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Brandon Sanderson "Kinder des Nebels" (Die Nebelgeborenen 1)

Seit tausend Jahren regiert der Oberste Herrscher das Dominion, das letzte Reich. Die Welt ist geprägt von Asche und einer Zweiteilung der Gesellschaft: auf der einen Seite der Adel und auf der anderen die unterdrückte Maße der Skaa. Diese haben sich mit ihrer Situation abgefunden bzw. geben sich der Verzweifelung hin. Doch dann taucht der ehemalige Dieb Kelsier auf, dem es gelungen ist aus den Minen von Hathsin zu entkommen. Kelsier verfügt über die Gabe der Allomantie und kann aus Metallen magische Fähigkeiten ziehen, was ihn zu einem Nebelgeborenen macht. Gemeinsam mit einer Gruppe gleichgesinnter plant er das scheinbar Unmögliche. den Sturz des Obersten Herrschers. Die junge Vin erfährt erst durch Kelsier von ihren allomantischen Fähigkeiten und wird ein Mitglied der Verschwörer*innengruppe. Doch so gut ihr Plan auch ausgearbeitet ist, die Möglichkeit des Scheiterns bleibt sehr groß. Und Vin kommt so langsam der Verdacht, dass Kelsier seinen Gefährt*innen nicht alles über sein Vorhaben verraten hat...

Die Nebelgeborenen ist die nach den Sturmlicht-Chroniken die zweite Reihe von Brandon Sanderson, die ich lese - und ich bin in beiden Fällen von den extrem komplexen Welten fasziniert, die der Autor erschafft. Auch hier gibt es wieder eine umfassende Hintergrundgeschichte, die sich nach und nach enthüllt, sowie ein Magiesystem, das bis ins kleinste durchdacht ist und ich so noch in keinem anderen Buch gelesen habe. Ich war und bin von dieser Welt echt gefesselt und sehr neugierig, wie es weitergehen wird. Eine absolute Empfehlung für alle Fans guter Fantasy.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
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Robert C. Marley "Inspector Swanson und der Fall Jack the Ripper"

London 1888: Im Stadtteil Whitechapel geht die Angst um, denn ein brutaler Mörder hat es auf Prostituierte abgesehen. Inspector Swanson von Scotland Yard ermittelt gemeinsam mit Sergant Phelps und Inspector Aberline, um den Täter zu fassen, doch einige Vorkommnisse lassen in ihm Zweifel aufkommen, ob seine Vorgesetzten auch daran interessiert sind, den Mörder dingfest zu machen. Zeitgleich lernt der junge Jurist Montague John Druitt eine junge Frau kennen, in die er sich Hals über Kopf verliebt. Doch Mary Jane Kelly hat sich mit gefährlichen Leuten eingelassen, die nun alles tun würden, um ihre Spuren zu verwischen. Sehr praktisch wäre es für sie, wenn die junge Frau ebenfalls ein Opfer des Rippers werden würde...

Nachdem mir das erste Buch aus der Reihe sehr gut gefallen hatte, war ich bei diesem zweiten erst etwas misstrauisch. Mal wieder Jack the Ripper - ob das wirklich eine gute Idee des Autors war? Jetzt kann ich sagen: Ja, war sie. Marley erzählt eine für mich neue Version, die geschickt verschiedene Ansätze um die Ripper-Morde miteinander verbindet und zu einer für mich bisher unbekannten Lösung kommt. Er erhebt dabei aber keineswegs den Anspruch hiermit die Lösung für das historische Rätsel, wer Jack the Ripper war, gefunden zu haben. Aber er liefert eine gute und logische Auflösung im Rahmen seines Kriminalromans. Ich fange an Fan der Reihe um Inspector Swanson zu werden und freue mich auf den nächsten Band.

5
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Brandon Sanderson "Die Worte des Lichts" (Sturmlichtchroniken 3)

Schallan ist es gelungen, Jasnah zu überzeugen sie weiterhin als Mündel zu behalten. Zusätzlich hat sie Schallan ihre Befürchtung anvertraut, dass es sich bei den Parschern um die Bringer der Leere handelt. Als sie Schallan auf einer Reise weiter unterrichten will, wird jedoch ein Mordanschlag auf sie verübt. Schallan gelingt es als Einziger von dem Schiff lebend zu entkommen. Um zur Zersplitterten Ebene zu gelangen, muss sie sich jedoch mit wenig vertrauenserweckenden Verbündeten einlassen. Kaladin und seine Männer unterstehen nun Dalinar und sind vor allem für seinen Schutz und den seiner Familie zuständig. Doch den anderen Soldaten fällt es schwer, die ehemaligen Brückenleute zu akzeptieren und Kaladin hadert mit seiner Rolle als Anführer. Und dann taucht auch noch jener Mann auf, der ihn einst in die Sklaverei verkaufte. Dalinar wird immer noch von Visionen heimgesucht, zusätzlich leiden er und seine Leute unter den Verlusten, die ihnen der verräterische Großprinz eingebracht hat. Dann tauchen nach den Großstürmen mehrwürdige Botschaften in den Gemächern Dalinars auf - offenbar bleibt ihm weniger Zeit als er gehofft hatte, um die Alethi zu einen...

So, gaaanz langsam kommt Fahrt in die Story und es deutet sich an, dass etwas Großes passieren wird. Darüber hinaus bleibt Sanderson seinem Stil der ersten beiden Bände treu und entwickelt die Figuren und die Welt weiter. Mir gefallen insbesondere die Kapitel besonders gut, die sich anderen Figuren als den drei Hauptcharakteren widmen und so mehr Hintergünde in die Handlung bringen - insbesondere mehr über die Parschendi zu erfahren, war für mich sehr spannend.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
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David Morrell "Der Opiummörder"

London 1854: Ein brutaler Mörder geht in der Stadt um, der auch vor Frauen und Kleinkindern nicht zurückschreckt. Zu allem Übel stellt er dabei auch noch eine Mordserie nach, die die Stadt bereits früher in Angst und Schrecken versetzt hat. Inspector Ryan versucht alles, um den Täter zu fassen und die aufgebrachte Menge von Lynchmorden abzuhalten. Dann stoßen er und seine Leute auf ein Buch des Schriftstellers und bekennenden Drogensüchtigen Thomas de Quincey - "Der Mord als schöne Kunst". Hat de Quincey seine Faszination in Echt erleben wollen? Ryan kommen bald Zweifel, als er den mittlerweile betagten de Quincey und seine Tochter kennenlernt. Er beginnt gemeinsam mit ihnen zu ermitteln. Und bald zeigt, dass das Ziel der Morde nicht nur die Nachstellung des alten Schreckens war - jemand hat es offenbar auf de Quincey selbst abgesehen...

Ein sehr tolles Buch, das ich mit großem Spaß gelesen habe. Die Hauptfigur Thomas de Quincey ist ungewöhnlich und war aus meiner Sicht ein sehr faszinierender Charakter. Doch auch die anderen Protagonisten sind gut entwickelte Charaktere, die zu der dichten Story beitragen. Der Kriminalfall an sich hat mir ebenfalls sehr gut gefallen, er ist in seinem Aufbau zumindest aus meiner Sicht sehr ungewöhnlich. Etwas irritierend fand ich allerdings den Wechsel der Erzählperspektive hin zu den Tagebucheinträgen von de Quinceys Tochter. Das hat die Geschichte meiner Meinung nach nicht gebraucht und auch die Funktion dieses Wechsels hat sich mir nicht erschlossen.

4
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Guillaume Musso "Eine Geschichte, die uns verbindet"

Die Schriftstellerin Flora Conway ist verzweifelt: Ihre Tochter Carrie ist aus der gemeinsamen Wohnung verschwunden. Es gibt keine Einbruchsspuren oder Hinweise auf andere Personen in der Wohnung, doch das Mädchen ist nicht auffindbar. Auch Wochen später gibt es keine Spuren oder gar eine Lösegeldforderung. In ihrer Verzweiflung fühlt sich Flora immer mehr wie in einem schlechten Roman und steigt schließlich auf das Dach ihres Hauses, um dem "Autor" zu drohen, dass er ihr entweder ihre Tochter zurückgibt oder sie springen wird. In Paris stellt zur gleichen Zeit der Schriftsteller Romain Ozorski fest, dass die Hauptfigur in seinem neuen Buch etwas tut, dass er so nie geplant hat: Sie steht auf dem Dach ihres Hauses und droht ihm. Romain, der selbst gerade eine schwere Zeit durchmacht, weil seine Frau sich von ihm scheiden lassen und den gemeinsamen Sohn mitnehmen will, ist völlig verblüfft, von der Wendung in seiner Geschichte. Als Autor sollte es ihm natürlich möglich sein, seine Figur zu retten - doch das ist leichter gesagt als getan...

Es ist ein typisches Buch des Autors und liest sich gewohnt gut und leider auch viel zu schnell durch. Allerdings muss ich gestehen, dass mich die Geschichte dieses Mal gerade am Ende doch nicht so richtig gepackt hat, weil mir die Auflösung irgendwie zu konstruiert war. Die Grundidee finde ich zwar nach wie vor gut, aber es hätte meiner Meinung nach mehr aus diesem Plot gemacht werden sollen - und vielleicht stattdessen auf den Scheidungskrieg von Romain verzichtet werden sollen. Außerdem ist dies schon der zweite Roman, den ich vom Autor lese, in dem ein Kind namens Theo vorkommt, um das sich der Vater besser/lieber kümmert als die Mutter. Etwas mehr Abwechselung wäre gut.

3
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Scott Thomas "Violet"

Nach dem Unfalltod ihres Mannes ist für Tierärztin Kris die Welt zusammengebrochen. Auch Tochter Sadie leidet schrecklich unter dem Verlust des Vaters. Um ihnen beiden Zeit für die seelische Heilung zu verschaffen, beschließt Kris den Sommer in dem Ferienhaus am Lost Lake in Kansas zu verbringen, in das sie früher auch immer mit ihren Eltern gefahren ist. Zunächst ist Kris entsetzt vom heruntergekommenen Zustand des Hauses, doch die gemeinsamen Renovierungsarbeiten scheinen ihr und Sadie gut zu tun. Dann beginnen seltsame Vorkommnisse im Haus, Sadie scheint eine unsichtbare Freundin zu haben und Kris erfährt von mehreren vermissten Mädchen in der nahen Stadt. Nur langsam wird ihr klar, dass das Ferienhaus nicht nur der Ort unbeschwerter Sommer in der Kindheit war, sondern dass hier auch ihre Mutter gestorben ist. Seitdem lauert etwas Böses an diesem Ort - das sich jetzt auf ihre Tochter Sadie fokussiert...

Das Buch soll eine unheimliche Geistergeschichte sein - davon habe ich leider nicht wirklich etwas gemerkt. Gruselstimmung ist für mich an keiner Stelle aufgekommen, leider. Stattdessen fand ich das Buch durchgängig langweilig und habe mich ehrlich gesagt mehr durchgequält als es mit Spaß zu lesen. Ich kann es daher nur von der Lektüre abraten.

1
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Donna Tartt "Die geheime Geschichte"

Richard Papen kommt aus einfachen Verhältnissen in Kalifornien. Seine Eltern stehen dem Studium eher ablehnend gegenüber - noch mehr als er sich gegen Medizin und für englische Literatur entscheidet. Eher zufällig bewirbt Richard sich für ein Stipendium am Hampden College in Vermont - und wird genommen. Hier gehört er bald zu einem ausgewählten Kreis um den charismatischen Professor Julian Morrow, bei dem Griechisch studiert. Bald freundet er sich mit den anderen Studierenden von Julian an: dem genialen Henry, dem leicht dekadenten Francis, den Zwillingen Camilla und Charles und dem bodenständigen, ständig in Geldnöten steckenden Edmund, genannt Bunny. Richard verbringt immer mehr Zeit mit der Gruppe - und bemerkt bald, dass etwas zwischen den Anderen vorgefallen sein muss, dass die Gemeinschaft bedroht. Als er das Geheimnis schließlich erfährt, wird auch Richard in den dunklen Sog der Folgen einer schrecklichen Tat gezogen...

Ein wirklich sehr gutes Buch, das ich uneingeschränkt empfehlen kann. Die Autorin zeigt auf, welche Folgen sich für alle Beteiligten aus der ursprünglichen Tat ergeben (ich bleibe hier etwas kryptisch, weil ich nicht spoilern möchte) und wie sich die einzelnen Personen verändert haben. Einige Figuren sind dabei für mich moralisch sehr fragwürdig, insbesondere der Professor Julian Morrow, der mir im Laufe des Buches richtig unsympathisch wurde. Allerdings habe ich mich auch gefragt, welche Gründe Richard für sein Verhalten hatte - das wurde mir im Buch irgendwie nicht klar herausgearbeitet. Die Autorin nimmt sich sehr viel Zeit zum Erzählen - das muss man als Leser*in mögen bzw. aushalten können, wobei mir persönlich ja gefällt, wenn eine Geschichte langsam und umfassend entwickelt wird.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
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M.C. Beaton "Hamish lässt sich nicht um den Finger wickeln" (Hamish Macbeth 10)

In Drim, einem Nachbarort von Lochdoubh, gibt es einen neuen Einwohner: Peter Hynd ist ein extrem gutaussehender junger Mann aus London, den es in das kleine Dorf in den Highlands verschlagen hat. Und mit seiner Ankunft ist es auch vorbei mit der Ruhe im Ort: Die Frauen wetteifern darum, dem Charmeur zu gefallen - und übersehen dabei, dass dieser äußerst manipulativ ist und sie gegeneinander ausspielt. Hamish befürchtet, dass die Sache kein gutes Ende nehmen wird - behält jedoch scheinbar Unrecht, als Hynd plötzlich verschwindet und sein Haus wieder verkaufen will. Hamish will der Geschichte nicht so recht glauben, muss jedoch mehr oder weniger inoffiziell ermitteln, da seine Vorgesetzten kein Verbrechen erkennen können. Erst als die Leiche einer Frau aus Drim gefunden wird, beginnen offizielle polizeiliche Untersuchungen - und Hamish steckt mal wieder mitten in Mordermittlungen...

Wahrscheinlich waren es einfach zu viele Hamish-Romane, die ich hintereinander gelesen habe, so dass mir dieser Band hier erneut wie einer der schwächeren der Reihe vorkommt. Insbesondere das Verhalten der Frauen in Drim war mir doch etwas zu klischeehaft, um es mal vorsichtig zu sagen. Und Hamishs Art den Fall zu lösen, hat mich auch nicht wirklich überzeugt, da hat er sich früher als besserer Ermittler dargestellt.

4
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M.C. Beaton "Hamish riecht Ärger" (Hamish Macbeth 9)

Als mit Sean Gourlay ein sich selbst so bezeichnender Nicht-Sesshafter nach Lochdoubh kommt, befürchtet Hamish sofort, dass die Anwesenheit des Mannes für Ärger sorgen wird. Die anderen Dorfbewohner halten Hamish für kleinlich und altmodisch - der Pfarrer erlaubt ihm sogar auf seiner Wiese zu wohnen. Als Gelder des Müttervereins verschwinden und Medikamente aus der Praxis des Arztes gestohlen werden, hat Hamish zwar einen Verdacht - kann jedoch nichts beweisen. Dann wird Sean tot in seinem Wohnwagen aufgefunden - und Hamish ermittelt mal wieder in einem Mordfall. Zu seinem Leidwesen haben sich einige Frauen aus dem Dorf in letzter Zeit sehr seltsam verhalten und Hamish hat den Verdacht, dass sie von Sean erpresst worden sind. Doch ist eine von ihnen deshalb auch eine Mörderin? 

Ich weiß nicht, ob ich einfach zu viele Bücher aus der Reihe nacheinander gelesen habe oder ob dieser Band hier wirklich einer der schwächeren ist. Jedenfalls hat er mich nicht so überzeugt und unterhalten wie die vorherigen Fälle von Hamish. Ich fand das Buch zwar nicht direkt langweilig, aber dass ich gespannt auf die Lösung des Falles gewartet hätte, kann ich auch nicht sagen.

3
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M.C. Beaton "Hamish hat ein Date mit dem Tod" (Hamish Macbeth 8)

Gegen den Willen ihres Vaters nimmt Priscilla einen Single-Club im Tommel Castle Hotel auf. Die Singles selbst erweisen sich als zwar teilweise skurilles, jedoch harmloses Völkchen, eine der beiden Gründerinnen der Agentur versteht es jedoch in kürzester Zeit sich bei allen im Hotel unbeliebt zu machen. Das ändert sich erst, als sie zu verstehen gibt, sehr vermögend zu sein - plötzlich liegen ihr zumindest die männlichen Singles zu Füßen, sehr zum Frust der anwesenden Damen. Dann reist die Dame unerwartet über Nacht ab - was sich jedoch als Irreführung herausstellt, als ihre Leiche von zwei Jungen aus dem Dorf gefunden wird. Erneut muss Hamish Macbeth einen Mord in seinem Dorf aufklären...

Dies ist einer der Krimis, wo man als Leser*in die Tat verstehen kann: Das Opfer wird als dermaßen unsympathisch geschildert, dass irgendwie kein Bedauern über ihren Tod aufkommen will. Auch die finale Auflösung des Falles offenbart einen typisch britisch skurrilen Charakter, weshalb mir dieser Band aus der Reihe um den schottischen Dorfpolizisten Hamish mal wieder sehr gut gefallen hat.

5
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