All diejenigen, die bei Vorratsdatenspeicherung, Bundestrojaner, großen Lauschangriff etc. pp. immer sagen: "Ja, lass sie doch machen, ich hab doch nichts getan", die sollten sich mal die Reportage der ARD besorgen, die gerade im Ersten gezeigt wurde. Einige Schicksale kannte ich schon aus einer älteren Kerner-Sendung (ja, der bringt auch mal was investigativ-informatives). Da wird berichtet, wie schnell man unschuldig in die Mühlen der Justiz kommen kann und wie entlastende Beweise untzer den Tisch gekehrt werden. Aber es betrifft ja nur ca. 5% aller Verurteilten, bei ca. 75.000 schlappe 4.000 pro Jahr. In der Statistik spricht man bei sowas von alpha-Fehlern: Eine Hypothese (in dubio pro reo - oder (nicht gleich!) unschuldig) wird verworfen (=schuldig) obwohl sie richtig ist (=unschuldig). Das ist der Sinn, der hinter den Signifikanzniveaus steckt: Mit 95% kann man davon ausgehen, dass ..., aber ein Restrisiko von 5% bleibt. Das sollte bei der Justiz (und Politik) auch mal ins Bewusstsein geraten: Fehler sind menschlich, man muss sie aber auch eingestehen. (Leider gibts das nicht in der ARD-Mediathek, aber vielleicht bald bei YouTube?)