Kunsthändler Victor ist ein rücksichtsloser Egoist, der nur den eigenen Vorteil im Blick hat. In die Galerie Adlersheim hat sich nur eingeschleimt, um das Geschäft nach dem Tod des Inhabers übernehmen zu können. Dass er dafür zunächst auch dessen Tochter Jenni heiraten muss, nimmt er als kleines Übel in Kauf. Schwieriger wird es da schon, als eine der Prostituierten, die er regelmäßig aufsucht, plötzlich vor seiner Tür steht und ihn mit seinem unehelichen Sohn konfrontiert. Victor ist klar, dass niemand von dem Jungen erfahren darf und so quartiert er ihn mit Wochenvorräten an Pizza in einer Wohnung in den Stockholmer Randbezirken ein. Als Kevin 18 wird, erkennt Victor, dass das so nicht ewig weitergehen kann und er beschließt, Rassist der er ist, den dunkelhäutigen Kevin dahin zu bringen, wo er seiner Meinung nach hingehört: nach Afrika, wo ihn hoffentlich die Löwen fressen. Dummerweise überlebt Kevin jedoch, wird von einem Massai-Medizinmann gefunden und in der Tradition der Krieger erzogen. Vor der abschließenden Zeremonie flieht der junge Mann jedoch zurück nach Schweden. Hier trifft er auf Jenni, mittlerweile Victors Exfrau und beide beschließen, sich an dem Widerling zu rächen. Dabei kommt ihnen die Rache-ist-süß-GmbH gerade recht. Die Verwirrung komplett machen zwei Bilder, die Kevin seinem Ersatzvater im Massaidorf entwendet hat und die sich wider Erwartens als Werke einer bekannten Malerin entpuppen. Als dann auch noch besagter Medizinmann in Schweden eintrifft, um seinen Sohn zu suchen, muss ein kurz vor der Pensionierung stehender schwedischer Kommissar plötzlich gegen seinen Willen Überstunden schieben...
Erneut ein wunderbar geschriebener Roman des Autors, der mir sehr viel Spaß beim Lesen bereitet hat. So unsympathisch einem Victor auch direkt ist, soviel Witz steckt vor allem in der Figur des Medizinmanns Ole, der mich in manchen Szenen an den Hundertjährigen erinnert hat. Die Idee mit einer Firma, die Racheszenarien gegen Bezahlung umsetzt, fand ich ebenfalls sehr lustig. Warum ist eigentlich noch niemand auf diese Idee gekommen? (Oder ist mir hier etwas entgangen?) Schön fand ich auch, wie in diesem Kontext dem typischen Managerdenken der satirische Spiegel vorgehalten wurde. Alles in allem also erneut ein absolut empfehlenswertes Buch des Autors.