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Weblog von Maik

unsächsische Wickelklöße

Wie nennt man eigentlich ein Gericht, was im Grunde völlig missraten ist, man aber noch einigermaßen retten konnte und sogar noch schmeckte? Ursprünglich sollte es zu unserem Gulasch sächsische Wickelklöße geben: Kartoffeln kochen, reiben, würzen. Mit Mehl und Eiern mischen. 1 cm dick ausrollen, mit Semmelbrösel (und ausgelassenem Speck) bestreuen und aufrollen. In Scheiben schneiden, um sie im heißen Wasser ziehen lassen zu können.

Ole-Gunnar Flojkar kocht: 
 

Terminprobleme sorgten für menschenleeres Berlin

Berlin - Nachdem ein Großteil der deutschen Polit-Prominenz aus terminlichen Gründen ihre Teilnahme am großen Zapfenstreich für den unerwartet zurückgetretenen Alt-Bundespräsidenten Christian Wulff absagen musste hat das Bundespräsidialamt an die Berliner Bevölkerung Einladungen zur ehrenvollen Verabschiedung verschickt. Wie sich herausstellte wurde anscheinend der Tag dieser honorigen Abschiedsfeier für den immer noch überaus beliebten ehemaligen Bundespräsidenten für falschen Tag geplant. Wie wir aus gut informierten Kreisen erfuhren, haben alle Berlinerinnen und Berliner aus terminlichen Gründen und unter großem Bedauern leider abgesagt. Gestern abend zur Zeit des Zapfenstreichs glich Berlin einer Geisterstadt.

Hilka K. aus dem Prenzlauer Berg sagte uns auf Nachfrage: "An jedem Tag wäre ich sehr gerne zur Abschiedsfeier von Christian Wulff gekommen. Aber ausgerechnet an diesem Donnerstag wurde die Media Markt Filiale in Bremerhaven eröffnet. Da habe ich mich schon das ganze Jahr drauf gefreut und diesen Termin auch fest mit meinem Mann Malte und unseren drei Kindern eingeplant." Auch Ronny S. aus Berlin-Hohenschönhausen hatte leider keine Zeit: "Gestern war das Jahrestreffen der APBB (Anonyme Plattenbaubewohner, Anm. der Red.), da durfte ich als Vize-Vereinstischdekorateur auf keinen Fall fehlen!"

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Das Leistungsschutzrecht der Verlage aus ökonomischer Sicht [Update #2]

Der Koalitionsausschuss hat ein Leistungsschutzrecht (LSR) für Verlage beschlossen. So weit so gut schlecht. Betrachten wir doch mal diese angebliche neue Geldquelle aus ökonomischer Sicht. Hierbei soll es nicht darum gehen, ob das LSR aus wirtschaftlicher Sicht gerechtfertigt oder nötig ist, und erst Recht nicht darum, ob es juristisch haltbar ist. Für den weiteren Verlauf können wir ruhig annehmen, dass das LSR sowohl wirtschaftlich gerechtfertigt als auch juristisch nicht anfechtbar ist. Auch die genaue Ausgestaltung des LSR ist für die Analyse der ökonomischen Auswirkungen bzw. Anreize nicht kriegsentscheidend, ob nur Google oder auch bspw. Blogs zur Kasse gebeten werden sollen. Der Einfachheit halber konzentriere ich mich auf eine reine "lex Google", eine Ausweitung würde die die getroffenen Ergebnisse lediglich verstärken. Die Analyse ist übrigens nahezu vollständig auf die analoge Zeitungswelt übertragbar.

Durch das LSR soll Google verpflichtet werden, für die Indexierung und Verlinkung von Inhalten der Verlage Geld zu zahlen. (In die analoge Zeitungswelt übersetzt: Ein Kioskbesitzer soll für den Zeitungsaufsteller, der die heutigen Schlagzeilen der Zeitung XY anpreist, damit diese verkauft wird und dem Verlag der Zeitung XY Umsatz und Auflage beschert, bezahlen.) Was wird der "Kioskbesitzer" Google wohl aller Voraussicht nach tun? Er wird den Zeitungsaufsteller, sprich Indexierung, entfernen. Im Gegensatz zur Noch-Situation ohne LSR könnte man Google nicht einmal mit dem Wettbewerbsrecht kommen, dass sie ihre Quasi-Monopolstellung ausnutzen, denn das LSR verlangt ja nach einer Wahlmöglichkeit: Indexierung mit Bezahlung oder keine Indexierung. Diese ökonomische Freiheit muss in diesem Falle Google zugestanden werden (niemand kann gezwungen werden eine Leistung zu erbringen, wenn er für diese Leistung auch noch extra bezahlen soll).

Maik Hetmank: 
 

Wiwi-Werkbank: Literaturüberblick zur ökonomischen Dogmengeschichte

Auch wenn man in den Wirtschaftswissenschaften häufig einen "Mainstream" vorfindet, so ist es keineswegs so - wie oftmals, gerade in der öffentlichen Meinung der Eindruck entsteht -, dass nur eine Denkrichtung vorherrscht. Der "berühmteste" Streit unter den Ökonomen dürfte wohl der zwischen Keynesianern und Neoklassikern bzw. Monetaristen ab den 1940er bis in die 1980er Jahre hinein sein.

Maik Hetmank: 
 

Recycling

Bevor ich mich nur unnötig aufrege und mich wiederhole, verweise ich doch einfach mal auf alte Blogeinträge, die ich eigentlich nur mit aktuellem Datum nochmal veröffentlichen müsste. Zum einen wäre da das Bundespräsidentenpostenproporzgeschacher dieser unsäglichen Koalition, die immer noch der Auffassung ist, der Bundespräsident wäre Teil dieser Bundesregierung.

Und dann wäre da noch eine Behörde, die sich nicht zu Schade ist ihre Dümmlichkeit auch immer noch zur Schau zu stellen: das Bundeskartellamt. Die personifizierte Inkompetenz ist deren Leiter Andreas Mundt, der auch jeden selbstverzapften Irrsinn immer und immer wieder der Öffentlichkeit aufzeigen muss. Angesichts der gestiegenen Spritpreise beklagt er sich mal wieder über den mangelnden Wettbewerb im Tankstellenmarkt, den die eigene Behörde fleißig gefördert hat. Das ist in etwa so, als wenn man jemandem Heroin spritzt und sich danach aufregt, dass die Person drogenabhängig ist.

 

ePetition des Monats: Aussetzen der Ratifizierung von ACTA

Obwohl ACTA bei der Bundesregierung gerade auf Eis liegt, ist die Gefahr noch nicht gebannt. Deshalb hier einmal in aller Kürze ein Hinweis auf die Petition gegen ACTA. Mehr zu und über ACTA kann man bspw. bei netzpolitik nachlesen.

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ePetition des Monats: Entfernung von RFID-Chips an Waren nach dem Kauf

RFID-Chips sind groß in Mode. Nicht nur in den schönen neuen Reisepaässen sind sie versteckt, sondern auch in vielen Waren, die wir kaufen. RFID-Chips sind bei letzterem dabei v.a. eine große Hilfe in der Warenlogistik, lässt sich doch jedes Teil einwandfrei nachverfolgen. Dieser Vorteil kann sich jedoch beim Kunden zu einem Nachteil umkehren. Schließlich ist es mit RFID-Chips möglich, Bewegungsprofile der "Besitzer" zu erstellen. Und das so, dass der Träger dies weder bemerkt noch davon weiß. Die Kunden werden i.d.R. über die RFID-Chips an der Ware nicht informiert, wenn doch, dann meistens durch einen unauffälligen und leicht zu übersehenden Hinweis. Der FoeBuD - bei dem es übrigens sehr umfangreiche Infos zu RFID gibt - hat das ganze vor kurzem einmal demonstriert:

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TV-Tipp: Stunksitzung & Co. 2012

Same procedure as every year: Überall schallt es schon wieder "Köln Helau", aber Gottseidank gibt es auch dieses Jahr wieder alternativen Karneval im wdr: 

  • Donnerstag, 16.02.2012, 22:00 Uhr: Stunksitzung 2012 (Best of)
  • Donnerstag, 16.02.2012, 23:30 Uhr: Pink Punk Pantheon 2012
  • Samstag, 18.02.2012,  23:10 Uhr: Der Geierabend 2012
  • Sonntag, 19.02.2012, 00:40 Uhr: die lange Stunksitzung 2012 (in der Nacht vom Samstag auf Sonntag)

Der wdr beweist aber auch mal wieder, dass er Karneval nicht verstanden hat und zensiert: Die Stunksitzung wird um Jesus bereinigt. Aber vielleicht gibt es ja die fehlende Szene wieder bei Youtube...

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Horch und Guck: 
 

Der Nutzenmaximierer Wulff [Update]

Ich bin ja ein großer Anhänger von angewandten Cover Stories bei Klausuraufgaben. Die sind nicht so staubtrocken, anonym und abstrakt. Einen ganz aktuellen "Fall" hat Justus Haucap, Chef der Monopolkommission und des Düsseldorfer Instituts für Wettbewerbsökonomie, für seine Studenten ausgegraben: Der Bundespromi Wulff möchte gerne seinen Amtssold optimal auf Urlaubsreisen und Schlossparties aufteilen, wobei er eine größere Präferenz für ersteres hat. Die komplette Cover Story kann man hier nachlesen. Das ganze ist eine klassische Haushaltsoptimierung, wie sie jeder Wiwi-Student im ersten Semester lösen können sollte. Nur angenehm aufbereitet. (Eine kleine Lösungshilfe hat Stephan Ewald verfasst.) Aus Lehrbuchsichtweise verhält sich Wulff also vollkommen rational. Er ist der klassische Homo Oeconomicus, ein gnadenloser Nutzenmaximierer. So kann man aber die Urlaubszuwendungen befreundeter Unternehmer natürlich viel besser verstehen.

Update: Abseits dieses konstruierten(?) Falls zeigt das Verhalten von Wulff, dass viel wahres am gnadenlosen Nutzenmaximierer Wulff liegt, wie Michael Spreng zutreffend analysiert:

Wulff blieb bis zuletzt konsequent materiell motiviert[. ... Die] Rücktrittserklärung war eine genau kalkulierte Ehrensold-Absicherungserklärung[, damit ...] sein Rücktritt aus politischen, nicht aus persönlichen Gründen erfolgt[e]. Persönliche Gründe hätten die 199.000 Euro jährlich in Gefahr gebracht.

 

Volle Dröhnung

Ich bin immer noch benommen. Ich weiß nur nicht, ob das von meinen Grippemedikamenten kommt oder an der ZDF-Berichterstattung über die Alzheimererkrangung von Rudi Assauer liegt. An letzterem kann man ganz gut das Programmrecycling und die Gehirnwäsche im Programm des ZDF beobachten. (Wobei ich nicht ausschließen will, das andere Sender anders verfahren.)

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