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Buchstabensalat

Miles Cameron "Der Drache erwacht"

Die Truppe um den roten Ritter ist wieder nach Albia zurückgekehrt, doch wirklich ausruhen können sie sich nicht. Es deutet sich immer mehr an, dass der Magier Thorne gemeinsam mit seinen Verbündeten aus der Wildnis im Auftrag seines Meisters Asch den Wyrm angreifen will - einen Verbündeten der Söldnertruppe. In der Hauptstadt wird die Lage für die Königin zusätzlich immer bedrohlicher: Der König hat sie des Ehebruchs und der Hexerei angeklagt. Angestachelt von seinen vermeindlichen galyschen Verbündeten will er sie auf dem Scheiterhaufen verbrennen, wenn nicht jemand für sie im Turnier kämpft und gegen den Favoriten des Königs gewinnt. Zusätzlich muss sich die Königin auch noch gegen Angriffe aus der magischen Welt auf sie und ihr ungeborenes Kind erwehren. Es gibt also eine Menge zu tun für den roten Ritter und seine Truppe, wenn sie verhindern wollen, dass ihre Heimat ins Chaos stürzt...

Es hat ganz schön gedauert, bis ich jetzt endlich den dritten Band der Reihe gelesen habe... Tja, was soll ich sagen? Ich werd einfach nicht richtig warm mit der Geschichte und den Figuren. Zwar liest sich das Buch recht gut und spannend ist es auch, aber gut unterhalten habe ich mich nicht gefühlt. Diese Mischung aus Fantasy und realer Historie ist einfach nicht mein Ding. Ich bin froh, dass diese Reihe damit für mich abgeschlossen ist.

2
Durchschnitt: 2 (1 Bewertung)
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Oscar de Muriel "Die Todesfee der Grindlay Street" (Ein Fall für Frey und McGray 3)

In Edinburgh herrscht Aufregung: Die Theatertruppe um den bekannten Schauspieler Henry Irving gastiert in der Stadt, um MacBeth - auch bekannt als das schottische Stück - zu spielen. Die Inszenierung hat schon in London wegen ihrer modernen Bühnentechnik für Aufsehen gesorgt. Doch das Gastspiel scheint unter keinem guten Stern zu stehen. Schon in London tauchte während einer Vorstellung plötzlich eine Todesfee auf, die mit ihrem Schrei Publikum und Ensemble in tiefen Schrecken versetzte. Und nun scheint es, als sei diese Erscheinung der Truppe gefolgt. Ihre merkwürdigen, mit Blut geschriebenen Botschaften lassen das Schlimmste vermuten, so dass schließlich die Edinburgher Polizei hinzugezogen wird. Inspector McGray mit seiner Vorliebe für das Übersinnliche ist sofort davon überzeugt, es mit einer echten Todesfee zu tun zu haben. Sein Kollege Frey glaubt eher an eine geschmachlose Werbeaktion, um den schleppenden Kartenverkauf für das Theaterstück anzukurbeln. Doch je mehr die beiden Polizisten in der Theaterwelt ermitteln, desto mehr wird ihnen klar, dass hier nicht nur eine Person ein dunkles Geheimnis hütet. Während der Tag der Premiere näherrückt, verdichten sich die Zeichen, dass tatsächlich ein Mord geschehen könnte...

Ich kann meinen bisherigen Bewertungen der beiden ersten Bände der Reihe kaum etwas hinzufügen. Erneut ein toll geschriebener Krimi mit einer clever erdachten Story und großartigen, weil so verschiedenen Hauptfiguren. Witzig sind diesmal nicht nur die Auseinandersetzungen zwischen Frey und McGray, sondern auch Freys Probleme mit seiner angereisten Familie und sein nicht gerade auf Sympathie beruhendes Verhältnis zu Bram Stoker. Es gelingt übrigens für mich sehr überzeugend, die verschiedenen historischen Personen in die erdachte Handlung zu integrieren. Und natürlich spielt das Buch endlich wieder in der schönsten Stadt der Welt. Ich freue mich auf jeden Fall auf Band 4.

5
Durchschnitt: 5 (1 Bewertung)
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Ray Celestin "Todesblues in Chicago"

Chigaco 1928: Es ist Sommer und eine drückende Hitze liegt über der Stadt. Michael Talbot und Ida Davis arbeiten mittlerweile erfolgreich als Detektive für die Agentur Pinkerton. Durch die von ihnen aufgeklärten Fälle sind sie als gute Ermittler*innen bekannt, was ihnen wohl auch den nächsten Fall einbringt. Die junge Gwendolyn Van Haren, Erbin einer reichen Industriellenfamilie, ist verschwunden. Die Polizei kann oder will mit ihren Ermittlungen nicht recht vorankommen, so dass ihre verzweifelte Mutter sich an Michael und Ida wendet. Während die beiden mit ihrer Arbeit beginnen, wird der Polizeifotograf Jacob Russo an einen Tatort gerufen: eine männliche Leiche, der man die Augen ausgestochen hat. Doch es sind eher die Splitter einer Champagnerflasche, die Jacobs Interesse wecken und ihn dazu führen, selbst zu ermitteln. Gleichzeitig kommt der Gangster Dante Sanfilipo in Chigaco an. Einst floh er aus der Stadt und mittlerweile hat er in New York gut mit dem überall florierenden Alkoholschmuggel zu tun. Doch er ist von Al Capone persönlich zurück beordert worden, dem er noch einen Gefallen schuldet. Dante soll einen Verräter in Capones eigenem Umfeld ausfindig machen. Bald zeigt sich, dass alle drei Fälle miteinander zusammenhängen und Chigaco in einen heftigen Bandenkrieg der Gangster geraten könnte, wenn es nicht gelingt, einen perfiden Plan zu vereiteln...

Nachdem mir ja bereits der erste Band der Reihe sehr gut gefallen hat, habe ich mit großen Erwartungen dieses Buch gelesen - und bin nicht enttäuscht worden. Wieder gelingt dem Autor ein hervorragender historischer Krimi mit dichter Atmosphäre, tollen Figuren und einem spannenden und verzwickten Kriminalfall. Louis Armstrong kommt dieses Mal zwar etwas weniger vor, die anderen Figuren machen dies aber mehr als wett. Ich freue mich schon jetzt sehr auf Band drei der Reihe, der für Januar 2020 angekündigt ist.

5
Durchschnitt: 5 (1 Bewertung)
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Ethan Cross "Ich bin die Rache"

Den Polizist*innen des Navajo-Reservats bietet sich ein beängstigendes Szenario: Ein blutüberströmter Mann erscheint bei ihnen und liefert sich quasi selbst in ihre Arrestzelle ein. Dann besteht er darauf nur mit dem lokal einflussreichen Farmer Canyon zu sprechen - einem Mann, dem nachgesagt wird, dass er knietief in illegalen Geschäften steckt. Der Mann entpuppt sich als Francis Ackerman jun., der gemeinsam mit seinem Bruder Marcus auf geheimer Mission unterwegs ist, um Marcus Freundin Maggie zu finden. Diese hat sich auf die Spur jenes Serienkillers gesetzt, der vor vielen Jahren ihren kleinen Bruder entführt hat - und offenbar ist sie dem Killer zu nahe gekommen, denn im Navajo-Reservat verliert sich ihre Spur. Doch bei all seiner Cleverness hat der Taker nicht mit dem Bruderpaar Marcus und Francis rechnen können, die jegliche Grenzen fallen lassen, wenn es darum geht, Maggie zu retten...

Auch mit dem sechsten Band der Reihe setzt sich meine Hass-Liebe zu diesen Büchern fort. Das Gute an diesem: Ackerman jun. ist als Figur sehr präsent und endlich mal wieder einigermaßen in seinem Element. Warum ihm allerdings plötzlich Wahnvorstellungen angedichtet werden müssen, habe ich nicht so ganz verstanden. Mit dem Taker hat das ungleiche Brüderpaar einen würdigen und als Figur ebenfalls interessanten Gegner gefunden. Wer aufmerksam liest, kommt aber schon recht früh im Buch dahinter, wer dieser Killer in Wahrheit ist. Marcus ist endlich mal nicht so präsent bzw. kam es mir zumindest so vor und hat sich daher auch nur einmal in diesem Buch das Kruzifix-Tattoo gerieben. Maggie ist ebenfalls zur Nebenrolle verdammt und daher nicht ganz so nervig wie sonst. Der Showdown am Ende war mir etwas zu bombastisch, dafür bleibt aber ein recht guter Cliffhanger, der mich neugierig macht, wie die Geschichte weitergeht und eventuell besseres hoffen lässt.

1
Durchschnitt: 1 (1 Bewertung)
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Jean-Luc Bannalec "Bretonisches Leuchten (Kommissar Dupin 6)

Kommissar Dupin ist entsetzt: Eine Verschwörung - etwas anderes kann es nicht sein - zwischen seinem Hausarzt, seiner Sekretärin Nolwenn und Freundin Claire hat ihn in die Ferien abkommandiert, damit er sich erholt. Als ob er das nötig hätte. Und überhaupt, was soll er nun mit seiner Zeit anfangen? Wie Claire die ganze Zeit auf dem Handtuch am Strand liegen, lesen und hin und wieder schwimmen gehen? Doch zum Glück scheint das Verbrechen dem Kommissar auf Schritt und Tritt zu folgen. Erst wird eine Statue aus einer Kirche gestohlen, dann erfolgt ein rätselhafter Einbruch und ein Steinwurf auf eine lokale Abgeordnete und schließlich verschwindet die Frau eines anderen Hotelgastes spurlos. Dupins Ermittlerinstikte sind geweckt. Aber er muss vorsichtig sein, denn niemand - vor allem nicht Claire - darf wissen, dass er die Fälle untersucht. Und auch auf Nolwenns Unterstützung muss er verzichten. Doch bald zeigt sich, dass es auch in seinem Ferienort gute lokale Netzwerke gibt, die nur allzu bereit dem Kommissar zu helfen. Und das ist auch bitternötig, denn plötzlich ermittelt Dupin in einem Mordfall...

Irgendwie ist dieser sechste Band der Reihe für mich leider der bisher mit Abstand schwächste. Ob das an dem ungewohnten Setting - Dupin nicht wie gewohnt in der Rolle des verantwortlichen Ermittlers, sondern heimlich am Werk in seinem Urlaub - liegt, kann ich dabei nicht mit Sicherheit sagen. Der Fall selbst ist gewohnt gut konstruiert und wird logisch aufgelöst (auf die Lösung wäre ich von selbst nicht gekommen). Auch Dupin ist eigentlich wie immer, er ermittelt, denkt nach, zieht Schlüsse, notiert alles in seinem Notizbuch und trinkt mehrere Kaffee, wenn er nicht mehr weiter weiß. Vielleicht ist es auch der Umfang dieses Buches, der mich mit ihm nicht warm werden lässt. Gefühlt scheint es mir ein recht dünnes Bändchen zu sein. Ich hoffe, dass der nächste Roman aus der Reihe wieder besser wird.

3
Durchschnitt: 3 (1 Bewertung)
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Ben Aaronovitch "Die Glocke von Whitechapel"

Das Folly arbeitet gemeinsam mit der Londoner Polizei mit allen Kräften daran Martin Chorley, den Schwarzmagier, endlich zu fassen. Die Spur seiner Lehrlinge, der kleinen Krokodile, erweist sich dabei durchaus als hilfreich - wenn es nur Chorley nicht immer wieder gelingen würde, seine ehemaligen Mitstreiter zu ermorden, bevor diese aussagen können. Doch sein letztes Opfer führt Peter Grant und seinen Chef Nightingale auf die Spur einer rätselhaften Glocke, die Chorley offenbar für ein Ritual einsetzen will. Bald finden sie heraus, dass der Schwarzmagier Punch, jenen anarchistischen Geist, mit dem Peter schon einmal zu tun hatte, ermorden will. Chorley und auch seine Komplizin, Peters ehemalige Partnerin Lesley, glauben damit das Chaos in der Welt zu beseitigen und eine ähnliche Gesellschaft wie zu König Arturs Zeiten schaffen zu können. Peter und Nightingale befürchten hingegen, damit das Gleichgewicht in der Welt zu zerstören - mit unvorhersehbaren Folgen. Und so kommt es, dass nicht nur die magische und nicht-magische Polizei von London alle Hände voll zu tun hat, sondern Peter auch noch Gefallen diverser Londoner Flüsse einfordern muss.

Der mittlerweile siebte Fall des ungewöhnlichen Londoner Polizisten Peter Grant hat es in sich. Ich versuche mal, hier nicht allzu viel zu spoilern, aber das ist echt schwierig. Ich denke aber nicht zu viel zu verraten, wenn ich sage, dass ein Haupthandlungsbogen, der sich über mehrere der bisherigen Bände zog, nun zu einem Ende kommt. Das finde ich gut, denn es noch mehr in die Länge zu ziehen, hätte dann irgendwann doch künstlich gewirkt. Gut gefallen hat mir auch, wie geschickt der Autor hier verschiedene Stränge und Figuren zusammenführt. Zum Glück habe ich nicht das Gefühl, dass dies der letzte Band der Reihe ist. Das hätte ich schade gefunden, denn ich denke, dass Peter Grant und Co. noch vielfältige Potenziale für neue und spannende Handlungsstränge bieten.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
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Alan Bradley "Der Tod sitzt mit im Boot" (Flavia de Luce 9)

Nach dem plötzlichen Tod des Vaters ist die Stimmung in Buckshaw alles andere als gut und die Zukunft der Schwestern - mit Ausnahme von Feely, die endlich ihren Dieter heiraten wird - mehr als ungewiss. Um auf andere Gedanken zu kommen, macht Dodger mit den Mädchen eine Bootsreise die Themse hinunter. Gerade als sie in einem Ort ankommen, wo vor ein paar Jahren der örtliche Pfarrer drei Gemeindemitglieder vergiftet hat, streckt Flavia die Hand ins Wasser und findet eine Leiche. Der Schreck sitzt zunächst einmal tief, doch Flavia wäre nicht Flavia, wenn damit nicht auch ihr detektivisches Gespür erwachen würde. Umso mehr, als sich herausstellt, dass der Tote ausgerechnet der Sohn des ehemaligen mörderischen Pfarrers ist. Besteht etwa ein Zusammenhang zu der Tat damals? Flavia ermittelt, dieses Mal unterstützt von Dodger und - zu ihrer großen Überraschung - ihrer Schwester Daphne. Die junge Detektivin kommt bald auf die richtige Spur - und bringt sich damit in Lebensgefahr...

Ein typischer Flavia-Krimi, mit all den Aspekten, die ich an der Reihe so mag. Flavia ist clever und altklug wie immer, ermittelt auf ihre gewohnt ungewöhnliche Art und findet immer wieder Anhaltspunkte, die ihr chemisches Wissen erfordert. Das Verhältnis zu ihren Schwestern ist die bekannte Mischung aus Kleinkrieg und gut verheimtlicher Zuneigung und die Erwachsenen nehmen Flavia wie immer erst ernst, als sie den Mörder schon so gut wie gefunden hat. Neu ist die Rolle, die der Diener Dodger dieses Mal spielt und die mir persönlich sehr gut gefallen hat. Ich freue mich auf den nächsten Band der Reihe und meinetwegen könnte es noch über viele Bücher so weitergehen.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
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Simon Beckett "Totenfang"

David Hunter steht beruflich vor dem Ende seiner Karriere. Sein letzter Fall in Dartmoor hat dazu geführt, dass er in Polizeikreisen als "Gift" verschrien ist - keiner will ihn mehr zu Ermittlungen hinzuziehen. Auch der Dekan seiner Fakultät scheint nun nicht länger gewillt zu sein, seinen Vertrag zu verlängern, fehlt doch das Prestige, dass Hunter früher durch seine Einsätze mitbrachte. Als Hunter jedoch unerwartet gebeten wird, bei der Bergung einer Wasserleiche dabei zu sein, sagt er aus purer Verzweiflung und in der Hoffnung wieder einen Fuß in die Tür zu bekommen zu, obwohl er vermutet, dass seine Dienste nicht wirklich gebraucht werden. Vor Ort bestätigt sich seine Vermutung schnell, doch ein Unglück mit seinem Auto und der örtlichen Flußlandschaft zwingen Hunter länger vor Ort zu bleiben, als er eigentlich wollte. Unterkunft findet er ausgerechnet bei der Familie der verschwundenen Emma Darby - es wird vermutet, dass es sich bei der gefundenen Leiche um ihren Geliebten Leo Villiers, Sohn eines einflussreichen Politikers, handelt. Als jedoch klar wird, dass der Tote nicht Leo ist, gerät David Hunter in ein Wespennest aus Erpressung, unterdrückten Gefühlen und Mord...

Irgendwie bin ich mit diesem fünften Band der Reihe um David Hunter nicht so richtig warmgeworden. Ich habe nach der Lektüre den Eindruck, dass Hunter weniger ermittelt hat, als vielmehr damit beschäftigt war, sich in die familiären und sonstigen Probleme der Familie verstricken zu lassen, bei der er logiert hat. Schade irgendwie, der Fall selbst hätte meiner Meinung nach mehr hergegeben. Im Großen und Ganzen bleibt es aber solide Krimikost und wer die anderen Bücher um den forensischen Anthropologen mochte, wird dieses sicher auch lesen und sich einigermaßen unterhalten fühlen. Aber ich bekomme so langsam den Eindruck, dass entweder die Luft aus der Story raus ist oder sich der Autor eine Atempause für den ganz großen Knall verschafft.

3
Durchschnitt: 3 (1 Bewertung)
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Benedict Jacka "Das Ritual von London"

Alex Verus hätte es eigentlich kommen sehen müssen, schließlich ist er ein Wahrsager. Und noch dazu seit Neuestem damit beschäftigt seine Freundin Luna in die Welt der Magie einzuführen - was mehr schlecht als recht funktioniert. Als Luna sich verliebt, wird die Sache noch einmal komplizierter: Denn ihr Auserwählter stiehlt ein magisches Artefakt aus Verus' Laden - eine magische Affenpfote, die Wünsche erfüllt. Luna hofft damit ihren Fluch besiegen zu können, Alex ist von der Gefährlichkeit der Pfote überzeugt und versucht, sie den beiden wieder abzunehmen. Als wären das nicht schon Probleme genug, stolpert auch noch eine wunderschöne Magierin in Alex Laden, die von einem magischen Attentäter verfolgt wird. Und ehe Alex sich versieht, steckt er wieder mittendrin in einer Verschwörung um ein lange verbotenes magisches Ritual, an dem nicht nur zwei altbekannte Schwarzmagier interessiert sind sondern auch ein ranghohes Mitglied des Hohen Rates. War ja klar, dass Alex sich mal wieder keine Freunde machen wird...

Ein wirklich sehr zu empfehlendes Buch, ich konnte es kaum aus der Hand legen und habe es nahezu in einem Rutsch durchgelesen - Feiertag sei Dank. Es schließt inhaltlich nahtlos an den ersten Band an - dieser sollte daher unbedingt vorher gelesen werden, sonst wird man mit der Handlung nicht mitkommen. Erneut versteht es der Autor gelungene Urban Fantasy mit einem tollen Ich-Erzähler zu entwickeln und einer gut durchdachten und spannenden Welt. Ich freue mich auf die weiteren Bände der Reihe - schade nur, dass es so lange für die Übersetzungen gebraucht hat, im englischen Original steht die Veröffentlichung des zehnten Buchs offenbar bevor.

5
Durchschnitt: 5 (1 Bewertung)
Horch und Guck: 
 

Felix J. Palma "Die Landkarte der Zeit"

London 1896: Der junge Andrew, Sohn eines reichen Industriellen, sieht keinen Sinn mehr in seinem Leben und will sich umbringen. Seine große Liebe, Mary Kelly, war ein Jahr zuvor ein Opfer von Jack the Ripper geworden. Claire Haggety ist mit der Rolle, die den Frauen in ihrer Zeit zugedacht wird, nicht zufrieden und wünscht sich mehr vom Leben als Heiraten und Kinder kriegen. Inspektor Garrett von Scotland Yard wird zu einem Mordfall gerufen, bei dem die Leiche eine unerklärliche Verletzung aufweist, die von keiner bekannten Waffe verursacht wurde. Alle diese Geschichten laufen zusammen bei Zeitreisen Murray, jener jungen Firma, die den Londonern Zeitreisen in das Jahr 2000 anbietet, um der finalen Schlacht zwischen Menschen und Maschinen beizuwohnen. Dumm nur, dass alles ein einziger großer Schwindel ist - die Reise vorgetäuscht, die Protagonisten der Schlacht Schauspieler. Und so muss ein ums andere Mal der Schriftsteller H.G. Wells, Autor des Romans "Die Zeitmaschine", eingreifen - um Andrew vor dem Selbstmord zu retten, Claires Liebe zu dem vermeindlichen Helden aus der Zukunft wahr werden zu lassen und schließlich um den Täter für Inspektor Garrett zu finden. Insbesondere die letzte Aufgabe läst Wells jedoch erstmalig stutzen - könnten Zeitreisen doch möglich sein?

Das Buch hat mich etwas unschlüssig zurückgelassen. Einerseits haben mir grundlegende Ideen wie bspw. Jack the Ripper aufzugreifen sowie H.G. Wells als einen der Hauptprotagonisten einzusetzen, sehr gut. Auch der Erzählstil ist toll - leicht ironisch, häufig werden wir als Lesende direkt adressiert. Was jedoch nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass sich insbesondere der mittlere Teil der Geschichte echt gezogen und mich regelrecht gelangweilt hat. Ich finde es ja grundsätzlich gut, wenn Autor*innen sich Zeit fürs Erzählen und die Entwicklung ihrer Figuren lassen. Bei dem Buch hier wäre weniger allerdings häufiger mehr gewesen und vermutlich hätten 100 Seiten eingespart werden können.

3
Durchschnitt: 3 (1 Bewertung)
Horch und Guck: 
 

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