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John Matthews "Duell der Mörder"

New York 1893: Die Angst geht um in den vornehmen Familien der Stadt. Ihre Töchter sterben plötzlich und ohne, dass es eine Erklärung für die mysteriösen Todesfälle zu geben scheint. Ist eine Krankheit ausgebrochen oder handelt es sich um Gift? Schließlich finden Finley Jameson und Joseph Argenti die Erklärung und kommen damit einem äußerst perfiden Serienmörder auf die Spur, der über fundierte medizinische Kenntnisse verfügt. Nicht nur Jameson und Argenti fragen sich bald, ob sie mit einem alten Bekannten zu tun haben, den sie eigentlich für tot hielten. Könnte es sein, dass der Ripper wieder aktiv ist? Briefe an die New Yorker Zeitungen scheinen dies zu bestätigen. Doch der Mörder ist nicht der Ripper, fühlt sich aber berufen, wieder in New York zu erscheinen, um dies klarzustellen - und plötzlich jagt ein Mörder gemeinsam mit Jameson und Argenti den anderen, während ein Bandenkrieg die Unterwelt der Stadt zusätzlich in Aufruhr versetzt...

Leider ist auch der zweite Band der Reihe um das Ermittlerduo Jameson und Argenti nicht besser als der erste - sondern im Gegenteil noch schlechter. Erneut werden verschiedenste Handlungsstränge erzählt, die sich teilweise miteinander verweben. Richtige Spannung kam für mich dabei aber nicht auf. Die Figuren bleiben alle merkwürdig schablonenhaft und lassen es an Tiefe vermissen, dabei hätten viele von ihnen durchaus Potenzial für mehr. Dass der Ripper wieder auftaucht, war fast schon vorhersehbar und leider wird auch aus diesem Plot nichts gemacht. Ich empfehle nur: Finger weg!

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Durchschnitt: 2 (1 Bewertung)
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John Matthews "Stadt in Angst"

New York 1891: In der Stadt geht ein Mörder um, dessen Opfer Prostituierte sind. Er schlägt schnell zu, immer mit dem Messer und der gleichen Technik, die auf medizinische Kenntnisse schließen lässt. Unverkennbare Parallelen zu einer Mordserie, die erst kurz vorher im Londoner East End stattgefunden hat. Ist Jack the Ripper nach New York gekommen? Die amerikanische Polizei bittet ihre Kollegen von Scotland Yard um Hilfe, die ihnen in Gestalt des kürzlich nach New York gezogenen Kriminalanalytikers Finley Jameson gewährt wird. Dieser ist ein Schüler von Thomas Colby, einem der Hauptermittler im Ripperfall. Gemeinsam mit dem New Yorker Cop Joseph Agenti macht sich Jameson auf die Jagd nach dem Mörder, der offenbar wirklich der Ripper ist. Doch ihre Ermittlungen lassen die beiden auch mit dem örtlichen, organisierten Verbrechen in Auseinandersetzungen geraten und bald müssen sie nicht nur den Ripper finden, sondern sich auch noch persönlicher Angriffe erwehren...

Ich hatte das Buch mit großer Begeisterung angefangen zu lesen, war es doch genau auf meine Lieblingsthemen und -settings zugeschnitten. Diese Begeisterung hat sich allerdings im Laufe der Lektüre leider gelegt. Ich kann dabei gar nicht so genau sagen, woran das eigentlich gelegen hat - irgendwie bin ich mit dem Buch und vor allem den Hauptcharakteren einfach nicht warm geworden. Die Handlungs des Falls selbst ist dabei gut und logisch konstruiert, es wird tatsächlich ermittelt und die Lösungen der Schritte zur Identifikation des Rippers sind auch gut nachvollziehbar. Aber irgendwie wird einfach zu viel in die Handlung integriert - Konflikte innerhalb der New Yorker Polizei, die Auseinandersetzung mit dem örtlichen Gangster Tierney, die sich andeutende Liebesgeschichte von Jameson, die Vergangenheit beider Ermittler - das könnte man durchaus alles in einen Roman verpacken, aber dann müsste es auch auserzählt werden. Und die Zeit dafür nimmt sich Matthews leider nicht, was schade ist, denn der Roman hätte durchaus Potenzial zu mehr gehabt. 

2
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Oscar de Muriel "Der Fluch von Pendle Hill" (Ein Fall für Frey & McGray 2)

Am Neujahrsmorgen zum Schauplatz eines Verbrechens gerufen zu werden, hebt die Stimmung von Inspector Frey nicht gerade. Dass sich dieses auch noch in der Edinburgher Nervenheilanstalt zutrug und es sich um den Mord an einer jungen Krankenschwester handelt noch viel weniger. Zu allem Übel ist der Täter, ein adeliger Insasse der Anstalt, auch noch auf der Flucht - und hat vorher mit der Schwester von McGray gesprochen.

5
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Paul Grossman "Schattenmann"

Willi Kraus und seine Familie sind dem Terror der Nazis gerade noch entkommen. Doch der ehemals gefeierte Ermittler der Berliner Kriminalpolizei hadert mit seinem Schicksal als Flüchtling in Paris: Es ist unklar, was mit ihm und seiner Familie passiert, ob sie möglicherweise nach Deutschland zurückkehren müssen, und arbeiten darf Kraus eigentlich auch nicht. Durch eine jüdische Organisation erhält Kraus die Möglichkeit einer illegalen Beschäftigung für ein Detektivbüro und obwohl der Fall zunächst eher unspektakulär erscheint - Kraus soll einen Studenten im Auftrag seiner Eltern oberservieren und überprüfen, ob dieser auch wirklich täglich seine Vorlesungen besucht - ist er froh darüber, wieder eine Beschäftigung zu haben. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse: Der Student wird vor Kraus Augen ermordet und sein Ermittlerinstikt erwacht. Dass in dieser Fall in das organisierte Verbrechen von Paris sowie in politische Auseinandersetzungen zwischen rechten und linken Kräften ziehen würde, hätte sich Kraus allerdings nicht vorstellen können. Doch er wäre nicht der beste Ermittler der Berliner Polizei gewesen, wenn es ihm nicht gelingen würde, die Person zu finden, die im Hintergrund die Fäden zieht...

Dies ist der dritte und letzte Band der Reihe um Willi Kraus und meiner Meinung nach der bei weitem schlechteste. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass sich die Handlung aus Berlin zu Beginn der Nazi-Zeit nach Paris verlegt hat und damit ein entscheidendes dramaturgisches Element fehlt, das bisher immer zur besonderen Atmosphäre der Romane beigetragen hat. Meine Vermutung ist jedoch vor allem eine andere: Das Problem ist der im Vergleich zu den beiden anderen Romanen unglaublich lahme und hahnebüchen konstruierte Fall. Selbst die Auflösung am Ende haut einen als Leser*in nicht um, sondern veranlasst lediglich ein Schulterzucken und ein gedachtes "Aha". Wirklich schade, mir hatten die vorherigen Bände sehr gut gefallen und nun haben wir hier ein weiteres Beispiel für das Label "nicht gewusst, wann es besser ist, aufzuhören."

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Amie Kaufman und Jay Kristoff "Iluminae" (Die Iluminae-Akten 1)

Eigentlich dachte Kady Grant, dass es ein ganz normaler langweiliger Schultag werden würde und die größte Herausforderung darin bestünde, ihrem Ex-Freund Ezra nicht in die Arme zu laufen. Dann wird ihr Planet plötzlich angegriffen und ehe sie sich versehen kann, ist sie als Flüchtling an Bord eines Raumschiffs, getrennt von ihrer Mutter und dem starken Verdacht, dass so einiges an den vergangenen Ereignissen nicht so ist, wie man es ihnen erzählt. Kady wäre allerdings nicht Kady, wenn sie ihre Fähigkeiten im Umgang mit Computern nicht dazu nutzen würde, die Wahrheit zu erfahren. Gemeinsam mit einigen Hackern und schließlich auch Ezra, der es an Bord eines anderen Schiffs geschafft hat, fördert sie mehr und mehr Details zu den Ereignissen ans Licht. Und diese sind alles andere als hoffnungsvoll. Die Angreifer verfolgen sie weiterhin, das nächste Sprungtor ist viel zu weit entfernt um eine Rettung zu sein und offenbar hat auch Aidan, die künstliche Intelligenz des Militärraumschiffs, das sie alle beschützen soll, starken Schaden in den Gefechten genommen. Doch ohne die KI sind die Chancen der Überlebenden noch geringer, so dass sie wieder in Betrieb genommen wird. Aidan hat allerdings beschlossen, sich nicht noch einmal ausschalten zu lassen und weiß, sich gegen die Menschen zur Wehr zu setzen. Bald scheint alles von Kady abzuhängen, die sich mit einer verrücktgewordenen KI auseinandersetzen muss, um den Menschen zu retten, den sie liebt: Ezra.

Die Handlung des Buches wirkt zugegebenermaßen nicht gerade wie der große Wurf und ist es tatsächlich auch nicht. Das Faszinierende ist vielmehr die Art, wie die Geschichte erzählt wird und damit auch die Gestaltung des Buches. Aufbereitet in der Form von Chatmitschriften, Dokumenten und der Auswertung von Videoaufzeichnungen, erfahren wir als Leser*innen, was sich zugetragen hat. Es wird damit quasi der Eindruck vermittelt, man hätte tatsächlich ein Aktendossier in den Händen, worauf ja auch der Titel der Reihe anspielt. Mir hat diese ungewöhnliche und auch stellenweise sehr kreative Form der Erzählung sehr gut gefallen. Die Geschichte selbst wird solide konstruiert und gut erzählt. Sie ist spannend angelegt, man möchte wissen, wie es ausgeht und das Ende beinhaltet mehrere kleine Überraschungen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich bin gespannt auf die Fortsetzungen.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
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Dan Brown "Origin"

Robert Langdon ist von seinem ehemaligen Studenten Edmond Kirsch nach Bilbao eingeladen worden. Im dortigen Guggenheim-Museum will der Computerwissenschaftler und Futeorologe seine neueste, abgeblich bahnbrechende Entdeckung vorstellen. Doch es kommt anders als geplant: Bevor Edmond seine Präsentation starten kann, wird er von einem Attentäter erschossen. Robert Langdon macht sich gemeinsam mit der Museumsdirektorin und Verlobten des spanischen Kronprinzen auf, die von einem rätselhaften Passwort an einem geheimen Ort gespeicherte Präsentation Kirschs zu finden und der Welt doch noch mitzuteilen, was der Wissenschaftler herausgefunden hat. Doch damit begeben sich die beiden in tödliche Gefahr. Kirsch hat sich mit den elementaren Fragen der menschlichen Existenz befasst: Woher kommen wir und wohin gehen wir? - und ist dabei möglicherweise zu einer Lösung gekommen, die vor allem religiösen Menschen nicht gefallen dürfte. Als Langdon erfährt, dass Kirsch Teile seiner Präsentation Vertretern dreier Weltreligionen bereits vor dem großen Abend gezeigt hat und auch noch Verbindungen des Attentäters zu einer Abspaltung der katholischen Kirche bekannt werden, ist ihm klar, dass er es mit einem mächtigen Gegner zu tun hat, der vor nichts zurückschrecken wird...

Meiner Meinung nach der bisher schlechteste Roman um Robert Langdon - offenbar ist nun wirklich die Luft raus. Es gibt zwar immer noch das plötzliche Rätsel, in das der Wissenschaftler verwickelt wird, die schöne Frau an seiner Seite, Geheimorganisationen und perfide Gegner, die sich Polizei und andere Ordnungsdienste gegen Langdon zunutze machen - aber was diesmal völlig fehlt, ist das Entschlüsseln von Symbolen. Langdon sucht nach einem bestimmten Gedicht bzw. einer Zeile daraus - das war es dann aber auch schon. Stattdessen wird in aller Ausführlichkeit eine obskure Theorie über die Entstehung des Lebens und den Fortgang der Evaluation präsentiert, die mich nicht wirklich interessiert hat. Wenn Dan Brown seine Weltsicht vermitteln will, dann soll er das bitte offen tun und nicht hintenrum in einem Roman. Darüber hinaus ärgert mich dieses Mal wirklich die fehlende Verbindung zum vorherigen Band (okay, das hat bisher in allen Langdon-Romanen gefehlt), aber nach dem Ende von "Inferno" mit seinen weitreichenden Implikationen finde ich es besonders ätzend. Ich hoffe, dass es keinen weiteren Roman um den Symbologen mehr geben wird, da ich mich nicht entscheiden möchte, ihn noch zu lesen oder nicht.

1
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Markus Heitz "Wedora - Staub und Blut"

Tomeija und Liothan sind seit ihrer Kindheit befreundet - und könnten doch unterschiedlicher nicht sein. Sie ist die örtliche Gesetzeshüterin, er ein Schurke, der die Reichen bestiehlt und im Volk als Held gilt, weil er der Armen immer einen Anteil zukommen lässt. Als Liothan bei dem Kaufmann Durus einsteigt, um diesem für sein Verhalten ein wenig Prügel zukommen zu lassen, kreuzen sich die Wege der beiden Freunde erneut. Dumm nur, dass sich Liothan dieses Mal das falsche Opfer ausgesucht hat. Denn Durus ist ein Hexer, der über mächtige Fähigkeiten gebietet und nun verhindern muss, dass die Wahrheit über ihn bekannt wird. Mittels eines Zaubers verbannt er Tomeija und Liothan in die sagenhafte Wüstenstadt Wedora mit ihren fremden Gebräuchen und dem rätselhaften noch nie gesehenen Herrscher. Die beiden Freunde sind zu einem schlechten Zeitpunkt in Wedora angekommen - unterschiedliche Feinde, von den Nachbarreichen über die Wüstenvölker, haben beschlossen, dass es endlich soweit ist, gegen die Metropole loszuschlagen. Und ehe sie sich versehen können, sind Tomeija und Liothan mitten in Verschwörungen und Machtkämpfe in der Wüstenstadt geraten...

Markus Heitz liefert auch mit diesem Roman wieder unterhaltsame und spannende Fantasy ab. Das ganze wird zusätzlich gewohnt solide erzählt. Die neue Welt ist gut konstruiert, mich persönlich hätten weitere Infos über die Wüstenvölker interessiert, aber vielleicht hebt er sich das auch für einen Folgeband auf. Was ich etwas schade finde, ist, dass die Figuren alle etwas blass bleiben. Hier hätte ich auf mehr Tiefe in der Charakterzeichnung gehofft. Aber was nicht ist, kann ja noch werden...

3
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Caleb Carr "Die Einkreisung"

New York 1896: Polizeireporter John Moore wird zu einem Tatort gerufen, an dem die grausam entstellte Leiche eines Jungen gefunden wurde - eines Jungen, der als Prostituierte arbeitete und sich dabei wie ein Mädchen schminkte. Moore ist noch entsetzter, als er erfährt, dass dies nicht der erste Mord dieser Art ist - offenbar ist in New York ein Serientäter unterwegs, der vor allem auch deshalb bisher unerkannt bleibt, weil seine Opfer noch weniger Fürsprecher*innen haben als man vermuten könnte. Theodore Roosevelt, zu dieser Zeit Polizeichef von New York, will all dem ein Ende setzen. Sein Studienfreund Moore und einige wenige zuverlässige Polizeibeamte sowie Roosevelts Sekretärin Sara werden zu einer geheimen Ermittlungstruppe gemacht, die den Mörder der Jungen finden sollen. Der Kopf der Truppe ist der ebenso umstrittene wie geniale Psychologe Laszlo Kreisler. Gemeinsam gelingt es, nach und nach ein Psychogramm des Täters zu erstellen, dass die Ermittler*innen schließlich auf seine Spur führen wird. Doch Kreisler und die anderen machen sich mit ihren Ermittlungen mächtige Feinde in der Stadt, die auch vor radikalen Mitteln nicht zurückschrecken...

Ich hatte dieses Buch ein paar Mal in der Hand, bevor ich es schließlich gekauft habe - was mich schlussendlich dazu bewogen hat, war die Ankündigung als "erster Serienkillerroman". Ob das stimmt, weiß ich nicht, aber mich der Roman tatsächlich begeistert. Das liegt vor allem daran, dass hier wirklich ermittelt wird - in langen Gesprächen und Überlegungen der Akteur*innen wird nach und nach das psychologische Profil des Täters ermittelt und schließlich führen auch akribische Nachforschungen auf seine Spur. Genau diese Art von Büchern mag ich. Ob die historischen Kontexte alle korrekt sind, kann ich nicht beurteilen, aber mir erscheint das komplette Setting der Handlungen sehr stimmig und gleichzeitig auch absolut passend für die Handlung. Von daher kann ich nur sagen: Nicht von Daniel Brühl auf dem Cover abschrecken lassen, über die Verfilmung kann ich zwar nix sagen, aber das Buch ist wirklich sehr gut.

5
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Walter Moers "Weihnachten auf der Lindwurmfeste: oder: Warum ich Hamoulimepp hasse"

Hildegunst von Mythenmetz schreibt sich seinen Frust in einem Brief an seinen Freund Hachmed Ben Kibitzer von der Seele. Obwohl die Lindwürmer in ganz Zamonien als Dichter und damit ein Kulturvolk bekannt sind, gibt es da diesen merkwürdigen Feiertag - Hamoulimepp - an dem scheinbar alle ihren gesunden Lindwurmverstand abgeben und sich rätselhaften und lächerlichen Bräuchen hingeben. Es scheint, als sei einzig Mythenmetz vor diesem Wahn sicher - wobei die letzten Abschnitte seines Briefs durchaus auch Sympathien für einzelne Aspekte des Festes erkennen lassen...

Moers ist ein unterhaltsames Weihnachtsbuch gelungen, in dem es immer wieder Spaß macht, die Parallel zwischen dem beschriebenen Hamoulimepp und unserem Weihnachtsfest herauszufinden. Schade nur, dass das Buch so dünn und damit an einem Tag durchgelesen ist. Ich hätte liebend gerne wieder einen richtigen Zamonien-Roman gehabt. (Der Auszug am Ende lässt ja hoffen, allerdings weiß man als Fan ja auch, dass es da manchmal zu Verzögerungen oder komplett neuen Planungen kommen kann. Wo ist eigentlich der dritte Band von Mythenmetz' Abenteuern in Buchhain - hatte der nicht auch schon mal ein angekündigtes Veröffentlichungsdatum?) Ich muss darüber hinaus zugeben, dass ich hoffe, dass Moers die Illustrationen im nächsten Buch wieder selber macht. So menschlich positiv ich seine Zusammenarbeit mit Lydia Rode schätze - ihre Bilder kommen für mich leider nicht an die Illustrationen heran, die ich von früheren Zamonien-Romanen gewohnt bin.

4
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Christoph Hardebusch "Die Schlacht der Trolle"

In Wlachkis könnte endlich Ruhe und Frieden eingekehrt sein - könnte, wenn es nicht verschiedene Kräfte gäbe, die dagegen arbeiten. Während sich der ehemalige Widerstandskämpfer Sten darum bemüht, dass es den Menschen in seiner Baronie besser geht, wird seine Frau als Vermittlerin zu einem der beiden verbliebenen Marczegs geschickt. Doch die Gastgeber sind alles andere als begeistert von den Besucher*innen und vermuten stattdessen eine Täuschung. Dies ändert sich erst als sie von dem anderen masridischen Fürsten angegriffen werden, was Stens Frau Vircinia und seine Schwester Flores in höchste Gefahr bringt. Doch auch Sten erlebt gleichzeitig eine ziemliche Überraschung: Der Troll Pard steht plötzlich mit anderen Mitgliedern seines Stammes und erzählt von rätselhaften Ereignissen in der Trollwelt: Anda, einst eine der Trolle, die die Menschenwelt besucht haben, hat sich verändert, ist stärker und böser geworden und tötet alle Trolle, die sich ihr nicht anschließen wollen. Bald zeigt sich, dass sowohl die Ereignisse über als auch unter der Erde miteinander zusammenhängen und Sten und die Trolle noch einmal gemeinsam den Kampf gegen das Böse aufnehmen müssen...

Nun also der zweite Band der Reihe um die Trolle bzw. um sie als Sidekicks der hauptsächlich bei den Menschen spielenden Handlung... Ja, an diesem Kritikpunkt hat sich leider auch hier nichts geändert. Zwar erfahren wir als Leser*innen jetzt einiges mehr über die Trollgesellschaft und ihre Lebensweise, wirklich im Zentrum stehen aber meines Erachtens immer noch die Menschen und ihre Intrigen und Kämpfe. Das liest sich zwar recht flott, kommt aber gleichzeitig auch alles sehr bekannt vor. Und dann diese Lovestory a la West Side Story zwischen Flores und Tamar - nee, das muss nicht sein. Wirklich schade, wieviel Potenzial mit dieser Reihe verschenkt wird.

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