das Eingreifen der Truppen Asgards konnte verhindern, dass sich Malekith des Äthers bemächtigen konnte und damit sein Ziel umsetzen konnte. Die Dunkelelfen wurden geschlagen, Malekith und seine Truppen verschwanden und auch der Äther wurde nicht mehr gesehen. Bis er Jahrtausende später wieder auftaucht - und ausgerechnet von Jane Foster entdeckt wird bzw. sich ihrer bemächtigt. Der Zwischenfall bringt Thor auf den Plan, doch selbst dessen Vater Odin ist zunächst ratlos, wie Jane wieder vom Äther befreit werden kann. Unterdessen hat Janes Entdeckung noch weitere Folgen: Die Dunkelelfen erwachen aus ihrem Schlaf und greifen Asgard an, um die ihnen abhanden gekommene Waffe wieder an sich zu bringen. Um Jane zu retten will Thor mit ihr aus Asgard fliehen, sehr zum Unwillen von Odin. Thor braucht eine Möglichkeit, heimlich zu entkommen, doch der Einzige, der geheime Wege nach und aus Asgard kennt, ist Loki, der in den Kerkern für seine Verbrechen büßt. Ist Thors Adoptivbruder wirklich zu trauen oder spielt er auch dieses Mal sein eigenes Spiel, um doch noch den Thron Asgards besteigen zu können?

Auch für die Fortsetzung gilt, was ich bereits für den ersten Teil festgehalten habe: Gutes Popcorn-Kino, viel Action, ganz nette Story - aber abseits von Tom Hiddleston als Loki keine schauspielerischen Glanzleistungen. Die Bösewichten in diesem Teil, die Dunkelelfen, fand ich als Volk und Antagonisten recht faszinierend - schade, dass sie bisher (zumindest meiner Kenntnis nach) in keinem weiteren der Marvelfilme aufgegriffen werden.

3
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Ethan Cross "Ich bin der Hass"

Obwohl Demon, der diabolische Anführer einer Gruppe psychopathischer Serienkiller, gefasst wurde, ist die Shepherd-Organisation immer noch nicht viel weiter damit gekommen, sein Netzwerk aufzudecken und die Mitglieder dingfest zu machen. Dass Demon dann auch bei der Überstellung in ein anderes Gefängnis erst entkommt und sich dann freiwillig wieder stellt, macht die Sache nicht besser. (Ob ich wohl die Einzige bin, die sich beim Lesen überlegt hat, dass es keine gute Idee ist, Demon im gleichen Gefängnis wie Ackerman sen. unterzubringen?) Die Hinweise von Judas, Demons abtrünnigen Jünger, führen die Ermittler allerdings zunächst weg von Demon und nach San Fransisco. Hier geht der "Gladiator" um, ein Killer, der sich seinen Opfern in einem Kampf stellt. Bisher hat er noch niemanden gefunden, der ihn besiegen konnte - doch er ist auch noch nicht Francis Ackerman jun. begegnet, der sich auf die Auseinandersetzung regelrecht freut...

Die bereits in früheren Reviews erwähnte Hassliebe mit dieser Buchreihe hat auch dieses Mal wieder zugeschlagen. Wobei es jetzt etwas schlimmer geworden ist, da der Grund, der mich bisher an der Stange hielt, nun auch nachlässt: Ackerman wird mir einfach zu zahm. Und diese Entwicklung bekomme ich nicht schlüssig erklärt - nur, weil er seinen Bruder gefunden hat? Das ist mir zu platt. Auch die Sache mit dem Hund ist einfach zu viel Klischee, um nicht lächerlich zu wirken. Sprachlich ist es auch immer noch nicht besser geworden und die Figur von Markus Williams wurde in diesem Buch zur absoluten Katastrophe - völlig unprofessionelles Verhalten für einen Ermittler durch alle Bereich und in allen Stadien der Ermittlung. Keine Ahnung, warum der überhaupt noch etwas tun durfte. Emotional ein Wrack bzw. eine tickende Zeitbombe, die wegen jedem Kleinkram hochgeht. Und dann diese geschilderten Verhaltensweisen (gefühlt x-Mal wird das auf der Brust tätowierte Kruzifix - Hallelujah! - gerieben - göttliche Eingebung ist wohl die einzige Hoffnung den Fall zu lösen, auf Ermittlungsarbeit kann sich Markus ja nicht mehr verlassen). Ich bin immer noch überrascht, dass der gleiche Autor mit "Spectrum" und der Hauptfigur dort so einen abwechselungsreichen und spannenden Charakter entwickeln konnte, während er bei den Shepherd-Romanen alles in Grund und Boden schreibt, was die Reihe mal interessant gemacht hat. Sehr schade, kann ich nur sagen.

1
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Captain America - The Winter Soldier

Steve Roggers, alias Captain America, versucht sich nach seinem Kälteschlaf immer mehr an die Welt zu gewöhnen, in der er jetzt leben muss. Seine Aufträge für SHIELD laufen dabei in der Regel sehr erfolgreich, doch ein zunehmendes Misstrauen gegenüber seinem Arbeitgeber hat den Captain ergriffen, dass durch immer mehr Vorkommnisse untermauert wird. Doch auch Nick Fury muss entdecken, dass es Geheimnisse in der Organisation gibt, von denen selbst er nichts wusste. Dann wird ein Anschlag auf Fury verübt und Captain America und Black Widow werden von den Jägern zu den Gejagten. Ein von Fury an Roggers übergebener USB-Stick führt sie schließlich zu einem verlassenen Ausbildungslager der US-Army und auf die Spur einer groß angelegten Verschwörung: SHIELD ist von Hydra unterwandert worden. Um zu verhindern, dass der Captain und seine Verbündeten ihren Plänen in die Quere kommen, haben die (ehemaligen?) Nazis einen Attentäter angesetzt: den Winter Soldier. Doch nach einer ersten Begegnung meint Captain America in ihm seinen alten Freund Bucky Barnes wiederzuerkennen...

Auch der zweite Captain-America-Film hat mir richtig gut gefallen. Er hat alles. was unterhaltsames Kino braucht: eine spannende Story mit überraschenden Wenden, gute Charaktere, perfekt choreografierte Kampf- und Verfolgungsszenen und gut geschriebene Dialoge. Ein gewisses Faible für die Marvel-Superhelden sollte man vermutlich schon mitbringen, aber das tue ich ja bekannterweise. Von daher kann ich den Film allen, die da ähnlich gepolt sind, nur sehr empfehlen: Macht wirklich Spaß mit dem Captain.

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Christopher Clarke "Die Schlafwandler - Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog"

Sachbücher rezensiere ich hier ja eigentlich nur selten - was auch daran liegen kann, dass ich sie sehr selten zur abendlichen Unterhaltung lese. Bei diesem Buch mache ich aber tatsächlich mal eine Ausnahme. Der Erste Weltkrieg interessiert mich schon seit einiger Zeit deutlich mehr als sein kriegerischer Nachfahre - was vermutlich damit zu tun hat, dass ich mich über letzteren recht gut informiert fühle, über den ersteren aber lange Zeit nur recht wenig wusste. Mich hat das gewurmt und so habe ich versucht, dieses Loch zu stopfen. Nicht ganz unerfolgreich würde ich mal meinen, doch erst mit der Lektüre dieses Buches habe ich das Gefühl wirklich umfassend informiert zu sein. Christopher Clarke zeichnet ein detailliertes und sehr genaues Bild der Ereignisse, die zum Ersten Weltkrieg führten. Entgegen anderer Meinungen sieht er weder das Deutsche Reich noch Österreich-Ungarn als die alleinigen Schuldigen, sondern zeigt vielmehr auf, dass die Interessen aller beteiligten Mächte letztendlich zu der ersten großen Katastrophe des 20. Jahrhunderts führten. Ich bin selber keine Historikerin und verfüge nicht über das Fachwissen, um ein umfassendes Urteil zu bilden, aber mein laienhafter Eindruck ist, dass seine These gut belegt ist und argumentativ überzeugt. Der Titel des Buches ist wirklich gut gewählt, Schlafwandler gleich bewegten sich die Akteure der europäischen Politik auf den Krieg zu, den eigentlich niemand wollte, aber auch niemand scheute - und von dem irgendwie auch jeder überzeugt war, ihn gewinnen zu können. Was Krieg zu dieser Zeit und mit den damals modernen Waffen wirklich bedeutete, sollte allen erst auf entsetzliche Weise vor Augen geführt werden. (Schade nur, dass keiner schlauer wurde und im Nachgang des Ersten vielfältige potenzielle Grundsteine für den Zweiten Weltkrieg legte.) Alles in allem ein absolut empfehlenswertes Buch für alle politisch und historisch Interessierten.

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Markus Heitz "Judassohn"

Die Vampirin Sia hatte sich eigentlich auf ein friedliches Leben gefreut, nachdem sie mit ihrem Halbbruder Marek ihren letzten Widersacher und damit auch die ehemalige Bruderschaft der Kinder des Judas besiegt hat. Doch nun taucht eine neue Bedrohung und diese zielt nicht nur auf sie, sondern auch auf Emma und Elena, Sias letzte lebende Nachkommen. Während Sia versucht, das Rätsel der neuen Bedrohung zu lösen, muss sie entdecken, dass sich erneut ein Schatten aus ihrer Vergangenheit gegen sie erhoben hat...

Das Buch ist eine spannende Fortsetzung der Geschichte um die Vampirin Sia. Was mich erneut gestört hat, ist, dass die eigentliche Hauptgeschichte erst anerzählt wird, sich das Buch dann über mehrere hundert Seiten in der Vergangenheit bewegt und erst die letzten 50 Seiten wieder die Haupthandlung aufgreifen. Zumal mir auch die Handlung des historischen Rückblicks arg konstruiert vorkommt. Trotz allem kann Heitz wirklich gut erzählen und mir fiel es schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Aber für den letzten Teil der Reihe hoffe ich doch auf eine Fokussierung auf die Geschichte in der Jetztzeit, wo ich deutlich mehr Potenzial sehe.

3
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Der dunkle Turm

Roland Deschain ist der letzte Revolvermann in seiner Welt - und damit der Einzige, der zwischen dem Bösen und dem dunklen Turm im Zentrum aller Welten steht. Doch der Turm ist bedroht durch die fortwährenden Angriffe des Mannes in Schwarz, Walter O'Dim, eines mächtigen Magiers. Mithilfe begabter Kinder attackiert dieser den Turm wieder und wieder. Der Junge Jake, der in unserer Welt aufwächst, verfügt über ein besonderes Ausmaß der Begabung, die der Mann in Schwarz braucht. Jakes Visionen in seinen Träumen bringen ihn jedoch dazu, seinen Häschern zu entkommen und in Rolands Welt zu flüchten. Hier trifft er den Revolvermann, der bald erkennen muss, dass Jake der Schlüssel zur Rettung des Turms sein kann - oder zu dessen endgültiger Zerstörung...

Ich war ja in ziemlicher Vorfreude auf diesen Film, sowohl wegen der Besetzung als auch, weil es sich um eine King-Verfilmung handelt, bei der ich literarische Vorlage sehr mag. Ein wenig irritiert war ich dann aber doch: Ich hatte tatsächlich gedacht, dies sei nur die Verfilmung des ersten Bandes. Auf die Idee, dass hier mehrere tausend Seiten Romanvorlage in einen 90-Minuten-Film gepackt werden, wäre ich ehrlich gesagt nicht gekommen. Der Film funktioniert ohne dieses Wissen im Hinterkopf ganz gut und laut Aussage von Maik ist manches zwar etwas überraschend/irritierend, aber auch ohne Kenntnis der Bücher verständlich. Wenn man sich jedoch überlegt, was hier alles ausgelassen wurde, ist es irgendwie schade. Außerdem hätte ich Mathew McConaughey gerne bei weiteren Auftritten als Mann in Schwarz bewundert, er spielt den nämlich wirklich genial. Naja, man kann halt nicht alles haben. Unterhaltsam und gut gemacht ist der Film aber auf jeden Fall. Und ich habe wieder Lust bekommen, die Bücher noch einmal zu lesen, ist schon Ewigkeiten her, dass ich die in den Händen hatte.

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Markus Heitz "Kinder des Judas"

Theresia Sarkowitz, genannt Sia, ist so etwas wie die "gute Seele" eines Leipziger Krankenhauses - mit einem untrüglichen Gespür wacht sie an der Seite der Menschen, die sterben werden und versucht, sie bei ihrem letzten Gang zu unterstützen. Keine*r ihrer Kolleg*innen würde wohl vermuten, dass sie dunkle Geheimnisse hat, von denen ihr Nebenjob als Türsteherin und selbst die geheime Identität als Teilnehmerin an illegalen Käfigkämpfen nur die kleineren sind. Denn Sia ist ein Kind des Judas, eine besonders mächtige Art von Vampiren, und mehrere hundert Jahre alt. Einst hat sie sich mit ihren Artgenossen überworfen und ist nach Westeuropa geflohen, um vor den Angriffen ihrer Feinde sicher zu sein. Doch nun ist eines der anderen Judaskinder in Leipzig aufgetaucht und hat Kontakt zu Sia aufgenommen. Während Sia sich an ihre Lebensgeschichte erinnert, wird ihr immer klarer, dass sie zurück in ihre Heimat muss, um die alte Auseinandersetzung ein für alle Male zu beenden...

Markus Heitz legt mit diesem Vampirroman eine Geschichte aus dem Genre der Urban-Fantasy vor. Das liest sich - wie bei Heitz gewohnt - spannend und unterhaltsam sowie recht flott (wobei man auch den großen Druck berücksichtigen muss, so dass die vielen Seite nicht so ins Gewicht fallen). Mir haben die Anspielungen auf die Gothic-Szene gut gefallen (so ist u.a. ein Konzert der Szene-Größen "Das Ich" bzw. die Einlasskontrolle dazu einer der Schauplätze) - Heitz kann offenbar nicht leugnen, wo er seine Wurzeln hat. Was ich hier genauso wie bei den Werwolf-Romanen Schade finde, ist, dass die Handlung in der Gegenwart eigentlich nur den kleineren Teil des Buchs ausmacht und immer wieder von langen historischen Rückblicken abgelöst wird. Die sind ebenfalls spannend zu lesen und gut geschrieben, aber ich verstehe nicht so ganz, wieso der Autor sich nicht einig wird, was er eigentlich schreiben will: einen historischen oder einen modernen Vampirroman? (Und wenn schon beides zusammen, dann vielleicht wenigstens chronologisch?)

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