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Ethan Cross "Ich bin der Schmerz"

Marcus Williams und die Shepherd Organisation sind erneut einem perfiden Serienkiller auf der Spur. Er wird "der Anstifter" genannt und sein Modus operandi besteht darin die Familie eines bisher völlig unauffälligen Mannes zu entführen und diesen zu zwingen einen anderen unbescholtenen Bürger zu ermorden, um seine Angehörigen lebendig zurück zu erhalten. Was jedoch außer der Shepherd Organisation niemand weiß, ist, dass sich hinter dem Anstifter Francis Ackerman senior verwirkt, der Vater von Marcus und dem Psychopathen Francis Ackerman junior. Marcus gelingt es seinen Bruder, der sich gerade auf einer Läuterungsmission befindet, zu überreden, sich gefangennehmen zu lassen und ihnen bei der Jagd nach ihrem Vater zu helfen. Doch Ackerman sen. ist selbst für seinen Sohn eine harte Nuss und eine Familienzusammenführung der völlig anderen Art lässt sich die Ereignisse dramatisch zuspitzen...

Die Reihe um Ackerman schafft mich irgendwie. Nachdem ich Band eins einfach nur schrecklich und Band zwei sowie den Kurzroman über Ackerman ziemlich gut fand, ist dieser Band leider wieder ins Mittelmaß mit ähnlichen Fehlern wie der erste Band versunken. Gut gefällt mir, dass Ackerman jun. weiterhin eine große Rolle in der Geschichte spielt und sich immer mehr zu einem faszinierenden, vielschichtigen aber nichtsdestotrotz abartigen Charakter entwickelt. Negativ finde ich seine Wendung zum Guten: Dass er sich plötzlich Marcus so verbunden fühlt und für diesen sogar das Morden aufgibt, erscheint mir nicht direkt logisch und eine weiterführende Erklärung in der Geschichte bleibt aus. Spannend ist auf jeden Fall, dass jetzt auch noch der Vater der beiden mitmischt - ein Charakter, der seinen Sohn an Bösartigkeit um Längen schlägt. Nervig bleibt die Detailverliebtheit in Waffen (ich muss immer noch nicht wissen, wer mit welcher Waffe und mit welcher Munition schießt) sowie die sprachliche Armut. Gleich in zwei Kapiteln bricht zum Ende buchstäblich die Holle aus. (Gähn!) Und dass der Chef der Shepherd Organisation auch im Deutschen "Director" und nicht Direktor heißt, ist hoffentlich nur ein Tippfehler. 

3
Durchschnitt: 3 (1 Bewertung)
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Brenna Yovanoff "Schweigt still die Nacht"

Gentry könnte ein ganz normales kleines Städtchen sein, das einfach Glück hatte und immer wieder verschont geblieben ist, während andere Orte unter Wirtschaftskrisen litten. Doch die Einwohner wissen, dass dieses Glück teuer erkauft worden ist. Eine uralte Wesenheit wacht über dem Ort und fordert Blutopfer für ihren Schutz. Immer wieder werden Kinder entführt und gegen Wesen aus der Schattenwelt ausgetauscht, die nach kurzer Zeit unter den Menschen sterben. Malcom, Mackie, Doyle ist einer dieser Wechselbälger, doch im Gegensatz zu allen anderen hat er überlebt, ist mittlerweile 16 Jahre alt, besucht die örtliche Highschool und versucht ein ganz normaler Teenager zu sein. Doch Mackie ist nicht normal: Eisen ist Gift für ihn, er hat superempfindliche Sinne und der lange Aufenthalt in der Menschenwelt fordert langsam aber sicher seinen Tribut: Mackie erleidet immer häufiger Anfälle und fühlt sich schwächer. Die Entführung der Schwester eines Mädchens aus seinem Freundeskreis führen schließlich dazu, dass Mackie immer häufiger in Kontakt mit seiner Ursprungswelt und deren Bewohnern kommt, die er bisher immer gemieden hat. Und schließlich in den jahrzehntelangen Streit zweier Wesen hineingezogen wird, von dessen Ausgang das Leben der kleinen Natalie abhängen wird...

Das Buch hat mir recht gut gefallen. Es ist für die Zielgruppe Jungendliche/ junge Erwachsene geschrieben, was sich auch deutlich an der Alterskonstellation der Hauptakteure sowie der Sprache verdeutlicht. Letztere ist einfach und klar gehalten, allerdings ohne dadurch ins Niveaulose oder Lächerliche abzugleiten. Die Handlung ist spannend aufgebaut und wird gut erzählt - Mackie ist nicht nur Hauptperson, sondern auch Ich-Erzähler, so dass man die Ereignisse aus seiner Sicht erlebt. Er ist ein genauer und kritischer Beobachter, der auch gegenüber seinen eigenen Fehlern nicht unkritisch ist. Die Idee hinter dem Buch ist es eigentlich, die für mich die größte Faszination ausmacht. Hier wird der uralte Mythos der Wechselbälger herangezogen und in ein modernes Umfeld transferiert. Dabei wird zusätzlich durch die Hauptfigur noch die fremde Perspektive aufgegriffen, was einen zusätzlichen Clou darstellt. Alles in allem somit ein gelungenes Buch, das für die Fans von fantastischen Geschichten durchaus zu empfehlen ist.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
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Stan Nicholls "Die magische Insel"

Der Verrat hat den Widerstand in Bhealfa sehr geschwächt, unzählige Mitglieder sind getötet oder verhaftet worden. Dennoch ist es einigen Menschen gelungen den Plan zur Neugründung eines Staates umzusetzen und auf die Diamantinsel zu fliehen. Doch auch hier finden sie keine Ruhe: Piraten bedrohen die neue Siedlung und die beiden bisher rivalisierenden Reiche tun sich zusammen, um ihre Macht nicht an Rebellen zu verlieren und ein Exempel zu statuieren. Reth Caldason macht sich derweil mit Serra und Kutch auf die Suche nach der Quelle der Gründer, von der er sich sowohl Heilung für seine merkwürdigen Anfälle als auch die Rettung der Rebellen erhofft. Zwar ist seine Suche schließlich erfolgreich, doch was er findet, entspricht so überhaupt nicht seinen Erwartungen. Unterdessen beginnen die Reiche ihren Angriff auf die Diamanteninsel - und noch eine dritte Streitmacht scheint unterwegs zu sein, wobei niemand weiß, auf wessen Seite sie in den Kampf eingreifen wird...

Der dritte und letzte Band der Reihe ist leider auch der schwächste. Die Auflösung der Geschichte hat mir gar nicht gefallen, ich fand sie wirr und einfallslos. Die Handlung zieht sich an einigen Stellen unnötig in die Länge, nur um dann gleich wieder krampfhaft zusammengekürzt zu werden. Schade, bisher hatte mir die Reihe durchaus gefallen.

2
Durchschnitt: 2 (1 Bewertung)
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Stan Nicholls "Das magische Zeichen"

Auf Bhealfas spitzt sich die Situation bedrohlich zu: Der Widerstand hat seine ersten Erfolge erreicht und immer mehr Menschen trauen sich, ihre Sympathien zu ihm offen zu zeigen. Die Obrigkeit reagiert mit immer härteren Maßnahmen darauf, welche wiederum nur den Hass der Menschen noch mehr anstacheln. Für den Revolutionsrat scheint die Sache bald klar: Ihr Plan zur Gründung eines neuen Staats muss in die Tat umgesetzt werden. Und dann bietet sich auch noch eine geeignete Insel an, die ihr aktueller Eigentümer verkaufen möchte. Reeth Caldason soll die Geldübergabe begleiten, doch der Krieger will sich am liebsten aus der Sache raushalten und nur das Versprechen auf eine mögliche Heilung seiner rätselhaften Krankheit sowie seine Freundschaft zu Serrah und Kutsch hält ihn noch in der Stadt. Erst als ihre Feinde erneut zuschlagen, ändert er seine Meinung. Doch der neue Angriff hat den Widerstand hart getroffen: Der Sänger Kinsel ist verhaftet und zum Dienst als Galeerensklave verurteilt worden, unzählige andere sind ebenfalls festgenommen worden oder tot. Bald wird klar, dass es einen Verräter im innersten Kreis der Rebellen geben muss...

Der zweite Band liest sich ähnlich gut wie der erste und erzählt die Handlung gelungen und vor allem spannungsreich weiter. Was mich arg gestört hat, waren die offensichtlichen Fehler in der Geschichte. Bspw. wird die blonde Serrah plötzlich schwarzhaarig und zu einer Qualochierin (das war eigentlich Tan, die in der gleichen Szene vorkommt). Die Zusammenfassung zu Beginn ist ja nett, aber mehr als fahrlässig geschrieben und hüpft nahezu zusammenhanglos von Ereignis zu Ereignis. Ich frage mich, ob diese Mängel die Folge einer lieblosen Übersetzung sind oder bereits im Original bestanden haben?

3
Durchschnitt: 3 (1 Bewertung)
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Rick Yancey "Die 5. Welle"

Aliens sind auf bzw. über der Erde aufgetaucht. Doch es handelt sich keinesfalls um die netten Wesen aus dem All a la E.T. oder den Vulkaniern aus Star Trek. Diese Aliens haben es darauf abgesehen, die Menschheit zu vernichten. Nachdem zunächst alle elektronischen Geräte außer Betrieb gesetzt werden, folgen ein Tsunami und eine tödliche Krankheit. Mit der vierten Welle, wie diese Angriffsvariationen genannt werden, erscheinen Aliens auf der Erde, die Jagd auf die Menschen machen, die überlebt haben. Und das Perfide ist, dass nicht zu erkennen ist, ob man es mit einem Menschen oder einem Alien zu tun hat. Für die 16-jährige Cassie Sullivan hat sich ihr Leben komplett verändert. Während sie vorher mit den typischen Problemen eines Kleinstadt-Teenagers zu kämpfen hatte, geht es nun nur noch ums Überleben. Nachdem ihre Mutter zu einem Opfer des tödlichen Virus wurde, flüchtet sie mit ihrem Vater und ihrem kleinen Bruder Sam in ein Camp zu anderen Überlebenden. Dort auch dort sind sie nicht sicher: Soldaten tauchen plötzlich auf, setzen Sam zu anderen Kindern in den Bus und töten danach alle Erwachsenen im Lager. Nur Cassie gelingt es zu fliehen. Lange versteckt sie sich einsam und verängstigt in den Wäldern, doch schließlich macht sie sich auf, ihren Bruder zu suchen. Dabei wird sie von einem mysteriösen Heckenschützen schwer verletzt und von dem Jungen Evan Walker gerettet. Cassie ist hin- und hergerissen, ob sie ihm vertrauen kann oder nicht. Denn etwas scheint mit Evans Geschichte nicht zu stimmen. Unterdessen findet sich Sam in einem Militärcamp wieder, wo Kinder und Jugendliche zum Kampf gegen die Aliens gedrillt werden. Sam findet in dem Rekruten Zombie eine Art Bruderersatz, der ihn beschützt, wenn es geht. (Dass es sich bei Zombie um den Highschool-Schwarm seiner großen Schwester Cassie handelt, weiß Sam nicht.) Doch bald mehren sich die Hinweise, dass auch an der Geschichte der Soldaten so einiges nicht zu stimmen scheint. Und während sich Cassie mit Evan auf dem Weg macht, um Sam zu finden, macht Zombie/Ben eine schier unglaubliche Entdeckung...

Ich hatte von Rick Yancey bisher die Bücher aus der Reihe um den Monstrumologen gelesen, die mir teilweise recht gut, manchmal auch weniger gut gefallen haben. Grundsätzlich habe ich den Autor jedoch als Verfasser interessanter Jugendromane kennengelernt, so dass ich es auch mit seinem neuesten/anderen Werk einmal versucht habe. Ich bin ehrlich gesagt sehr begeistert. Die Geschichte wird spannend erzählt und ist gut konstruiert. Ich wäre nicht so einfach auf die Auflösung gekommen. Das Ganze ist im Stile der Dystopien gehalten, die seit der Panem-Reihe ja recht groß in Mode gekommen sind. Auch hier wird eine Welt geschaffen, in der man wirklich nicht leben möchte - und die einen auch recht deprimiert zurücklässt. das Buch ist sicher nichts für zu junge Leser, da es sehr gewalttätig zugeht und Tote sowie Sterbeszenen häufiger vorkommen.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
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The Hateful 8

Amerika, ein paar Jahre nach dem Bürgerkrieg zwischen Nord- und Südstaaten: Der Kopfgeldjäger John Ruth ist mit einer Gefangenen unterwegs, um sie in der Stadt Red Rock dem Hänker zu übergeben. Gäste in seiner Kutsche will er aus diesem Grund so überhaupt nicht haben, könnten diese doch Komplizen der Mörderin Daisy Domergue sein oder Rivalen, die ihm sein Kopfgeld streitig machen wollen. Ein nahender Schneesturm zwingt ihn jedoch nicht nur dazu den Schwarzen Major Marquis Warren sondern auch den ehemaligen Südstaaten-Soldat Chris Mannix mitzunehmen - und Unterschlupf in Mollies Minderwarenladen zu suchen. Dort warten bereits vier andere Reisende - merkwürdigerweise aber nicht Mollie und ihr Mann Dave. Bald ist sowohl Ruth als auch Warren klar, dass mindestens einer der anderen Gäste mit Daisy unter einer Decke steckt und ihre Befreiung plant. Während draußen ein höllischer Schneesturm tobt, entbrennt in der Blockhütte ein mörderisches Katz-und-Maus-Spiel, in dem jeder darauf wartet, dass der andere den ersten Zug macht bzw. sich eine günstige Gelegenheit zum Handeln bietet. Die Frage ist, wer als erster die Nerven verliert...

Wir haben den Film extra in der Lichtburg angesehen, weil diese als eins von wenigen Kinos in Deutschland die 70mm-Version zeigt - also den Film genauso aufführt, wie ihn Tarrantino gedreht hat. Ich muss ehrlich sagen, dass mir daran nichts besonderes aufgefallen ist - obwohl ich den leichten Eindruck hatte, als ob die Bilder etwas weicher waren als mit digitalem Film. Auf jeden Fall war kein negativer Qualitätsunterschied zu bemerken. Wir waren im Vorfeld etwas verunsichert, da alle Stimmen, die wir über den Film hörten, sich sehr negativ äußerten - sogar vom langweiligsten Tarrantino aller Zeiten war die Rede. Das können wir jetzt eindeutig nicht bestätigen - ganz im Gegenteil. Wir vier waren einhellig der Meinung, dass uns der Film gut gefallen hat und langweilig fanden wir ihn auch nicht. Es ist halt ein typischer Tarrantino-Film, der zuerst sehr ruhig mit viel Dialog dahinplätschert, um dann plötzlich zu kippen uns einem die Blut und Splatter-Orgie um die Ohren zu hauen. (Ich war im Nachhinein sehr froh, in der Pause kein Popcorn mehr gekauft zu haben.) Maiks Einwand, dass es irgendwie komisch ist, dass es sich schon wieder um einen Western handelt, kann ich nachvollziehen, aber das allein, macht den Film nicht schlecht. Er ist sicher nicht sein Meisterwerk, aber gewohnt gut. 

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
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Robert M. Talmar "Die verruchten Pfade" (Gilwenzeit 3)

Die Wege der Freunde trennen sich: Mellow und der Mönch Circendil wollen das besetzte Hügelland verlassen und machen sich auf den Weg zu ihrem Zwergenfreund, dessen Windbarke ihre einzige Fluchtmöglichkeit ist. Sie werden Zeugen, wie grausam die Häscher von Luthaker mit unterworfenen Völkern umgehen. Und auch ihr eigener Preis für den Widerstand wird hoch sein. Unterdessen gelingt es Finn und seinem Vetter Wil den Sturz in die Tiefe zu überlegen - mit mehr Glück als Verstand. Doch nun sind sie auf der anderen Seite jenes Abgrunds gefangen, der im Hügelland nur "der Sturz" genannt wird. Eine merkwürdige Begegnung mit Wesen, in denen sie schließlich Fear (Elfen) erkennen, nimmt ihnen die letzte Chance auf die Rückkehr. Gemeinsam mit ihren neuen "Verbündeten", die nur teilweise von der Gesellschaft der Vahits angetan sind, setzen sie ihren Weg fort. Und dieser führt sie in eine weitaus bedrohlichere Lage, als sie sich jemals hätten vorstellen können...

Der dritte Band ist das bisher dickste Buch der Reihe - um so erstaunlicher, wie wenig eigentlich passiert. Zeit zum Erzählen finden, ist ja eine Sache, aber mittlerweile hat man schon das Gefühl, dass es der Autor arg übertreibt. Immer sind die verschiedenen Akteure nun endlich (nach über 1.000 Seiten) aus dem Hügelland heraus gelangt. Ich frage mich mittlerweile immer mehr, auf viele Bände die Reihe angelegt ist....

3
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Robert M. Talmar "Der verlorene Brief" (Gilwenzeit 2)

Das Hügelland ist in immer größerer Gefahr: Die Schergen des Feindes tauchen immer häufiger und an unterschiedlichen Orten auf, doch ein Großteil der Vahits will immer noch nicht glauben, dass die friedlichen Tage in ihrer Heimat vergangen sind. Finn, sein Freund Mellow und der Mönch Circendil machen sich auf die Reise in die Bücherey nach Sturzbach, wo möglicherweise ein letztes Exemplar jenes Buches liegt, das ihnen verraten kann, wo die reine Gilwe liegt - die einzige Waffe gegen den finsteren Herrscher Lukather. Doch schon der Weg dahin ist gefährlich und Finn muss sich zusätzlich auch noch Sorgen um seine Eltern machen, die von ihrer Reise noch nicht zurückgekehrt sind. Als er bei der Familie seiner Mutter nach dem Rechten sieht und sich dort Klärung über den Verbleib seiner Eltern erhofft, überschlagen sich kurz darauf die Ereignisse: Der Feind zieht die Schlinge um das Hügelland immer enger und auch Finn und seine Freunde müssen sich der Bedrohung erneut stellen...

Ich kann mir auch mit dem Fortschreiten der Geschichte nicht helfen: Es gibt einfach sehr viele Parallelen zum Herrn der Ringe - oder ich bin jetzt so sehr darauf fixiert, dass mir nur noch die Bestätigungen auffallen. Ansonsten versteht es der Autor seine Geschichte spannend weiterzuerzählen, wobei er sich außergewöhnlich viel Zeit für die Schilderungen nimmt. Ich frage mich so langsam schon, auf wie viele Bände diese Reihe eigentlich angelegt ist - oder ob gar zum Ende alles plötzlich und holterdiepolter aufgelöst wird. Womit ich darüber hinaus immer noch Probleme habe, sind die vielen fremdartigen Namen und Begriffe. Teilweise wären Fußnoten gut, weil ich mir insbesondere bei den Schilderungen der Ereignisse vor den Handlungen im Buch einfach nicht mehr merken kann, wer sich hinter welchem Namen verbirgt.

3
Durchschnitt: 3 (1 Bewertung)
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Stan Nicholls "Der magische Bund"

Das Inselreich Bhealfas ist zum Spielball rivalisierender Imperien geworden, unter deren Herrschaft es abwechselnd gerät. Magie ist zwar allgegenwärtig, die wirklich mächtigen Zauber stehen aber nur einer kleinen Elite zur Verfügung. Doch gegen diese Zustände wächst der Unmut der Bevölkerung in immer stärkerem Maße und es formiert sich Widerstand gegen die Unterdrücker. In diese Geschehnisse geraten sowohl die ehemalige Soldatin Serrah, die für den Tod eines Adeligen unter ihrem Kommando zum Sündenbock gemacht werden soll, aber fliehen kann, als auch der Qualochier Reeth Caldason. Sein Volk wurde von den Imperien nahezu ausgelöscht, die wenigen Überlebenden werden verachtet und leben am Rand der Gesellschaft. Caldason selbst ist das Opfer eines rätselhaften Fluchs, der ihn zwar weder altern noch sterben und auch seine Wunden extrem schnell heilen lässt, aber auch zu Anfällen führt, in denen er berserkerhaft seine Wut und Kräfte nicht mehr kontrollieren kann. Er sucht einen Magier, der ihn heilen kann, findet aber zunächst nur den Lehrling Kutsch, dessen Meister kurz vor seiner Ankunft ermordet wurde. Gemeinsam machen sie die Bekanntschaft des mysteriösen Politikers Karr, der Caldason Kontakt zur einzigen Magiervereinigung anbietet, die ihn vielleicht heilen kann. Dummerweise ist ebendieser Karr einer der führenden Köpfe der Widerstandsbewegung und ehe Caldason und Kutsch sich versehen können, sind sie in die Kämpfe um die Freiheit Bhealfas und seiner Bevölkerung verstrickt...

Ich schätze Stan Nicholls ja bereits seit seinen Orkbüchern als einen der wirklich guten Fantasyautoren, der toll erzählt und sich interessante Handlungsplots ausdenken kann. Genau diesen Ansprüchen wird er auch im vorliegenden Buch voll gerecht. Die Ereignisse werden in angemessenem aber spannenden Tempo aufgebaut, ein breiter Handlungsbogen für die folgenden Bände zeichnet sich ab und die Charaktere erhalten ausreichend Tiefe, ohne allerdings den Raum für eventuelle Weiterentwicklung im zukünftigen Handlungsverlauf einzuschränken. Kurz und gut: Mir hat das Buch sehr gut gefallen, insbesondere die Figur des Caldason ist eine faszinierende Hauptfigur, von der man gerne mehr lesen möchte. Interessant vielleicht auch für den einen oder die andere, dass Nicholls hier völlig ohne die bekannten Völker der Fantasy wie Elfen, Zwerge oder Orks auskommt, man diese aber auch keine Sekunde vermisst.

5
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Ich, einfach unverbesserlich 2

Gru hat den Schurkendasein abgeschworen und ist für seine Adoptivtöchter ein ehrlicher Vater geworden. Dumm nur, dass es mit der Marmeladenherstellung nicht so richtig klappt - sie schmeckt einfach zu schlecht, um damit Geld zu verdienen. Da kommt das Angebot der Anti-Vebrechens-Liga gerade richtig: Ein Superganove hat aus einem geheimen Forschungslabor ein gefährliches Serum gestohlen, dass aus friedlichen Wesen die reinsten Bestien macht. Gru soll den Verbrechensjägern nun helfen, da er selbst wie ein Schurke denken kann. Gemeinsam mit der Agentin Lucy macht er sich auf die Suche nach dem Täter und obwohl er bald einen Verdacht hat, will ihm zunächst niemand glauben. Doch dann setzt der geheimnisvolle Verbrecher das Serum bei den Minions ein und entführt Lucy, in die Gru sich mittlerweile verliebt hat...

Eine gute Fortsetzung des sehr gelungenen ersten Teils. Ich hatte vielfach gelesen, der zweite Teil sei noch besser als der erste, was ich jedoch jetzt nicht so ganz teilen kann. Ich finde beide sehr lustig, aber der erste hatte für mich doch noch etwas mehr Hintergrundwitz. Die Monions sind hier auch wieder die heimlichen Stars des Films und hätten ruhig noch mehr Handlungsraum einnehmen können. Alles in allem aber ein durchaus unterhaltsamer und sehr witziger Film, an dem sicher nicht nur Kinder ihren Spaß haben. 

4
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