Joe Turner kehrt nach Jahren zurück in die Kleinstadt, in der er aufgewachsen ist. Als Lehrer hat er eine Stelle an der örtlichen Schule bekommen. Was niemand weiß und hoffentlich auch niemand erfahren wird: Joe hat bei der Bewerbung geschwindelt, seine Empfehlungsschreiben sind nicht echt. Er ist ein Spielsüchtiger, hat Schulden gemacht und ist nun auf der Flucht vor dem Kredithai, der sein Geld zurückhaben möchte und schon einmal zu rabiaten Mitteln gegriffen hat. Doch noch etwas anderes hat Joe zurück in seinen Heimatort gebracht: Seine Schwester Annie ist als Achtjährige für 48 Stunden verschwunden gewesen. Als sie zurückkehrte, erkannte Joe seine Schwester nicht wieder. Niemand hat je herausgefunden, was mit ihr damals passiert ist. Und jetzt sieht es so aus, als würden sich die Ereignisse von damals wiederholen. Es scheint an Joe zu liegen, aufzudecken, was damals passiert ist und zu verhindern, dass noch mehr Kinder zu Opfern werden...
Ähnlich wie schon ihr erstes Buch ist auch dieses sehr gut geschrieben, erzählt eine spannende Geschichte und fesselt die Leser*innen schnell. Auch geht es wieder um rätselhafte Ereignisse aus der Vergangenheit, die nie ganz aufgeklärt wurden und somit Auswirkungen auf die Gegenwart haben. Wie auch im "Kreidemann" kehrt der Ich-Erzähler in seine Heimatstadt zurück, trifft seine alten Freund*innen und Feind*innen wieder und macht sich daran das Rätsel aus der Vergangenheit zu lösen. Und ja, damit haben wir auch schon meine Kritik an diesem Buch erfasst: Es arbeit nach exakt dem gleichen Mechanismus wie der erste Roman der Autorin. Das wäre an sich noch nicht so schlimm, wenn man etwas gut kann, darf man das meiner Meinung nach durchaus wiederholen. Was mich an diesem Buch jedoch noch vielmehr stört, ist, dass es nicht weiß, was es eigentlich sein will: Psychothriller oder Horrorroman. Irgendwie geht hier leider beides nicht zusammen und so hat mich dieser Roman etwas enttäuscht zurückgelassen.