Viele Staaten versuchen ihre Banken mit Milliardenhilfen zu retten. Allerdings zeigen einige Studien, die Norbert Häring im Handelsblatt zusammenfasst, dass diese Rettung nach hinten los gehen kann. Durch die Bankenrettung wurden die Bankrisiken zu Staatsrisiken. Dieses erhöhte Kreditrisiko lassen sich die Gläubiger durch Risikoaufschläge bezahlen. "Die gleichen Marktteilnehmer, die die Regierungen vieler Länder in eine desaströse Haushaltslage gebracht haben, verlangen nun 'Risikoprämien', weil sie diesen Regierungen nicht mehr trauen." Dabei sind die Regierungen selbst schuld. Die Banken konnten sich auch schon in der Vergangenheit darauf verlassen, dass der Staat bei Finanzkrisen einspringt. Vor allem konnten sie sich darauf verlassen, da alle Banken gleichermaßen dem hohen Risiko ausgesetzt waren und der Staat die Branche dadurch nicht komplett im Regen stehen lassen konnte. Vielleicht wäre man gut beraten gewesen, vor diesem Hintergrund an der IKB oder der HRE ein Exempel zu statuieren.
Update: Eine ganz andere Perspektive gibt es bei TP: "Deutsche Geldinstitute sind die größte Gläubigergruppe der Regierungen von Griechenland, Spanien und Portugal: Griechen-Bailout ist Banken-Bailout"
Nur jeder vierte Autokauf wurde nach Berechnungen des IWH (vom Mai 2009) durch die Abwrackprämie ausgelöst, der große Rest waren Mitnahmeeffekte. Daneben bedeutete die Abwrackprämie für die Leasing- und Gebrauchtwagenbranche ein Desaster.
Die FDP möchte ja per Definition garant für einen funktionsfähigen Markt sein. Im Augenblick streiten sich die "Marktradikalen" mit den "Linken" über das bessere Konzept. Die FDP möchte die von Rot-Grün eingeführten asymmetrischen Kündigungsfristen wiederrückgängigmachen. Abgesehen von der Frage, ob Mieter und Vermieter die gleichen langen oder kurzen Kündigungsfristen haben sollten, gibt es vielleicht auch gute (ökonomische) Gründe für die längeren Kündigungsfristen durch Vermieter?
Ökonomische Modelle sind ja meist "abstrakt" und fern ab der Realität. Dabei muss man sich nur die richtigen "Ausschnitte" der Realität suchen. Da gibt es z.B. das Hotelling-Modell, welches man an vielen Ecken und Enden zentralen Lagen beobachten kann. Da knubbeln sich Tankstellen an einer Kreuzung oder reihen sich Drogeriemärkte oder Optiker wie an einer Perlenkette eine Straße entlang. Abseits dieser Zentren sucht man die entsprechenden Läden meist vergeblich. Etwas ähnliches haben wir hier in Essen-Altendorf quasi vor der Tür: Das Altendorfer Döner-Zentrum.
Der FC Bayern München kann die Endrunde der Champions League aus eigener Kraft nicht mehr erreichen. So weit, so bekannt. Beim FC Bayern München als quasi immer sicheren Titelanwärter, aber auch bei anderen Klubs wird bei einem Verfehlen der gesteckten Ziele oder anderer Eventualitäten die immer gleiche Rechnung aufgemacht: Welche Verluste werden dem Verein jetzt drohen? Bei den Bayern sind es aktuell rund 20 Mio. € aus irgendeiner Milchmädchenrechnung der letztjährigen Championsleague- und UEFA-Cup-Einnahmen und Erfolgshistorie der letzten Saison.
Die Mär vom Homo Oeconomicus im klassischen Sinne hat sich zumindest in der VWL in jüngerer Zeit gewandelt. Schon länger gibt es die Einsicht, dass der Mensch nicht der "grausam" rationale Nutzenmaximierer ist. Das Handelsblatt berichtet aktuell über eine Forderung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) aus Berlin, die eine Umkehr in der Verbraucherschutzpolitik fordern. Insbesondere geht es den Ökonomen um Informationsdefizite der Verbraucher und dem daraus drohendem Marktversagen. Ob dies jedoch eine Kritik am Homo Oeconomicus und dem "mündigen Verbraucher" darstellt, bleibt fraglich.
Der sog. Gesundheitsfonds ist trotz massiver Beitragserhöhungen schon nach einem Jahr pleite. Komischerweise werden die Deutschen trotz Krise immer kranker - oder kranker diagnostiziert. Im Gegensatz zu früher, wo die Kassen um möglichst viele gesunde Mitglieder buhlten , sind neuerdings die Kranken und noch mehr die Schein-Kranken (früher wurden die auch mal als Simulanten beschimpft) die Lieblinge der Kassen. Eine Gesundheitsreform, wie für die AOK gemacht. Die hat - wen wunderts - auch am meisten vom Gesundheitsfonds profitiert. Mich würde ja nicht wundern, wenn irgendwann einmal durchsickert, dass der Gesetzgebungsprozess von unserer Ulla und Angie an die AOK outgesourcet wurde.
Grobe Unsportlichkeiten (oder "krass sportwidriges Verhalten") im Fußball haben leider seit jeher Konjunktur. Auch der "Videobeweis" konnte daran bis jetzt nichts großartig ändern. Problem ist zum einem die Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters bzw. vielmehr, dass gegen diese keine nachträgliche Strafe erwirkt werden kann. Zum anderen (und einhergehend sowie verschärfend) ist der "Unwillen" von Seiten des DFBs und der DFL diesen Unsportlichkeiten Einhalt zu gebieten. Jüngstes Beispiel sind die Ellbogenchecks des Stuttgarter Lehmann und des Dortmunders Subotic vom vergangenen Samstag und die Einstellung des Ermittlungsverfahrens.
Wenn man so den Berichten in der Wirtschaftspresse und den Aussagen des "Wirtschaftsberaters" der Kanzlerin lauscht, könnte man der Meinung sein, die Finanzkrise kann ruhig noch etwas länger dauern. Mit der Bankenrettung hat der Bund bis jetzt 300 Mio. € verdient, alleine 100 Mio. hat die Pleitebank HRE aus der "Beinahe-Insolvenzmasse" beigesteuert.