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Jenn Lyons "Der Name aller Dinge" (Drachengesänge 2)

Seitdem Kihrin in der Hauptstadt den Schellenstein zerstört hat und damit einen Höllenmarsch der Dämonen in Gang setzte, ist er auf der Flucht. In einer abgelegenen Taverne trifft er auf die Joratin Janel Theranon, die genauso aussieht wie das Mädchen, welches ihm ein Dämon einst zeigte. Das Treffen ist nicht zufällig, wie Kihrin bald erkennen muss. Janel ist ebenso wie er in die Ereignisse um den Zauberer Relos Var und die Drachen verstrickt. Abwechselnd erzählen Janel und einer ihrer Begleiter Kihrin ihre Geschichte, der einmal mehr fast verzweifelt, als er erfahren muss, wie weit das von Var gespannte Netz reicht. Und zu allem Übel sucht Janel Kihrins Unterstützung bei einer scheinbar ausweglosen Mission: Ein Drache droht die joratische Hauptstadt anzugreifen, was zu unzähligen Todesopfern führen würde...

Wer sich mit dem ersten Band der Reihe schwergetan hat wie ich, den*die kann ich beruhigen: Der zweite ist deutlich besser. Zwar wird wieder in Rückblicken und mit jeder Menge Kommentaren in Fußnoten erzählt, aber dieses Mal war die Handlung für mich viel besser nachvollziehbar. Bis auf die Stellen, wo es um Kihrins Verwandschaftsverhältnisse ging, die er im Buch selbst damit kommentiert, dass es kompliziert würde, sobald der Stellenstein im Spiel ist. Die Handlung nimmt immer mehr Form an und das Buch endet mit einem ziemlich fiesen Cliffhanger. Ich muss zugeben, ich bin jetzt doch soweit angefixt, dass ich mich auf Band 3 freue.

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Harlan Coben "Suche mich nicht"

Simon Green ist erfolgreicher Finanzberater, wohnt mit in Manhattan, seine Frau ist Ärztin und sie haben drei Kinder sowie einen Hund - dies könnte die perfekte amerikanische Bilderbuchfamilie sein. Könnte, wäre da nicht Tochter Paige, deren Drogenprobleme dazu führten, dass sie von Zuhause fortlief. Als Simon sie in einem New Yorker Park aufstöbert, kommt es zu einer Auseinandersetzung mit Paiges Freund Aaron. Drei Monate später steht die Polizei vor Simons Bürotür: Aaron ist ermordert worden und Paige verschwunden. Simon und seine Frau Ingrid setzen alles daran, ihre Tochter zu finden, doch die Suche führt zu einem schrecklichen Vorfall, bei dem Ingrid angeschossen wird und seitdem im Koma liegt. Simon muss nun alleine versuchen, Paige zu finden. Je tiefer er in der Vergangenheit seiner Tochter gräbt, desto deutlicher wird ihm, dass ein dunkles Familiengeheimnis der Grund für Paiges Drogenexperimente und ihr Verschwinden sein könnten. Bald muss sich Simon damit auseinandersetzen, ob er wirklich die Antworten auf seine Fragen erfahren wil...

Oh weh, hier werden aber alle typisch amerikanischen Stereotype bedient, die man sich vorstellen kann. Der heldenhafte Familienvater, der alles tut, um seine Frau und Kinder zu beschützen. Die perfekt aussehende Ehefrau und Mutter - natürlich zusätzlich noch gebildet und Ärztin. Etc, etc. Spannung wollte bei mir in dem Buch leider kaum aufkommen, nur den Teil mit der Sekte fand ich einigermaßen interessant. Und dass das Buch auch Selbstjustiz als etwas darstellt, was völlig gerechtfertigt ist, hat mich ebenfalls fassungslos gemacht. Dies war mein erstes Buch des Autors, ich hatte mir einen spannenden Thriller versprochen. Es wird wohl definitiv mein letztes gewesen sein, noch mehr in dem Tenor möchte ich wirklich nicht lesen.

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Simon Beckett "Die ewigen Toten"

Eigentlich ist es ein Routinefall, zu dem David Hunter von der Londoner Polizei gerufen wird. Im St.Jude, einem ehemaligen Krankenhaus, das demnächst abgerissen werden soll, wurde eine Frauenleiche gefunden. Vermutlich gehörte sie zur Drogenszene, die das verlassene Gebäude häufiger genutzt hatte. Doch Hunter erkennt bei der Untersuchung der Leiche schnell, dass die Frau zum Zeitpunkt ihrer Todes schwanger gewesen ist. Dann finden die Ermittler zufällig einen versteckten Raum - mit zwei weiteren Leichen. Und aus dem Routinefall werden emotionale und von der Öffentlichkeit genau beobachtete Ermittlungen. Zu allem Übel taucht auch eine alte Nemesis Hunters wieder auf der Bildfläche auf: Grace Strachnan, die schon einmal versucht hat, ihn zu töten, ist nicht nur am Leben, sondern offenbar in London...

Dies ist ehrlich gesagt der bisher schwächste Fall in der Reihe um den forensischen Anthropologen David Hunter. Die ganze Handlung wirkt auf mich extrem konstruiert und hat mich über weite Strecken gelangweilt. Hunters Fokussierung auf die seltsame alte Frau ist für mich völlig unerklärlich und allein die Begründung, dass er sich als Arzt hier bemüßigt fühlt, helfen zu müssen, hat mich überhaupt nicht überzeugt. Warum steht er dann nicht auch dauernd bei anderen Leuten in der Wohnung? Hier passt daher gar nichts und somit auch die Auflösung nicht. Zusätzlich wird noch die alte Geschichte um Grace Stratham aufgegriffen - offenbar wollte der Autor sie endlich loswerden. Dieses Ende als By-Product hat die Figur aber meiner Meinung nach überhaupt nicht verdient. Naja, ich hoffe, der nächste Band - sofern es denn einen geben wird - wird wieder besser.

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Mariette Lindstein "Die Sekte - Dein Albtraum nimmt kein Ende"

Sofia Baumann hat es geschafft: Sie hat sich von der Sekte um Franz Oswald losgesagt, mit Benjamin ein neues Leben aufgebaut und hilft nun anderen Sektenaussteiger*innen wieder Fuß im normalen Leben zu fassen. Dann zerstört ein Sturm das Haus, in dem sie die Aussteiger*innen aufnimmt und Sofia steht plötzlich vor dem Nichts. Und wie gerufen, steht Franz Oswald plötzlich wieder in ihrem Leben. Er bietet ihr Hilfe an, allerdings unter einer Bedingung: Er will wissen, wer der Vater von Sofias Tochter Julia ist. Sofia verweigert die Zusammenarbeit mit ihm so gut es möglich ist, aber es ist schwierig aus Franz' Spinnennetz zu entkommen, dass er unbemerkt schon wieder um sie gesponnen hat. Und als er merkt, dass er bei Sofia tatsächlich auf Granit beißt bzw. diese sich auf eine Weise wehrt, die ihn sehr hart trifft, versucht er es auf einem anderen Wege: Er nimmt direkten Kontakt zu Julia auf. Die ungestüme Teenagerin ist angetan von dem Interesse, das ihr der reifere Mann entgegen bringt, und seinem Charisma bald erlegen. Zeit für Franz Oswald die Schlinge enger zu ziehen und Julia nach Dimö einzuladen...

Oh weh, dieser dritte Band der Reihe um Sofia Baumann und Franz Oswald ist nun wirklich zum Gähnen langweilig. Neues wird uns als Leser*innen nicht mehr geboten, sondern nur das Bekannte aus den vorherigen Bänden wieder aufgewärmt. Da hilft es auch nichts, dass mit Sofias Tochter und einem der Söhne von Oswald nun die zweite Generation die Bühne der Romanhandlung betritt. Meiner Meinung nach ist die Geschichte schon im zweiten Teil auserzählt worden und hätte besser dort enden sollen. Mit Schrecken habe ich aber gesehen, dass der Verlag tatsächlich einen vierten Band angekündigt hat? Oh nö...

 

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Nicci French "Was sie nicht wusste"

Neve Connoly ist berufstätig, Ehefrau, Mutter dreier Kindern - und hat einen Geliebten. Als sie statt dem erwarteten Date in seiner Wohnung jedoch seine Leiche findet, handelt sie ohne nachzudenken und säubert den Tatort akribisch. Nun kann sie erst recht nicht offiziell die Polizei verständigen, hinterlässt aber einen anonymen Hinweis per Telefon. Doch damit fangen die Probleme erst an: Plötzlich steht Neve im Zentrum von Ereignissen, die scheinbar alle durch den Mord ausgelöst wurden. Und der ermittelnde Inspector von Scotland Yard scheint auch zu vermuten, dass sie mehr weiß, als sie sagen kann, oder warum taucht er immer in den ungünstigsten Momenten mit viel zu scharfsinnigen Fragen auf? Irgendwann wird Neve klar, dass sie Sache nur dann wieder loswird, wenn der oder die Täter*in gefasst wird und so beginnt sie selbst zu ermitteln. Doch ihre Nachforschungen bringen schnell eine viel bedrohlichere Frage zu Tage: Sollte möglicherweise Neve selbst das eigentliche Opfer der Mordes sein?

Ein unterhaltsames, gut geschriebenes Buch. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob es wirklich ein Thriller ist. Stellenweise hatte ich eher das Gefühl hier eine Parodie auf das Genre zu lesen - insbesondere in den Szenen, in denen sich Neves Haus mit allen möglichen Personen füllt oder sie - ganz dem Klischee der Hausfrau und Mutter entsprechend - mal eben so diverse Aufgaben erfüllt und aufräumt, putzt etc. Ich hoffe zumindest, dass hier leichte Ironie durchschimmert, ansonsten wäre mir das echt zu viel Klischee. Die Auflösung, wer der Täter war, fand ich fast etwas fad - Hinweise auf die Person gab es vorher kaum, die Auflösung fiel doch etwas plötzlich vom Himmel. Das mag ich nicht so gerne, ich finde zumindest ein paar dezent gestreute Hinweise gehören dazu. Aber grundsätzlich habe ich mich gut unterhalten gefühlt und könnte mir durchaus vorstellen mehr von dem Autorenehepaar French zu lesen.

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Knives out - Mord ist Familiensache

Harlan Thrombey ist tot. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als hätte der 85-jährige Krimiautor in der Nacht nach seiner Geburtstagsparty Selbstmord begangen. Die Polizei wird jedoch hellhörig, als der Privatdetektiv Benoit Blanc auf dem Familienanwesen der Thrombeys auftaucht - jemand hat ihn anonym für die Ermittlungen in dem Fall engagiert. Bald zeigt sich, dass mehr als ein Familienmitglied des Thrombey-Clans ein Motiv für einen Mord an dem Patriachen gehabt hätte. Dieser hatte nämlich offenbar kurz vor seinem Geburtstag beschlossen, an einigen Stellen reinen Tisch zu machen und so manchen seiner Sprößlinge und ihrer Nachfahren aus dem bequemen Nest zu schubsen. Als sich dann auch noch herausstellt, dass Thrombey seinen gesamten Nachlass seiner Pflegerin Martha vermacht hat, gibt es noch eine weitere Verdächtige. Detektiv Blanc muss seinen messerscharfen Verstand sehr sorgfältig einsetzen, um das Netz an Lügen und Heimlichkeiten zu durchdringen und schließlich die überraschende Lösung des Falles zu finden...

Ich mag klassische Detektivfilme im Stile von Hercule Poirot sehr gerne. Wenn diese zusätzlich noch so prominent besetzt sind wie der hier vorliegende Film, dann kann ja eigentlich nichts schiefgehen - dachte ich zumindest. Leider hat mich der Film ziemlich enttäuscht. Zwar wird eine skurrile Familie präsentiert und ein (angeblich) genialer Meisterdetektiv, doch wird aus diesen guten Voraussetzungen zu wenig herausgeholt. Ich habe mich wirklich dabei ertappt, mich zu langweilen und zu hoffen, dass der Film bald zu Ende ist - was er natürlich noch nicht war, weshalb sich dieser Gedankengang mehrfach wiederholte. Völlig unnötig und zusätzlich noch abstrus ekelig ist meiner Meinung nach die Besonderheit von Pflegerin Martha, die sich jedesmal übergeben muss, wenn sie lügt. Das ist echt Penälerhumor der untersten Stufe und sagt vermutlich mehr als meine gesamten vorherigen Worte über den Film aus.

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Ragnar Jonasson "Dunkel"

Hulda Hermannsdottir ist Kommissarin bei der Polizei in Reykjavik und eine recht gute noch dazu. Das hilft ihr jedoch auch nicht weiter, als sie Platz für einen jüngeren Kollegen machen und früher als geplant in den Ruhestand gehen soll. Zum Ausgleich bietet ihr Chef ihr an, die letzten Tage mit einem Cold Case ihrer Wahl zu verbringen. Hulda entscheidet sich für den Fall einer jungen Asylbewerberin aus Russland, der von dem Kollegen damals als Selbstmord abgetan wurde. Sie findet schnell heraus, dass nicht richtig ermittelt wurde und es mehr als einen Hinweis gibt, dass die Selbstmord-Theorie nicht passen kann. Dass sie bei ihren Ermittlungen jedoch in mehr als ein Wespennest sticht und in tödliche Gefahr gerät, hätte sich Hulda allerdings nicht gedacht...

Wow, das Buch hat mich ziemlich begeistert. Hulda Hermannsdottir ist eine vielschichtige und interessante Hauptfigur und entspricht so überhaupt nicht gängigen Krimiklischees. Es ist gleichzeitig auch mein erster Krimi, der in Island spielt und das Setting hat mir ebenfalls recht gut gefallen, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob die Geschichte abseits der Namen nicht auch in jedem anderen skandinavischen Land hätte spielen können. Der Fall ist vielleicht etwas unspektakulär, das wird aber durch die faszinierende Hauptfigur wieder ausgeglichen. Wirklich gespannt bin ich auf die beiden weiteren Bände der Reihe, die zeitlich vor diesem hier angesiedelt sein werden. Das wird doch mal richtig spannend.

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Batman vs. Superman - Dawn of Justice

Nach Supermans Kampf gegen General Zorg, der Teile von Metropolis zerstört hat, spalten sich die Meinungen über den Außerirdischen: Während die einen ihn als Helden und Retter sehen, befürchten andere, dass er eine gefährliche und unkontrollierbare Kraft ist. Die letzte Meinung teilt auch Bruce Wayne, der als Batman in seiner Heimatstadt Gotham City nächtlich unterwegs ist. Clarke Kent, alias Superman, ist ebenfalls nicht begeistert, als er von dem Fledermausrächer hört, der seiner Meinung nach das Gesetz in die eigene Hand nimmt. Die erste Begegnung geht noch einigermaßen glimpflich aus, doch es scheint klar, dass es dabei nicht bleiben wird. Und während sich beide Kämpfer für das Gute auf den Showdown vorbereiten, mehren sich die Zeichen, dass jemand im Hintergrund die Fäden zieht, um die Auseinandersetzung bewusst herbei zu führen. Ob Lex Luther etwas damit zu tun hat, der sich für seine Forschung Zugang zum abgestürzten kryptonischen Raumschiff verschafft hat?

Vielleicht hätte ich nicht die extended Version gucken sollen, aber ich muss sagen, dies war die erste DC-Comic-Verfilmung, bei der ich mich stellenweise gelangweilt habe und mir wünschte, es möge bald zu Ende sein. Woran das genau liegt, kann ich nicht wirklich festmachen. Eigentlich mag ich es, wenn sich in Filmen die Handlung langsam entwickelt, verschiedene Handlungsstränge aufgemacht und nach und nach zusammengeführt werden. Nur konnte mich das dieses Mal einfach nicht fesseln. Hinzu kommt noch, dass mich Ben Affleck als Batman einfach nicht überzeugt (schlimmer wird vermutlich nur noch Robert Pattinson). Dafür fand ich die Interpretation der Figur von Lex Luthor großartig - Hut ab vor Drehbuchautor*innen und dem Schauspieler, hier war jeder Auftritt ein Lichtblick. Ansonsten leitet der Film gewohnt routiniert zum Nachfolger Justice League über. Man kann die Fime aber auch in anderer Reihenfolge gucken - habs ausprobiert, funktioniert.

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Tamsyn Muir "Ich bin Gideon"

Gideon Nav wächst auf dem Heimatplaneten des Neunten Hauses auf. So richtig zugehörig fühlt sie sich seinen Bewohner*innen jedoch nicht - und dies scheint auch seit Gideons Kindheit auf Gegenseitigkeit zu beruhen. Sie hat bereits unzählige Fluchtversuche hinter sich, doch der jetzige ist so durchdacht, dass er einfach gelingen muss. Dummerweise geht mal wieder alles schief und Gideon wird vor die Wahl gestellt: Sie soll gemeinsam mit der Erbin des Neunten Hauses, Harrowhark Nonagesimus, zur Heimatwelt des Imperators reisen und dort die Rolle ihrer Kavalierin übernehmen. Es werden neue Lyctor*innen gesucht und wenn Harrowhark erfolgreich ist, winkt Gideon die Freiheit. Mehr aus Not als aus Begeisterung lässt Gideon sich auf den Handel ein. In der Heimatwelt des Ersten Hauses müssen beide Frauen bald feststellen, dass sie in einem wahren Schlangennest gelandet sind. Nicht nur der Wettbewerb um die Lyctor*innenwürde, sondern auch die üblichen Feindschaften zwischen den neun Häusern führen zu gefährlichen Spannungen. Und dann scheint auch noch eine weitere Kraft in dem Spiel mitzumischen, das bald die ersten Todesopfer fordert. Gideon wünscht sich einmal mehr, dass sie sich mit ihren Pornoheftchen an einen anderen Ort abgesetzt hätte...

Ein ungewöhnliches Buch - eine Mischung aus Space Opera und Nekromanten-Roman. Ich war recht neugierig, nachdem ich an verschiedenen Stellen so viel Lob über diesen Roman gelesen hatte. Und ich muss sagen, ich kann mich nur anschließen: Das ist mit das Abgefahrenste, was ich seit langem gelesen habe. Sowohl was die Story angeht, aber vor allem die Sprache finde ich herausragend aus dem sonstigen Einheitsbrei. Was sich Gideon und Harrowhark an den Kopf werfen, wenn sie sich mal wieder streiten, war schon bemerkenswert - auf solche Ideen muss man erstmal kommen. Ich bin jedenfalls echt gespannt auf Band 2 der Reihe und könnte mir auch eine Verfilmung des Buches sehr spannend vorstellen.

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Elizabeth Kostova "Der Historiker"

1972 findet die Tochter des Historikers Paul in seiner Bibliothek einige rätselhafte vergilbte Briefe. Zunächst will er ihr die Hintergründe der Schriftstücke nicht erläutern, muss jedoch bald erkennen, dass seine Tochter nur auf eigene Faust nachforschen wird, wenn er nichts erzählt. Also nimmt er sie mit auf eine beispiellose Zeitreise: In die 1950er Jahre als er selbst als junger Doktorand unter schwierigsten Bedingungen in Istanbul, Budapest und Sofia einem Geheimnis auf der Spur war sowie in die 1930er Jahre als sein Doktorvater in Rumänien und Istanbul das selbe Rätsel lösen wollte. Und nun werfen die Ereignisse von damals ihre Schatten in die Gegenwart. Wird sich endlich klären, wo Draculas Grab liegt und was wirklich an der Legende um den untoten Fürsten dran ist?

Das Buch hat eindeutig seine Stärken und Schwächen. Gefallen hat mir die Grundidee, den Dracula-Mythos mal anderes zu beleuchten und ihm einen historischen Unterbau zu geben. Das las sich spannend und es machte Spaß, sich die Frage zu stellen: Und wenn Vlad Tepes nun doch ein Vampir war bzw. ist? Gut umgesetzt fand ich auch die Erzählart mit den Rückblicken - mal aus Sicht der Tochter, mal des Vaters, zwischendurch in der Form von Briefen. Gar nicht gefallen hat mir jedoch das Ende. Zum einen war es mir zu viel auf einmal, was sich da auflöste und dann ging es einfach zu schnell und einfach. Als ob sich ein so durchtriebener Taktiker wie Dracula so einfach ausschalten lassen würde. Was mir ebenfalls an vielen Stellen negativ auffiel, ist die Sprache. Die Autorin neigt zu völlig umständlichen Schachtelsätzen, die man teilweise mehrfach lesen muss, um sie zu verstehen. Vielleicht ist das auch eine schlechte Übersetzung, aber diese gestelzte Sprache fand ich überzogen und unnötig (und ich habe nicht grundsätzlich etwas gegen lange Sätze - ganz im Gegenteil).

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